Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Tochter meckert ständig

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Tochter meckert ständig

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Hallo, ich habe zwei Kinder (6-jähriges Mädchen, 8-jähriger Junge) und bin im 6. Monat schwanger. Beide Kinder freuen sich sehr auf das neue Geschwisterschen und bringen dies auch mit Gesten (Bauch streicheln, etc.) zum Ausdruck. Meine Tochter ist seit einiger Zeit sehr rebellisch/ motzig (war das auch schon vor der SS). Es fängt bereits am Morgen damit an, dass die Socken jucken, die Jeans zu eng oder das T-Shirt ausgeleiert ist (hat sie selber gemacht, weil sie einen Ball drunter gesteckt hat), dann will sie keine Mütze aufziehen und erst recht keinen Schal nehmen. Mittags geht es dann weiter, dass das Mittagessen doof ist, die Hausaufgaben zu viel und der Bruder zu laut, oder, oder, oder... Teilweise meckert sie über ganz banale Dinge, auf die ich keinen Einfluss habe (Hausaufgaben). Bei mir ist das "Gemeckere" auch deutlich extremer, als bei meinem Mann. Ich bin eigentlich sehr konsequent in meiner Erziehung (z.B. Schal und Mütze muss sein im Winter), aber im Moment echt ratlos, wie ich mit dem "Gemotze" umgehen soll, da ich das Gefühl habe, dass sie damit selber sehr unzufrieden ist. Ich bin mir sicher, dass die Schule sehr anstrengend ist (1. Klasse, sie ist dort die Jüngste), allerdings geht sie sehr gerne dorthin und ist sehr stolz auf das Gelernte. Nur bei den Hausaufgaben gibt es immer Theater. Wir loben sie auch regelmäßig für Fortschritte oder wenn sie mir hilft oder so und ich nutze die Zeit, in der ihr Bruder nicht da ist, für Aktivitäten nur mit ihr... In dieser Zeit ist sie dann sehr pflegeleicht und meckert weniger; aber als Mutter von zwei Kindern muss ich meine Zeit ja auch aufteilen und kann nicht nur für sie da sein. Mit ihrem Bruder versteht sie sich übrigens sehr gut. Da gibt es kaum Rivalität. Sie ist auch von der Art her zwar sehr lustig und gut drauf, aber im Inneren ein kleiner "Opportunist". D.h. wir sagen sonntags, dass wir einen Ausflug machen und sie sagt erst mal "keine Lust, ich will nicht mit, ich bleib da". Obwohl sie nicht weiß, wo es hingeht und ob es ihr gefällt. Erst mal wird "nein" gesagt. Hinterher gefällt es ihr immer und wir weisen sie dann auf ihre Reaktion am Vormittag hin; aber sie lernt nichts daraus. Bei näcshten Mal ist sie wieder erst mal grundsätzlich dagegen... Vielleicht können Sie mir einen Rat geben, wie ich mit dem ständigen Gemotze und Gemeckere umgehen kann und erahnen, was ihr vielleicht fehlt? Ich würde sehr gerne wieder Tage ohne das ständige Gemotze erleben, da auf die Dauer sehr anstrengend ist... Viele Grüße Tama


Sylvia Ubbens

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Liebe Tama, Ihre Tochter steckt in einer "Motz- und Meckerphase", die Sie weder durch darauf Aufmerksam machen, Schimpfen oder Ignorieren vorzeitig beenden können. Bestehen Sie auf die Dinge, die Ihnen wichtig sind (Mütze und Schal), ansonsten soll sich Ihre Tochter doch neue Socken, eine andere Hose etc. anziehen. Beim Essen gibt es weiterhin das, was auf dem Tisch steht oder Ihre Tochter wartet bis zur nächsten Mahlzeit. Machen Sie keine Kompromisse. Ihre Tochter möchte etwas ändern, dann soll sie selbst dafür sorgen. Ihrer Tochter fehlt nichts. Behalten Sie starke Nerven. Die Phase geht vorbei, wobei sie i.d.R. einige Zeit andauert. Viele Grüße Sylvia


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