Mitglied inaktiv
Das Verhalten meiner knapp 4-jährigen Tochter Laura belastet mich und meine Familie zusehends mehr und mehr... Außer zu mir und ihrem Opa verhält sie sich zu allen anderen sehr ablehnend und distanzierend, sogar zu ihrem Papa, der sie über alles liebt. Wir stehen vor einer (harmonischen) Trennung, aber das Verhältnis zwischen ihrem Papa und Laura ist schon länger gestört - ohne Grund lehnt sie ihn ab, will sich von ihm nicht trösten lassen, will ihm keine Bussis mehr geben bzw. geben lassen und ist auch mit Worten oft sehr hart zu ihm. Ich habe nie auch nur ein schlechtes Wort über ihn verloren und versuche alles, damit das Verhältnis zwischen den beiden besser wird, und sage ihr auch, daß sie ihren papa und auch mich damit sehr traurig macht, aber es hilft alles nichts... Auch gegenüber ihrer Tante, die sie immer sehr geliebt hat, verhält sie sich ähnlich. Ich weiß schon nicht mehr, was ich tun soll, sie ist so verletzend, das tut mir im Herzen weh... :-( Ihr 5-jähriger Bruder hingegen ist ganz und gar nicht so. Nächste Woche fahren beide mit ihrem Papa auf Urlaub zu seiner Familie, und ich befürchte schon das Schlimmste... Bitte bitte um Hilfe, was ich tun kann! Verzweifelt und traurig, Moni
Christiane Schuster
Hallo Moni Da die Trennung bislang in Harmonie verläuft, sollten Sie auf jeden Fall mit Laura`s Papa absprechen, dass Laura, bzw. die Kinder zu Ihnen zurückkehren können, sobald es im Urlaub Anzeichen für ein Unglücklichsein gibt. Ein inniges Verhältnis zwischen Vater und Tochter wird NIE unter Druck erreicht werden können; eher wird die Disharmonie zwischen Beiden dann noch größer.- Notfalls sollte dieser gemeinsame Urlaub bis ins nächste Jahr verschoben werden, wenn (ganz besonders) für die Kinder wieder eine sichere Orientierung vorhanden ist. Bitten Sie die Tante und auch den Papa der Kinder darum, vorerst das Verhalten der Kinder -wie Sie- als Gegeben hinzunehmen. Laura wird ganz bestimmt wieder auf ihn und auch auf die Tante zugehen, wenn sie die familiäre Lage wieder versteht. Sie selbst sollten sich beiden Kindern besonders liebevoll zuwenden, was letztendlich wahrscheinlich auch Ihnen die Trennung erleichtern wird.- Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Moni, hm, ich finde ich das Verhalten von Laura eigentlich ganz normal angesichts der schwierigen Situation, in der sie sich momentan befindet. Die anstehende Trennung spürt sie ja und sie belastet sie natürlich sehr. Sie scheint sich momentan in einem Loyalitätskonflikt zu befinden und hält instinktiv zu Dir. Auch wenn Du nie ein schlechtes Wort über Deinen Mann verlierst, ist für Laura ja sonnenklar, dass Du ihn nicht mehr besonders liebhaben kannst. Kinder haben sehr feine Antennen und wissen oder spüren viel mehr als wir glauben. Nicht was GESAGT wird ist entscheidend, sondern was sich ohne Worte mitteilt. Weil sie zu Dir als Mutter eine engere Bindung (und auch größere emotionale Abhängigkeit) hat, hat sie sich sozusagen für Dich entschieden und lehnt erstmal den Papa ab. Hinzu kommt, dass sie vielleicht (auch wenn es nicht stimmt), subjektiv das Gefühl hat, dass er Schuld an der Trennung hat und Euch sozusagen verlassen wird. Sie ist enttäuscht von ihm und sauer. Da sie zu Dir eine engere Bindung als zum Vater hat, kann sie die Schuld unbewusst ja nicht Dir, sondern nur ihm geben. Ich finde es immer wichtig, dass wir Eltern nicht unsere eigene Sicht der Dinge beim Kind als Maßstab nehmen. Sondern versuchen, die Sicht des Kindes zu verstehen, auch wenn es nicht leicht ist. Für Kinder ist die Welt so komplex, dass sie oft eine Schwarz-weiß-Sicht bevorzugen, um sich überhaupt zurechtzufinden. Dass dabei momentan der Papa schlechter abschneidet, dafür kann Laura nichts, das läuft ja unbewusst ab. Ich würde Lauras Verhalten nicht bewerten und nicht kritisieren. Und ihr auch keine Schuldgefühle machen ("wir sind traurig, wenn Du so bist"...). Schließlich hat sie keinerlei Schuld an der gegenwärtigen schweren Situation. Gib Ihr Liebe und Verständnis soviel zu kannst, damit der Schaden, den ein Kind durch eine Trennung der Eltern erleiden muss, möglichst gering bleibt. Auch der Vater sollte sich nicht abschrecken lassen und weiterhin immer wieder liebevoll auf Laura zugehen, auch wenn er oft abgelehnt wird. Es wird nach erfolgter Trennung auch irgendwann eine Zeit kommen, in der Laura das Geschehene weitgehend verarbeitet und eingeordnet hat. Dann kann sie auch wieder die Liebe zu ihrem Vater zeigen (die auf jeden Fall immer noch da ist). Wichtig ist, dass er sie nicht aufgibt und geduldig bleibt. Ob der gemeinsame Urlaub mit dem Vater momentan so eine gute Idee ist, kann man von außen schwer beurteilen. Da hat sicher Frau Schuster als Fachfrau mehr Ahnung. Instinktiv würde ich eher sagen, nein. Offenbar hält sich Laura momentan ja mehr an Dich und braucht diesen Halt vielleicht auch, bevor sie nach einiger Zeit wieder offener auf ihren Vater eingehen kann. Ich würde sie nicht wochenlang von Dir wegzwingen, weil sie sonst seelisch wirklich ins Schwimmen kommen könnte. Liebe Grüße und alles Gute, Astrid
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