Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Tochter, 6 Jahre

Frage: Tochter, 6 Jahre

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Hallo, ich mache mir z.Zt. etwas Gedanken um meine Tochter. Sie ist 6 Jahre alt, kommt im August in die Schule. Sie geht gerne in den Kindergarten, hat dort mehrere Freundinnen. Sie ist immer schon im kognitiven und feinmotorischen Bereich sehr weit für ihr Alter. Grobmotorisch mussten wir sie immer fördern, sie kann aber Rad fahren und schwimmen und steht Kindern in ihrem Alter wenig nach, außer, dass sie in allem sehr vorsichtig ist. Ich denke, dass wir sie in diesem Bereich gut gefördert haben und das auch weiterhin tun werden. Sie wird in den letzten Monaten zunehmend selbsständiger und will das auch ausdrücklich. Kleinere Wege, bei denen keine Strasse überquert werden muss (z.B. zur Oma) geht sie allein, ab und zu, wenn ich Einkaufen gehe, möchte sie ausdrücklich zu Hause bleiben. Das haben wir jetzt 2mal für ca. 30 Minuten gemacht (die Nachbarin wusste Bescheid) und es war kein Problem, unsere Tochter hatte sich bereits ein Brot geschmiert, als wir wieder zu Hause waren. Einerseits ist sie ein ganz tolles Mädchen, andererseits hat sie manchmal total launische Tage, wo mich ihr Verhalten an das pubertierender erinnert. Sie beschäftigt sich dann ewig in ihrem Zimmer, wenn ich mal frage, ob wir was zusammen machen sollen oder sie um etwas bitte, dann "nerve" ich und soll rausgehen, aber bitte die Tür schließen. Mache ich dann auch, kein Problem. Möchte sie dann aber Hilfe oder hat sie Hunger / Durst und das gewünschte steht nicht in 0,9 Sekunden vor ihrer Nase, da ich sie evtl. nicht sofort gehört habe, dann gibt es Zeter und Mordio. Natürlich gehe ich darauf nicht ein, aber das hindert sie nicht daran, beim nächsten Mal wieder zu kreischen. Außerdem rastet sie manchmal wegen absoluten Kleinigkeiten aus. Jeden Abend nach dem Abendessen, gehen wir hoch, sie zieht sich um, die Zähne werden geputzt und dann wird vorgelesen. Dann unterhalten wir uns noch eine Weile im abgedunkelten Zimmer über den Tag. Manchmal (nicht immer) reicht die Ansage, dass es jetzt Zeit ist, den Schlafanzug anzuziehen, um einen absoluten Tobsuchtanfall auszulösen mit Geschrei, Beleidigungen Türen knallen, etc.. Sie macht sich übrigens komplett allein bettfertig. Meine Reaktion auf diese Aussetzer ist, dass wir eine Zeit festgelegt haben, bis zu der noch vorgelesen werden kann. Wenn sie also tobt oder bummelt, dann fällt das Vorlesen wegen Zeitmangel aus. Ich frage mich nun, ist das eine Begleiterscheinung der Ablösung von uns? Ist unsere Tochter einfach launisch? Oder möchte sie uns etwas damit sagen? Ist sie vielleicht unausgelastet? Es gibt auch viele harmonische Tage und dann ist auf einmal wieder alles verkorkst. Danke für Ihre Einschätzung, leasmami


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Hallo Ratsuchende Meiner Meinung nach ist beschriebenes Verhalten eher mit einer Unausgeglichenheit (Unterforderung?) in Zusammenhang zu sehen. Altersgerecht abgelöst scheint sie sich zu haben, da sie sonst nicht allein im eigenen Zimmer spielen, selbst kreativ werden und Sie alleine einkaufen gehen lassen würde. Auch wird Ihre Tochter -ähnlich wie Sie- nicht immer in gleich Guter Stimmung sein, sodass Sie jeweils möglichst gelassen und weiterhin so begründet und konsequent handeln sollten wie bisher. Damit diese "Ausraster" möglichst nicht unmittelbar vor dem Schlafen erfolgen, schlage ich Ihnen vor, erst dann vorzulesen, wenn Ihre Tochter schon komplett bettfertig in ihrem Bett liegt. Liebe Grüße und: bis bald?


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