Mitglied inaktiv
Hallo, Frau Schuster, seit kurzer Zeit haben wir massive Probleme mit unserer 22 Monate alten Tochter. Wenn man ihr etwas verbietet, sie mehrere Male ermahnt und "es" ihr dann wie angekündigt wegnimmt, fängt sie entsetzlich an zu schreien. Sie dreht sich in eine Spirale herein, aus der sie nicht mehr herauskommt, als würde eine sicherung durchbrennen. Kommt man ihr zu nahe, macht sie sich steif, will nicht angefaßt werden. Geht man in ein anderes Zimmer wird sie noch hysterischer. Was noch ganz schlimm hinzukommt ist, daß sie sich selbst weh tut. Sie zerkratzt sich das Gesicht bzw. kneift sich, bis es blutet und zieht sich neuerdings die Haare raus. Wenn ich ihr dann zum Teil die Hände festhalte, weil ich nicht zusehen kann, wie sie sich selbst verletzt, wird schlimmer. Das geht bis zur völligen Erschöpfung; alles was ich versuche schlägt fehl : Ablenken, in den Arm nehmen, reden, singen, spielen... Das geht inzwischen auch so, wenn sie tagsüber ihren Mittagsschlaf halten soll. Sie ist totmüde, will aber nicht ins Bett und das Schreien geht los. Wenn ich ihr dann sofort sage, daß sie nicht ins Bett braucht, wenn sie nicht will, ist es schon zu spät. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Ich habe langsam Angst vor diesen Anfällen. Ist das eine Phase, die sich genauso wieder gibt, wie sie gekommen ist?? Ist sie ein Fall für den Arzt? Oder ist das "normal" nur bei ihr besonders ausgeprägt? Als zweites habe ich noch eine Frage zum Zähne putzen. Im Zahnforum wird gesagt, man soll die Kleinen "quälen" der Gesundheit zu liebe. Sie hingegen sagen, man soll es lieber nicht tun. Ich hatte jetzt eine Weile die "Quälmethode" angewandt, es war schlimm...seit dem sind auch die oben beschriebenen Anfälle derart extrem. Kann da ein Zusammenhang bestehen. Was soll ich nun tun? Sie ist gern und verhältnismäßig viel Süßigkeiten, so daß ich schon irgendwie Angst um ihre Zähne habe, aber vielmehr Angst habe ich um das kleine Seelenleben. Bitte helfen Sie uns in beiden Fällen. Vielen Dank im voraus. Steffi
Christiane Schuster
Hallo Steffi Bleiben Sie bei den Wutanfällen Ihrer Tochter so gelassen wie möglich. Zeigen Sie Verständnis und machen Sie ihr immer wieder deutlich, dass sie bei Ihnen jeder Zeit Schutz finden kann. Gehen Sie nicht aus dem Zimmer sondern versuchen Sie, Ihre Tochter mit erklärenden Worten zu trösten, wenn sie sich nicht anfassen lässt. Geben Sie ihr eine "Zaubersalbe" (Bepanthen,Nivea, o.Ä.), wenn sie sich leicht verletzt hat. Zeigen Sie ihr Fotos von Personen mit Glatze und fragen Sie sie, ob sie so aussehen möchte. Auch wenn Ihre Tochter bis zur völligen Erschöpfung wütend ist, geben Sie möglichst nicht nach! Nach 2-3Mal wird sie erkannt haben, dass die Toberei ihr keine Lösung, bzw. keinen Vorteil bringt und es hoffentlich bald sein lassen.- Haben Sie aber das Gefühl, diese "Anfälle" könnten krankhaft sein, fragen Sie doch bitte auch Ihren Kinderarzt. Fragen kostet nichts, beruhigt aber und macht Sie selbst sicherer. Zum Zähneputzen möchte ich sagen, dass es auf jeden Fall wichtig ist, die Zähne so sauber wie möglich zu halten. Zahnschäden sind aber in der Regel einfacher zu beseitigen als seelische Schäden. Aus diesem Grund halte ich persönlich es für falsch ein Kind zum Zähneputzen zu "quälen". Als Hilfsmittel möchte ich Ihnen folgende Hörspielkassette empfehlen, die es auch als Buch gibt: "Karius und Baktus" von Thorbjörn Egner. Dort wird eindrucksvoll beschrieben und besungen, was geschieht, wenn man zuviel Süßes isst und die Zähne nicht pflegt. Starke Nerven und: bis bald?
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