Mitglied inaktiv
Hallo, zur Zeit bekomm ich wieder mal die Krise: Lea (im August 4 und seitdem sie 3 ist, ist sie im Kindergarten und vorher war sie im Hort stundenweise gewesen, d.h. immer schon unter Kinder gewesen) macht manchmal einen Heidentheater um ihre Spielsachen/Fahrzeuge, wenn ein anderes Kind damit spielen will. Z.B. ihre Knete, da hatte sie Angst dass sie vermischt wird, obwohl ich ihr dauernd gesagt habe, wir machen dann neue, die alte ist eh nicht mehr lange gut etc. Sie hat geschrieen wie am Spieß. Und solche Situationen kommen jetzt öfters vor. Ist ja nicht so, dass es sonst immer einfach mit ihr war... Hören will sie zur Zeit auch nicht so dolle - d.h. gar nicht, dann kommt auch direkt das Gebrüll. Vielleicht muß ich mal wieder etwas öfters Auszeiten verpassen...Zumindest geht es mir ganz schön an die Nerven. Sie fängt auch an den Clown zu spielen (im Musikgarten bekomme ich es mit, da macht sie vermehrt Quatsch...). Ich mein, ich wollte nie ein schüchterndes kind haben, aber so.... Bei anderen Kindern benimmt sie sich angeblich mustergültig.... Hoffentlich ist diese Phase bald vorbei...Was kann ich tun? MfG Susanne
Christiane Schuster
Hallo Susanne Da Lea wahrscheinlich mit ihrem Verhalten auf sich aufmerksam machen möchte, werden Sie mit einer Auszeit eher eine Verstärkung ihrer Verhaltensweisen beobachten können.- Informieren Sie sie möglichst gelassen darüber, dass Sie sehr viel Verständnis für ganz pers. Dinge haben und ihr auch Dabei helfen werden, dass sie ganz allein über diese Dinge bestimmen kann, während es ebenso Spielzeug o.Ä. gibt, das für Alle zugänglich sein sollte. Mag sie IHRE Knete nicht hergeben, wird sie in Zukunft nur noch das halbe Material für sich beanspruchen können, da die andere Hälfte für die besuchenden Kinder, bzw. die Allgemeinheit gedacht ist. Möchte sie mehr Knete haben, wird sie auch ihre Knete ausleihen müssen.- Das Zusammenstellen einer Besuchskiste, zu Der Ihnen schon geraten wurde, löst viele Probleme, nachdem Sie Ihre Tochter darüber informiert haben, warum diese Kiste eingerichtet wird. Das Clown-Spielen wird sich von ganz allein legen, da Ihre Tochter sicherlich schnell merken wird, dass sich die übrigen Kinder rasch von ihr abwenden und sie bald keine "Freunde" mehr hat, wenn sie sich so "affig" benimmt.- Machen Sie sie möglichst gelassen auf die Folgen aufmerksam, mit Denen sie zu rechnen hat, wenn sie weiterhin das beschriebene Verhalten zeigt. Mit knapp 4 Jahren kann Lea schon einige Zusammenhänge erkennen und wird sicherlich bald ein angemeseneres Sozialverhalten zeigen. Sonntägliche Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Das sagt Rebeca Wild in "Sein zum Erziehen" zum Thema (S.93f): "Manchmal haben Eltern mit uns heftig darüber diskutiert, dass man Kinder von klein auf zum Teilen aller Spielsachen anleiten müsse. Sie meinen, dass sie dadurch sozial denken lernen und vor den Gefahren der Habsucht bewahrt blieben. Alles Spielzeug wird als Gemeingut erklärt, und niemand hat Recht auf Privatbesitz. Sie wundern sich dann, dass Kinder, die so zu den höchsten Idealen erzogen werden, bald um so versessener auf Eigentum werden. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Hier nur der wichtigste: Das kleine Kind ist noch unfähig, klar zwischen Subjekt und Objekt, Innen und Außen zu unterscheiden. Es identifiziert sich vollkommen mit Gegenständen und Menschen, die ihm gerade wichtig sind. Das bedeutet, dass eine Sache ihm nicht gehört, sie mit ihm vielmehr eins ist. Kein Wunder also, dass sich das kleine Kind verzweifelt an einen unscheinbaren Gegenstand oder einen Menschen klammert, der ihm weggenommen wird! Die einfachste Art, einem Kind das Teilen "beizubringen" ist also paradoxerweise, ihm das uneingeschränkte Besitzrecht einer gewissen Anzahl von Gegenständen einzuräumen (...)" Viele Grüsse
Mitglied inaktiv
Hallo Lotte, dein Posting ist wirklich interessant...! Wahrscheinlich ist auch was dran. Aber ich stelle mir trotzdem die Frage, was die Autorin Rebecca Wild dazu sagt, daß dann die Besuchskinder ziemlich schnell keine Lust mehr haben, dieses Kind zu besuchen. Ich frage das gezielt, weil ich es nämlich andersrum von meinem Sohn (5) kenne. Der hat immer von selber gerne geteilt (ohne daß ich da groß nachhelfen mußte...), klar daß auch er mal was für sich haben wollte. Aber im Großen und Ganzen ist er sehr freigiebig. Aber er hat ein paar "Kumpels" bei denen durfte er dann zuhause garnichts anfassen. Die haben immer nur bestimmt und ihm nichts gelassen und voll "ihre Besitzermacht" ausgespielt. Er wollte dann da nicht mehr hin. Zuerst habe ich noch versucht ihn zu überreden, weil ich auch die Mütter mochte. Aber dann habe ich gedacht, o.k., er hat ja auch Recht. Für ihn sind diese Besuche dort nur Frust. Und so "muß" er jetzt nicht mehr hingehen. Ich muß noch erwähnen, daß die Mütter von diesen Kindern immer nur ihre eigenen Kinder im Blick hatten und sie noch verteidigt haben und mein Sohn keine Chance hatte. Sogar wenn ich dabei war. Er kennt aber von uns die Regel, daß Besuchskinder mit allem spielen dürfen. Und ganz besonders heilige Lieblingssachen werden schlicht und einfach vorher weggeräumt und nicht dem Besuchskind mit einem "das ist meins, das darfst DU nicht haben" unter die Nase gehalten. Also- was sagt Frau Wild dazu? Hat sie einen Tip? Liebe Grüße, Bonni
Mitglied inaktiv
Wir haben es so gemacht: es war völlig klar, wer der Chef ist. ;-) Also wem die Sachen gehören, das ´habe ich während des Besuchs auch immer wieder betont. Ich hab ihr gesagt, dass ich genau aufpasse, dass niemand was mitnimmt und dass alles hier bleibt. Es war klar, dass sie bestimmen darf, dass aber die Besuchskinder auch mit irgendwas spielen können müssen, sonst macht es ihnen auch keinen Spass. Es gab immer ein paar "Herzenssachen", die hab ich mit ihr bis aufs Messer ;-) verteidigt, die durfte wirklich niemand haben. Aber vielleicht das Wichtigste - die Mütter der anderen Kinder (oder umgekehrt wir) haben immer ein paar superinteressante Sachen von sich zum Tauschen mitgebracht. Das hat viel Zündstoff rausgenommen. Inzwischen (sie ist 2 1/4) ist es kein Problem mehr. Lotte bzw. R. Wild haben völlig Recht: Hergeben kann nur, wer richtig besitzt. Und das "Besetzen" dauert bei Kindern halt ein bisschen und wird durch das ständige Übergehen dieses Gefühls eher verhindert und das Nichtteilenwollen bzw. eher -können bestärkt. LG, Chr.
Mitglied inaktiv
Wir haben das auch so ähnlich wie Christi@ne gemacht. Außerdem haben wir, vor einem Besuch anderer Kinder abgesprochen, was von allen benutzt werden kann. Dann gab es noch eine allgemeine Spiel-Kiste (die nur bei Besuchen rausgeholt wurde), in die im Laufe der Zeit immer wieder mal ein *ausgemustertes* Spielzeug kam. Aus dieser Kiste konnte dann immer "ungefragt" von jedem was zu spielen rausgenommen werden. Viele Grüsse
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