Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Süßer Amoklauf

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Süßer Amoklauf

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Hallo Frau Schuster, wir sind schon lange dran am Thema Süßigkeiten. Ich hatte sogar schon einmal hier gepostet, dass wir richtigen Ärger deshalb in der Familie haben. Sie hatten uns geraten, unserer Tochter nach jeder Mahlzeit eine Kleinigkeit zu gönnen, damit sie nicht so sehr auf die Süßigkeit am Nachmittag fixiert ist. So. Haben wir gemacht. Ergebnis heute war, dass es mir so sehr gereicht hat, dass ich den kompletten Inhalt unserer Süssigkeiten-Schublade in den Müll gekippt habe. Vor den Augen meiner Tochter, die wie immer nicht genug bekommen konnte. Es war nämlich in der letzten so, dass sie zu den Mahlzeiten oft gar nichts gegessen hat, und nur noch nach Schokolade und Co. gefragt hat. Und wir zwingen sie wirklich nicht irgendetwas zu essen, was sie nicht möchte. Typischer Tag heute. Frühstück: Kleines Stückchen Brot. Mittag überhaupt nichts. Kein Obst. Aber ca. 25 mal (nicht übertrieben!) die Frage nach was zu Naschen - OBWOHL sie schon 3 x was bekommen hatte. Und als sie noch am Kauen war, hat sie bereits nach dem nächsten Stück UND dem Stück danach verlangt. Und irgendwann ist Schluß. Kann es nicht auch sein, dass es Kinder gibt, die damit einfach nicht umgehen können und nie das rechte Mass finden, solange noch irgendwie die Hoffnung darauf besteht, was zu bekommen? Von mir jedenfalls nicht mehr. Das habe ich ihr versprochen. Nun sitze ich hier. Ich möchte es wirklich so handhaben. Sie kann bei meinen Eltern, Freunden, Schwiegis essen - aber wir nehmen nichts mehr mit heim. Kann das gut gehen? Danke für`s Lesen!!! Und Ihre Zeit und Mühe. Viele Grüße Sabine


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Hallo Sabine Grundsätzlich kann ich Silke nur zustimmen: Wichtig ist, dass die Kleinen Ihren Hunger nicht mit Süßem stillen sondern mit "vernünftiger" Nahrung. Erst dann kann es eine Leckerei geben, die nicht nur aus Süßigkeiten besteht, sondern vielleicht auch mal aus einer besonderen, gemeinsamen Aktivität. Schränken Sie das Süße in Ihrem gesamten Haushalt so weit wie möglich ein. Stellen Sie Ihre Tochter auch mal vor eine Wahl, wie: "Möchtest du mit mir gleich noch auf den Spielplatz gehen oder lieber 2 Gummibärchen?" Überlegen Sie gleichzeitig laut, dass die Gummibärchen ruck-zuck aufgegessen sind, während das Spielen sich über längere Zeit hinzieht.- Lassen Sie sie dann selbst entscheiden.- Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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Hi Sabine ! Mein Kleiner ist zur Zeit auch total auf dem Süßigkeiten-Trip. Also ICH glaube, daß es bei Euch daran liegt, daß Du noch nicht lange genug EINEN Weg verfolgt hast. und wie du selber schreibst: Solange sie nicht ganz genau weiß, wann sie etwas bekommen kann und wann nicht, wird sie sicher immer wieder fragen, ist doch logisch, wenn sie so drauf steht. ich glaube, wenn du einmal ein paar tage konsequent eine richtung verfolgst, wird es besser. denn sonst wird es ja nur so werden, daß sie woanders NUR noch auf süßigkeiten fixiert ist, weil sie zuhause keine bekommt. wir halten es hier so: wenn etwas "vernünftiges" gegessen wurde, bekommt er auch etwas süßes - EINMAL. und dann frühestens nach der nächsten "anständigen" Mahlzeit wieder. Natürlich hat er anfangs auch ständig gefragt, aber als er langsam rausbekam, daß es mir ernst ist, wurde es besser. inzwischen hat sich das thema fast erledigt. Liebe GRüße, Silke PS: Bei meinem großen Sohn ist es inwzischen wirklich so, daß er gar nicht mehr so viel will. und der war anfangs auch total erpicht auf alles süßes. inzwischen bekommt er manchmal etwas und legt es sich dann weg in sein zimmer "für später" ...... (der große ist 4,5, der kleine 2,5J.)


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Hallo Silke, das kann schon sein. Das Problem ist aber, dass sie ja GAR nichts "richtiges" ißt. Und ich will nicht sagen müssen, Du mußt erst das und das essen, damit Du danach was bekommst. Das eine sollte meiner Meinung nach mit dem anderen nichts zu tun haben. LG Sabine


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Hallo!! Ich halte persönlich nicht so viel von der Methode:" Nach dem Essen darfst Du Süsses haben!", denn ich finde, daß die Kinder dadurch lernen Süsses ist etwas ganz besonderes, ich muß es mir verdienen! Auch würde ich es nicht als belohnung einsetzen! Aus zahnmedizinischen gründen ist es acuh falsch, denn die Menge des aufgenommenen Zuckers ist nahezu egal die Häufigkeit ist entscheidend. Meine Kinder sind auch Naschkatzen, aber wir haben es nie zum thema gemacht. Sie fragen immer ob sie was haben können, würden niemals alleine an offene Süssigkeiten gehen. Und sie akzeptieren zähneknirschend ein Nein. Mein großer Sohn ist auch fast nichts! Er ist sechs und geht zur Schule. Vor der Schule ißt er eine halbe Scheibe Brot und trinkt einen halben Becher Milch. In der Schule trinkt er Milch und ißt etwa einen viertel Apfel, mittags dann langes Gesicht beim Essen und ißt die Portion eines einjährigen... aber wirklich noch nie habe ich gesagt: "Wenn Diu das aufißt kriegst Du was Süßes!" Aber es herrscht schon die regel, nur wer vernünfig ißt kriegt evtl was süßes. Niemals will ich da eine Regelmäßigkeit Die Kinder denken dann oft gar nicht an Süßes. Was ich damit sagen will: Mach es nicht zum Thema!! In dem Alter kannst Du auch schon mit Bilderbüchern und ähnlichem arbeiten. Vielleicht kann man die Tafel Schokolade auch verlängern, indem man einen Kuchen daraus backt?? Oder Schokoladenfondue macht?


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Hallo Sabine, meine beiden (5 und 3) sind auch Naschkatzen, wobei mein "Großer" viel extremer danach quengelt. Wenn er eine bestimmte Menge bekommt "frißt" er es regelrecht in sich hinein, zwei Sekunden, schwups ist es weg. Die Kleine mag auch Süßes, aber sie ißt langsam, aber sie läßt auch schon mal was über, wenn sie genug hat. Mir geht das auch auf den Keks, aber wenn ich ehrlich bin: Von wem hat der Junge das bloß??? Rätsel über Rätsel;-))) Natürlich von mir!!! Ich war genauso ein Zuckermäulchen als Kind und muß mich noch heute schwer am Riemen reißen. Was machen wir bei uns: Nach den Mahlzeiten Süßkram anbieten mag ich nicht, auch wenn es zahnmedizinisch richtig sein sollte, weil man ja nach den Mahlzeiten eh die Zähne putzt (oder??). Trotzdem trenne ich die Mahlzeiten von dem Süßkram, weil ich nicht will, daß meine Kinder denken, Süßigkeiten gehören zu einer Mahlzeit immer dazu, sozusagen als "Krönung". Dafür gibt es jeden Nachmittag eine bestimmte Menge für jedes Kind. Und danach werden Zähne geputzt. Und dieses pausenlose Zwischendurchessen von kleinen Mengen Süßkram, das gibt es bei uns für die Kinder nicht. (Und ich mache es manchmal heimlich *ggggg.) So schieben sie keinen ewigen Heißhunger drauf, weil sie wissen, jeden Tag gibt es ein bißchen. Liebe Grüße, Bonni


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aber das eine HAT doch mit dem anderen etwas zu tun. mit fast vier jahren hat sie die "vernunft" doch noch nicht, daß sie weiß, daß nur süßigkeiten einfach ungesund sind. meinst du nicht, daß sie das lernen muß ? und solange sie die hoffnung hat, daß sie irgendwann was süßes bekommt, braucht sie ja nichts anderes essen. ich meine: wenn du sie jetzt radikal entziehst, ist es doch auch nichts anderes, nur geht das nicht an ihre vernunft und der lerneffekt ist weg. sondern dann MUß sie was anderes essen, weil nichts süßes da ist - da finde ich meine lösung vernünftiger ..... nix für ungut ! silke


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... was anderes sag ich ja auch nicht ! dann ist es falsch rübertgekommen. aber grundsätzlich denke ich schon, daß sie süßigkeiten dann können, wenn sie eben auch genug "vernünftiges" essen - das muß nicht direkt nach den mahlzeiten sien, gilt bei uns für dne ganzen tag !! abewr unser jüngsdter würde den tag schon mit einer schokolade anfangen, wenn er dürfte und dann eben kein frühstück essen, deshalb: ERST was anderes ....


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Hallo Silke... Deinen Beitrag dazu hatte ich gar nicht gelesen ;-)


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Hallo! Tja, und so hatte unser Problem begonnen. Sie wußte es gibt einmal was am Nachmittag. Bei ihr war es dann so, dass sie schon vor dem Kindergarten gesagt hat: Aber heute nachmittag bekomme ich aber was. Und wenn ich sie abgeholt habe, war ihr erster Satz ebenfalls: Aber nachher bekomme ich was Süßes. Und ich konnte es einfach nicht mehr hören, weil sie es wirklich JEDEN Tag gesagt hat. Frau Schuster riet mir dann immer eine Kleinigkeit nach dem Essen zu geben, damit sie diese Nachmittagsgier verliert. Pustekuchen. Ergebnis ist mein erstes Posting. Tja, sie sind eben alle verschieden unsere Kinder... LG Sabine


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Hallo, also ehrlich gesagt finde ich, daß Thema ist bei euch ein wenig zu hoch besetzt. Wenn selbst wir Erwachsenen anfangen, heimlich zu naschen damit die Kinder keine Begehrlichkeiten bekommen, da stimmt doch etwas nicht. Wäre es nicht einfacher, einmal die Woche (kein nachkauf) eine bestimmte Menge Süßes einzukaufen und den Kindern selbst zu überlassen, wann sie wieviel davon essen? vielleicht schlingen sie es in den ersten 3 Versuchswochen alles auf einmal herunter und bemerken dann, daß ihnen davon 1. übel wird und sie 2. den Rest der Woche nix mehr haben. so lernen sie dann doch viel eher, sich ein wenig selbst zu regulieren. Übrigens denke ich, daß man nach den Mahlzeiten Lust auf süßes hat liegt einfach daran, daß das Verdauen des mittagessens eine anstrengende Sache ist, für die Mann schnell verfügbare Energie (Zucker) braucht um nicht in ein Mittagstief zu fallen. Man kann das sicher auch mit einem Mittagsschlaf lösen, aber dazu werden die meisten Kinder sicher nicht mehr bereit sein. Ausreichend Bewegung ist jedenfalls viel wichtiger für die Gesundheit, als Süßes so zu verdammen. vielleicht kann man ja auch die Form der Süßigkeiten ändern. Lakritze und Gummibärchen haben nicht so viele Kalorien...


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Hallo, erst einmal: das mit dem "heimlich" Essen war auch eher eine Art Scherz, ich dachte, das sei deutlich rübergekommen!! ;-)) Natürlich mache ich das nicht dauernd so, das hab ich wirklich nicht nötig! Ich bin halt einfach eine "bekennende Naschkatze", die trotzdem nicht will, daß ihre Kinder nur Süßkram futtern. Und mit dem Vorschlag, eine ganz bestimmte Menge für eine Woche zu kaufen usw. würde sich unser Problem leider nicht lösen. Dafür haben wir zuviele nette Nachbarn, Verwandte etc, die meinen Kiddies Leckereien trotz "Unterlassungsbitten" schenken. Und ich mag die Atmosphäre deswegen auch nicht dauernd vergiften. Ehrlich gesagt, wir haben auch gar kein Problem mehr damit, wie gesagt- seit wir es so machen, wie ich es in meinem Posting beschrieben habe, funktioniert es ganz prima!! Und für andere Familien funktioniert dann eben etwas anderes... Grüße, Bonni


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