Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

ständige Grenzüberschreitungen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: ständige Grenzüberschreitungen

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Liebe Frau Schuster, mein Sohn (4,5 Jahre) ist ein pfiffiges, bei anderen beliebtes Kerlchen und wir haben im Allgemeinen ein gutes Verhältnis. Etwa seit er 4 ist und in einen neuen Kiga geht, gibt es allerdings ständig Reibereien. Er fordert uns häufig heraus, indem er Aufforderungen (z.B. sich anzuziehen, nicht mit Kreide an die Hauswand zu malen,...) "überhört". In den letzten Wochen und Tagen stellt er uns mit provozierendem Verhalten vor ein Rätsel: Es ist gehäuft vorgekommen, dass er nicht in die Toilette pieselt, sondern im Kinderzimmer auf den Teddy, seine Anziehsachen,... Piesel, Kacker und Pups gehören gerade zu seinen Lieblingsthemen wie anscheinend auch bei anderen Kindern im Kiga. Ausserdem hat sich ein älterer Junge seiner Gruppe durch neben die Toilette pieseln hervorgetan. Mein Sohn orientiert sich stark an den älteren Kindern (im alten Kiga gehörte er selbst zu den Grossen), weiss aber spätestens seit dem 1.Vorfall zu Hause, dass wir dieses Verhalten alles andere als "cool" finden. Ebenso hat er mehrfach mit Schrauben und dergleichen Löcher in die Wände gemacht. Werkzeug fasziniert ihn sehr, er weiss aber, dass Wände löchern nicht erlaubt ist. Er muss die Löcher dann mit Papas Hilfe zugipsen. Ein anderer auffälliger Punkt ist, dass er ein großes Bedürfnis hat, seiner Schwester (2) Vorschriften zu machen und quasi Erzieher zu spielen. Was haben diese ständigen Grenzüberschreitungen zu bedeuten? Ist das bei Kindern diesen Alters normal (kommt mir wie eine Vorpubertät vor), müssen wir uns ernsthaft Sorgen machen? Wie sollten wir uns besonders in Bezug auf seine Pieseleien verhalten? Herzlichen Dank für Ihre Antwort! etwas ratlos, inez


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Hallo Inez Ernsthafte Sorgen brauchen Sie sich sicherlich nicht zu machen. Dringend rate ich Ihnen zum Setzen von begründeten Grenzen und Regeln und zur Information über, bei Nichteinhaltung, (möglichst logische) eintretende Folgen, sowie ein konsequentes Handeln Ihrerseits. Ihr Sohn scheint weder im neuen Kiga, noch zu Hause die Anerkennung und Zuwendung zu erhalten, die er vor der Geburt, bzw. vor der Mobilität seiner Schwester und vor dem Kiga-Wechsel für sich beanspruchen konnte und möchte nun um jeden Preis diese Aufmerksamkeit zurück erhalten. Informieren Sie ihn möglichst gelassen darüber, dass er wieder eine Windel tragen muß, wenn er es noch nicht wie andere 4,5Jahre jungen Kinder bis zur Toilette schafft. Handeln Sie bitte entsprechend konsequent. Malt er mit Kreide verbotener Weise an die Hauswand, wird er gar nicht mehr mit Kreide malen dürfen, da er scheinbar Damit noch nicht umgehen kann.... Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?


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