Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Spielverabredungen, Kind verhaelt sich ätzend

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Spielverabredungen, Kind verhaelt sich ätzend

Lala0815

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Liebe Frau Ubbens, unsere Tochter ist gerade 6 geworden und aktuell gestalten sich Spielverabredungen häufig sehr zäh. Heute beispielsweise habe ich mich mit einer befreundeten Mutter getroffen, die ein Kind im gleichen Alter hat. Leider haben die beiden Mädchen überhaupt nicht ins Spiel gefunden. Das Kind, bei dem wir Zuhause waren, hat viel versucht und gefragt und mein Kind hat es permanent abgelehnt und dazu dann auch noch ätzende Kommentare abgegeben wie: Ich will nicht mit ihr spielen, ich will wieder nach Hause. Die soll mir nicht die ganze Zeit hinterher rennen usw. Daran stören mir zwei Dinge: 1. ich finde es total unhöflich und unfreundlich, so vor einem anderen zu sprechen, der direkt daneben steht. 2. Ich kann nicht immer nur machen, was sie möchte, es gibt einfach Verabredungen, die auch mal für mich oder ihren Bruder sind und finde, dass sie auch das akzeptieren muss. Der ganze Nachmittag war so anstrengend und zäh, dass ich diese Verabredungen in Zukunft wieder vermeiden werde. Hinzu kommt natürlich die besondere Situation, dass wir nun seit 1,5 Jahren aufgrund der Pandemie eher isoliert gelebt haben, das Kind von heute hatte sie am Wochenende seit langer Zeit mal wieder gesehen und ich sie auch quasi direkt vom Kindergarten ohne Pause zu der Verabredung geschleppt habe. Es gibt aber auch Verabredungen, die sehr gut und harmonisch funktionieren. Aber es kann auch sein, dass sie ein Kind unbedingt einladen will und wenn es da ist, würde sie am liebsten nur Fernsehen und es direkt wieder weg schicken. Ich frage mich einfach, ob das noch ein normales Verhalten ist. Letztlich ist es ja so, dass es eigentlich fast nur bei Verabredungen auftritt, die mein und nicht ihr Wunsch sind. Und natürlich muss sie auch nicht jedes Kind mögen, nur weil ich die Mutter mag. Ich mag auch nicht jede Frau/ Partnerin der Freunde meines Mannes Ich hoffe auf eine Einordnung und ein paar Tipps durch Sie! Herzlichen Dank!


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Lala0815, treffen Sie sich in der nächsten Zeit erst einmal nur mit den Müttern, ohne Ihre Tochter. Sie wird reifen und dann auch zufriedener mit Kindern umgehen, mit denen sie sich nicht selbst verabredet hat. Auch die Spielunfreude ist bei manchen Kindern so wie bei Ihrer Tochter vorhanden. Es ist meist Tagesform abhängig, ob eine Lust entwickelt wird zu spielen oder auch nicht. Oft ist dann hilfreich, selbst ein Spiel, ein Bastelangebot o.ä. anzubieten und sich mit den Kindern gemeinsam zu beschäftigen. Aber auch hier, wenn es sich derzeit eher schwierig gestaltet, halten Sie sich mit Verabredungen zurück. Schon bald wird Ihre Tochter vom Verständnis her anders mit Spielverabredungen umgehen können und die Situationen dadurch für Sie entspannter werden. Viele Grüße Sylvia


die_ente_macht_nagnag

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Deine Tochter zeigt mit ihrem Verhalten, dass sie die Situation "ätzend" findet. Ich hätte sie nicht mitgenommen, wenn das absehbar war. So hatte keiner einen schönen Nachmittag. Und das mit den Einladungen von Kindern nach Hause; sie ist erst 6. In dem Moment, wo sie das Kind einlädt, ist der Wunsch auch vorhanden. Aber wenn es denn wirklich da ist, dann liegt in diesem Momemt das Interesse/Bedürfnis halt doch anders. Da sind die Kinder halt noch sehr impulsiv. Hier kann man als Eltern sicher einen Kompromiss vorschlagen, z.B. das alle zusammen eine kleine Folge schauen und danach wird was anderes gespielt.


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