Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Frau Schuster, ich hoffe, dass ich bei Ihnen mit meinem Problem richtig bin, d.h., dass es sich um ein Erziehungsproblem und nicht um ein Entwicklungsproblem handelt. Ich weiss auch nicht genau, wo genau das Problem liegt: Es geht um meinen Sohn (*02/03). Er ist unglaublich lieb und brav, hoeflich und zurueckhaltend. An sich waere das ja kein Problem, aber er erscheint mir - vor allem im Vergleich zu seinen Spielkameraden - viel zu brav. Er hat bis jetzt noch keine Trotzphase durchgemacht (vielleicht zweimal hat er sich irgendwo hingeworfen waehrend des letzten Jahres). Ich verbiete ihm nicht viel, aber ich weiss auch nicht, was ich ihm gross verbieten sollte, da er fast immer alles nach einer Aufforderung macht. Die Kehrseite der Medaille ist, dass mein Sohn sich auch gegenueber anderen Kindern nicht durchsetzt. Auf dem Spielplatz laesst er alle Kinder vor, als haette er Angst, sie koennten ihn schubsen. Er nimmt niemandem etwas weg, laesst sich aber auch von juengeren Kindern sein Spielzeug abnehmen und schaut dann meistens nur etwas traurig oder weint, aber er sagt nichts. Oft steht er auch nur passiv am Sandkasten und schaut den anderen beim Spielen zu, ohne selber mitzuspielen. Das ganze aendert sich aber, sobald eine(r) seiner kleinen Freunde/innen auftaucht, dann kreischt, laeuft und spielt mein Sohn mit dem jeweiligen Spielgefaehrten durch die Gegend, dass es nur so eine Freude ist, und ist haeufig sogar Anfuehrer beim gemeinsamen Spiel. Meine Ueberlegung war, dass mein Sohn wohl stetige und ihm bekannte Mitspieler braucht. Da es mit dem logisch naheliegendste Mitspieler, einem Geschwisterchen, nicht so recht klappen will, habe ich meinen Sohn daraufhin jeden Morgen in einer Mutter-Kind-Gruppe (Sport, Musik, Malen, Spielen ...) angemeldet - mit dem Erfolg, dass er: 1. ueberall der Liebling der Gruppenleiter ist, weil er so hoeflich ist und alles mitmacht, was in der Gruppe gemacht wird, ohne zu stoeren, 2. innerhalb der Gruppen mit Begeisterung spielt und dort auch auf andere Kinder zugeht und genau sagen kann, wer in welcher Gruppe ist, und zuhause mit enormer Ausdauer die gehoerten Lieder, Reime etc. nacherzaehlen und nachempfindet ABER 3. er ohne seine ihm bekannten Spielkameraden genauso teilnahmslos auf dem Spielplatz herumsteht wie zuvor. Ich habe mich letzthin dabei ertappt, wie ich ihm gesagt habe, er solle doch ein Kind, das sich vordraengelt, einfach wegschubsen. Ist das nicht fuerchterlich? Wie kann ich verhindern, dass mein Sohn sich zu einem "Lehrerliebling" entwickelt, mit dem man alles machen kann? Ist das denn normal? Kann ich darauf vertrauen, dass auch mein Sohn noch in eine Trotzphase geraten wird, die es ihm erlauben wird, sich besser zur Wehr zu setzen? Wird so etwas im Kindergarten besser? Vielen Dank fuer das Lesen meines langen und wahrscheinlich reichlich konfusen Textes! Ihre Micha
Christiane Schuster
Hallo Micha Bitte machen Sie sich keine allzu großen Sorgen. Das momentan noch etwas schwache Selbstwertgefühl Ihres Sohnes wird durch die kontinuierliche Teilnahme an einer Eltern-Kind-Gruppe und den späteren Kiga-Eintritt nahezu von ganz allein gestärkt werden. Können Sie beobachten, dass Ihr Sohn seine Bedürfnisse Anderen gegenüber nicht mitteilen kann, schlagen Sie ihm eine angemessene Konfliktlösung vor, aber lassen Sie ihn bitte selbst handeln -um ihn anschließend auch vor seinem Gegenüber zu loben-. Schauen Sie sich doch auch noch zusätzlich einmal folgenden Ratgeber, bzw. folgendes Bilderbuch an, das Sie auf unserer neuen Buchseite finden: http://www.ich-lese-was.de/product_info.php?cPath=1_14&products_id=60&osCsid=be5a86bf29c9a1bc147f955f9ccfcb3c http://www.ich-lese-was.de/product_info.php?products_id=326&osCsid=be5a86bf29c9a1bc147f955f9ccfcb3c Liebe Grüße und: bis bald?
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