Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Sohn hat sich ziemlich verändert

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Sohn hat sich ziemlich verändert

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, mein Kleiner ist nun 22 Monate alt und hat angefangen sich in neuester Zeit Verhaltensweisen anzulegen, von denen ich nicht sonderlich begeistert bin. Es spielt immer nur sehr kurz mit einem Spielzeug und wechselt dann zum nächsten, so daß unsere Wohnung desöfteren innerhalb von 20 Minuten aussieht, als wären mehrere Bomben explodiert. Nehme ich ihn morgens manchmal mit zu mir ins Bett, dann reisst er an meinen Haaren, setzt sich auf meinen Kopf, oder tritt mir ins Gesicht. Zuzüglich Beißen praktiziert er diese Verhaltensweise überhaupt sehr gerne. Komischerweise fast nur bei mir. Wenn ich "aua" sage lacht er und zeigt noch mehr Engagement. Die sonst so geliebten Bücher interessieren höchstens sehr kurz. Wenn ich mal wegschaue, werden sofort (bekantermaßen) verbotene Sachen gemacht. Verbiete ich es, so schmeißt er sich auf den Boden und schreit ganz bitterlich. Überhaupt versucht er vermehrt ihren Willen mit hysterischen Ausbrüchen durchzusetzen. Kann es daran liegen, daß ich in der letzten Zeit nicht sehr viel Zeit für ihn habe? Leider wird sich das bis November nicht ändern, weil ich sehr eingespannt bin. In der Kindergruppe benimmt er sich ganz anders. Was kann ich machen? Vielleicht haben sie auch Tipps, was man mit Kindern in diesem Alter am besten spielen kann? Vielen Dank Mell


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Hallo Mell Solange, wie Sie ihrem Sohn Ihr NEIN nicht auch begründen und ihn auf konsequent eintretende Folgen aufmerksam machen, die bei Nichteinhaltung Ihres Wunsches eintreten, solange wird er weiterhin ausprobieren, wie weit er bei Ihnen gehen kann, bzw. wo seine Grenzen liegen.- Da er mit 22 Mon. schon sehr verständig ist, sagen Sie ihm liebevoll, aber deutlich, dass er nur dann zu Ihnen ins große Bett kommen kann, wenn er wirklich mit Ihnen kuscheln möchte und nicht, wenn er toben möchte. Hält er sich nicht Daran, muß er umgehend wieder in sein Bett/Zimmer. Machen Sie ihm häufig konkrete Beschäftigungsangebote mit möglichst wenigem aber kreativen Spielzeug, wie z.B. Duplo-Steinen, entsprechende Teile, um eine (Holz-)Eisenbahn aufzubauen (evtl. mit Ihnen gemeinsam?),usw. Loben Sie seine "Werke", da jedes Lob bekanntlich zu weiterem, selbständigen Handeln anregt. Erleichtern Sie ihm das Aufräumen, indem Sie ihm 2-3 Spielkisten anbieten, sodass er nicht allzu viel zu sortieren hat. Räumen Sie anfangs mit ihm gemeinsam auf und machen Sie ein Spiel daraus. Hat Ihr Sohn zu viel Spielzeug, sollten Sie zwischendurch auch mal Etwas verschwinden lassen um es nach einiger Zeit gegen ein "altes" Spielzeug auszutauschen und auf diese Weise interessant werden zu lassen. Versucht er, seinen Willen mit "hysterischen Ausbrüchen" durchzusetzen, nehmen Sie ihn -falls er es halbwegs zulässt- liebevoll in den Arm und warten Sie, bis er zur Ruhe gekommen ist, damit Sie gemeinsam nach einer Konflikt-Lösung suchen können. Ihre eigene Ruhe wird sich bestimmt rasch auf Ihren Sohn übertragen, sodass sich für Sie Beide ein wenig Stress und Ärger sicherlich vermeiden lassen. Liebe Grüße und: bis bald?


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