Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Sohn 19 Monate

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Sohn 19 Monate

Schokokeks

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Hallo Frau Ubbens, mein Sohn ist bald 20 Monate alt und wohl (wieder) in einer Trotzphase. Dass das normal ist und da alle Eltern durch müssen weiß ich, dennoch habe ich das Gefühl der Sache nicht gewachsen zu sein. Ich weiß einfach nicht wie ich mit seinen (und meinen) Gefühlen und Wutausbrüchen umgehen soll. Ich gehöre zu den Müttern die alles richtig machen wollen und dann doch alles falsch machen. Einerseits reagiere ich sofort, dann ignoriere ich aus Erschöpfung, dann packt mich die Wut und ich schreie ihn an (an das nicht zu leise, dafür schäme ich mich auch)... Beispiel heute Morgen - der Kleine geht seit 7 Wochen in die Krippe, fühlt sich dort eigentlich sehr wohl- erst Schmusen, nach dem Auftstehen gibts Frühstück, dann spielen wir noch ca. 20 Minuten, dann wird er angezogen, gewickelt etc. (also alles feste Rituale). Heute Morgen habe ich es nur mit Gewalt (festhalten, schimpfen, Arme in Ärmel "stopfen"...) geschafft ihn anzuziehen. Er hat dabei geschriien wie am Spieß (wortwörtlich). Ich nachher völlig verschwitzt, fertig, habe ihn wie von Sinnen angeschriien, und sehr grob angefasst (nicht geschlagen). Aber tatsächlich muss ich mich extrem zurückhalten nicht auszurasten und zuzuhausen. So nun ist der Knirps in der Krippe und mein Mamaherz blutet vor schlechtem Gewissen. Einerseits ärgere ich mich über meine Grobheit beim Anziehen, andererseits hätte ich ihn sonst mit Nachtwindel und Schlafanzug in der Krippe abgeben müssen... Das gleiche Spiel dann beim Essen, Zähne putzen etc. Wie soll ich (wir) nur reagieren? Lg Schoko


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Schoko, überlegen Sie, ob Ihre Rituale eine sinnvolle Reihenfolge für Sie darstellen. Beispiel: Sie spielen erst und ziehen ihn dann an, wobei es Stress gibt. Tauschen Sie diese Punkte um, so haben Sie mehr Zeit beim Anziehen (und Zwischendurch mal Luft holen) und können Ihren kleinen Wüterich auch mal wüten lassen, ohne dass die Zeit im Nacken sitzt. Bleiben Sie konsequent beim Essen, Zähneputzen etc. Machen Sie kurze Ansagen und bleiben dabei. Ihr Sohn möchte nicht vernünftig essen, dann ist nach einer Vorwahnung die Mahlzeit beendet. Er wird nicht verhungern, aber er wird merken, dass er mit Aufstand nicht weit kommt. Merken Sie, dass Ihre Nerven blank liegen, schließen Sie kurz die Augen, atmen tief ein und zählen bis drei. Sie werden merken, dass Sie dann viel ruhiger reagieren können. Ihre Ruhe wird sich auch auf Ihren Sohn übertragen. Versuchen Sie es. Viele Grüße Sylvia


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