Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

so leicht zu frustrieren/aus dem Konzept zu bringen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: so leicht zu frustrieren/aus dem Konzept zu bringen

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Hallo mein Sohn ist 4 1/2 u. wir sind zzt. in der "sanften Eingewöhnung" im Kiga, also seit Anfang April sind wir immer Dienstags (also 1 Vormittag die Woche) zusammen dort (also er u. ich). Die ersten Male hing er ständig an mir, er ist sehr schüchtern. Dann wurde es langsam besser u. er spielte auch mal mit anderen Kids u. ich durfte ein Stückchen weg auf ner Bank sitzen. Dann (letzten Dienstag) sprach er sogar mal ein paar Worte mit den Erzieherinen u. ich war stolz u. voller Hoffnung. Er freute sich auf heute Morgen u. ging voller Elan in den Kiga mit mir. Tja, er hat die Jacke ausgezogen u. in dem Moment als er zu der Gruppe laufen möchte kommen 2 Handwerker u. laufen an ihm vorbei zur Erzieherin. Mein Sohn gleich rückwärts. Als er gesehen hat dass sie in den Garten weiter gehen blieb er dennoch wie versteinert stehen. Die eine Erzieherin winkte dann zu uns u. er wollte nur noch raus..... Ich hab ihr dann erzählt dass ihn die 2 Männer wohl aus dem Konzept gebracht haben. Sie hat ihm erklärt dass die kommen um die Rutschbahnen im Garten zu reparieren u. deshalb können sie heute auch nicht mit den Kindern raus da das zu gefährlich sei. Das hat meinem Sohn wohl nochmals einen "Dämpfer" gegeben (er liebt es draussen zu spielen) u. er saß nur noch mit mir draussen im Gang u. spielte ab u. zu mal ein klein wenig aber nicht lange, für nix hatte er Lust. Nach 2 h sagte die Erzieherin dann dass aufgeräumt werden soll u. dann machten sie Spiele im Stuhlkreis. Da wollte mein Sohn plötzlich in seine Gruppe u. mit Spielsachen spielen. Das geht jetzt nicht hab ich ihm gesagt, dafür hatte er ja 2 h Zeit, er weiss ja dass es bestimmte Zeiten hier gibt zu denen dann aufgeräumt wird. Darauf stellte er sich in den Türrahmen u. wollte zugucken beim Stuhlkreis. Die Erzieherin sagte dann er kann rein kommen, die Tür muss nun zugemacht werden. Das wollte er nicht u. so gingen wir heim...... Das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen - auch daheim ist es oft so dass so eine Kleinigkeit ihn völlig aus der Bahn schmeisst u. er erst mal 2 h (o. länger) total neben sich steht. Alles möchte u. doch gar nichts. Wie können wir ihm helfen? Mir grauts schon vorm nächsten Dienstag u. dabei sah doch bisher alles so gut aus..... viele ratlose Grüße


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Hallo Ratsuchende Meines Erachtens wird Ihr Sohn nur dann selbstbewußter und kann besser mit unvorhersehbaren Situationen umgehen, wenn er erfährt, dass Sie ihm nicht -wie bisher ununterbrochen- helfend zur Seite stehen und alles Unangenehme für ihn erledigen. Da er nun seine Kiga-Gruppe und auch die Erzieherin schon recht gut kennt und weiß, wie der Vormittag im Kiga abläuft, rate ich Ihnen, Ihren Sohn nächsten Dienstag mit einer anderen Bezugsperson in die Einrichtung gehen zu lassen, der er dort Alles zeigen DARF und dann wahrscheinlich auch sehr stolz sein wird auf SEINE Gruppe. Hat er diesen Schritt ebenfalls geschafft, sollten Sie ihn nach Möglichkeit häufiger oder auch schon jeden Tag mit einem Freund zum Kiga gehen lassen -evtl. ab Kiga-Eingang-. Wecken Sie in ihm die Freude auf diesen Kiga-Besuch, indem Sie ihn darüber informieren, dass die übrigen Kinder sich schon sehr darauf freuen, wieder mit ihm spielen zu können. Liebe Grüße und: bis bald?


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Hallo ich habe keine andere Bezugsperson mit der ich ihn in den Kiga schicken könnte! Wir sind selbstständig, mein Mann muss um 7.00 Uhr den Laden schmeissen u. die Schwiegis sind da auch noch dabei, Schwiegerpapa ist zzt. sehr krank u. daher kann ich weder ihn noch die SM dafür einsetzen. Meine Mutter ist nicht mehr so fit u. daher geht das auch nicht. Sonstige Bezugspersonen haben wir nicht. Wegen "Freund" - so eng ist die Beziehung zu keinem der Kinder. Er spielt eh gerne u. oft alleine u. lehnt manchmal sogar ab wenn jemand fragt ob er mitspielen möchte. Allerdings möchte ich keine Hau-Ruck-Aktion mit Schreien lassen beim Abschied u. werde daher weiterhin mit ihm gehen. Ab August ist die Eingewöhnung erst vorbei, dazwischen sind 4 Wochen Ferien. viele Grüße


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Hallo, Ich habe im Kindergarten festgestellt, dass die Kinder sich entfalten können, wenn der Elternteil nicht da ist. Das heißt jedoch nicht, dass du ihn hinbringen sollst und gleich verschwinden. In der Zeit der sanften Ablösung bleiben die Eltern erst die ganze Zeit da, dann gehen sie kurz, dann länger. Vielleicht solltest ihr öfter als einmal die Woche hin gehen. Der Abstand ist erfahrungsgemäß nicht wirklich ausreichend um sich adäquat abzulösen, er reicht oft auch nicht um Freunde zu finden. Einen weiteren Vorschlag: Da er draußen gerne spielt und scheinbar aufblüht, solltest du - in Absprache mit der Erzieherin - die draußen Spielzeit nutzen um dich erst "versteckt" im Hintergrund aufzuhalten (wenn er dann sehr nach Mama ruft, kann die Erzieherin sagen: schau, da hinten ist Mama). Schließlich gehst du dann. Aber nicht heimlich, sag ihm tschüß, du kommst mittags wieder, wünsch ihm Spaß oder etwas anderes aufbauendes. Lächle dabei. Sei überzeugt, dass es in Ordnung ist. Ist es auch. Je mehr du daran glaubst, umso bestärkter ist dein Sohn. Andersherum: Wenn du dich sorgst, geistig klammerst, Angst hast, was ist, wenn er weint, umso ängstlicher wird er. Die Ablösung ist die Stunde der Erzieherin. Sie muss sich um deinen Sohn bemühen. Sie ist seine Ersatzbezugsperson. Hast du die Möglichkeit, dass er mal mit Oma, Opa oder Papa in den Kindergarten gehen kann? Also mit jemanden andern als seine Hauptbezugsperson? Da verhalten sich die Kinder oft total anders. Sie spielen mehr mit der Gruppe und nehmen weniger Notiz von ihrer Begleitperson. Oft zeigen Kinder den Begleitpersonen erst einmal den KiGa. Ansonsten empfehle ich wirklich zwei/drei mal pro Woche mindestens in den kindergarten zu gehen. Das endet dann auch nicht in einer hau-ruck Aktion. Keine Sorge. Suse


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Hallo nochmal Schreien lassen sollten Sie Ihren Sohn nach Möglichkeit nicht, aber auch nicht aufgeben, nach einer anderen, für Alle befriedigende Lösung zu suchen. Ist es Ihnen nicht möglich -wie Suse vorschlägt- Ihren Sohn häufiger als nur 1 Mal während der Eingewöhnungsphase in die Einrichtung zu bringen, fragen Sie bitte einmal die zuständige Erzieherin nach einem Kind, dass in Ihrer Nähe wohnt und die gleiche Gruppe besucht, bzw. eingewöhnt wird. Sie könnten ebenso wie Ihr Sohn schon jetzt Kontakt aufnehmen, sodass -auch im Hinblick auf später- evtl. ein abwechselnder "Bringdienst" organisiert wird. Die 4 Wochen Ferien könnten auf diese Weise überbrückt werden, dass ein Kontakt der beiden Kinder zueinander mit Ihrer Hilfe und auch der Unterstützung der anderen Eltern aufgebaut wird, sodass die Eingewöhnung im August nicht wieder von vorne beginnt, weil die Kinder sich dann gegenseitig als "Beschützer und Tröster" haben. Liebe Grüße und: bis bald?


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Hallo bin schon wieder etwas aufgebaut..... Dass wir zzt. nur 1 x die Woche gehen kommt vom Kiga her da einfach zu viele Kids da sind (die großen noch die jetzt bald in die Schule kommen), daher können die "neuen" immer nur 1 pro Wochentag mit Mama kommen. Wenn die großen dann weg sind müssen wir sehen wie es weiter geht hiess es. Also erst so im Juli dann. Naja, ich warte ab u. bin dann doch ein bissel mehr entspannt wieder - hab nur Angst dass ich doch mit Hauruck-Aktion weg muss - was ich überhaupt nicht möchte, er soll ja Spaß da haben..... viele Grüße u. danke ihr habt mir sehr geholfen


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