Mitglied inaktiv
Ich bin zur Zeit am Ende meiner Nerven und Kräfte. Meine dreijährige ärgert mich bewusst bis zur Weißglut, testet ihre Grenzen aus. Mir fällt es schwer sinnvolle Strafen zu finden. Ich bin nicht glücklich wenn ich ihr das so geliebte Vorlesen abends am Bett streiche, da ich es selber genieße. Ihr das Fernsehen (eine Sendung am Tag) zu streichen will ich zur Zeit auch nicht, da es mir manchmal wenigstens eine ruhige Stillmahlzeit (Baby 3 Monate) beschert. Diese Woche war besonders schlimm. Sie prophoziert mich beim Stillen (da bin ich wehrlos), da macht sie jeden nur denkbaren Blödsinn. Aber nicht nur dann... es kommt sicher grad viel zusammen, das Baby und Eifersucht (wobei es grad besser ist). Langeweile zu Hause, sie ist noch nicht ganz sauber und darf nur ohne Windel in den Kindergarten. Das Sauber werden an sich (Stuhlgang macht sie nicht ins Klo, verlangt ne Windel was sie auch bekommt oder macht in die Hose). Um mich zu ärgern pinkelt sie sich auch nass, auch oft beim stillen, telefonieren, Unterhaltung mit Erwachsenen... Sie schreit nach Zuwendung und Aufmerksamkeit, ist mir klar. Abrer doch nicht von morgens 6 bis abends 8 ausschließlich? Wo bleibt Baby, Haushalt, ich? Wir gehen in Spielgruppe, Mutter-Kind-Turnen, ich versuch sie in Hausarbeit miteinzubeziehen (lass sie mit Kindrmesser scheiden usw). Wir basteln, singen, kneten, malen... Aber ich kann und mag auch nicht immer. Heute hab ich mir viel Zeit genommen, mir ihre Lage bewusst gemacht und der Tag lief gut. Aber es gibt auch Tage, da schrei ich rum, krieg schlechtes Gewissen, heule und merke immer mehr wie ich aggressiv werde und handgreiflich werden könnte. Dabei will ich nicht Schlagen, auch nicht auf die Finger klopfen. Aber manchmal meine ich sie will genau das. Meine Mutter, Mann meinen ich muss mich durchsetzen und ein Klaps schadet nichts, das will ich nicht. Einmal hab ich sie recht grob angelangt /festgehalten und mich anschließend entschuldigt. Jetzt ist das doch sehr lang geworden. Ich hab hier schon viel gelesen und es tut gut zu wissen nicht nur mir gehts so.... Wie könnten Strafen aussehen? Was hilft mir konsequent zu bleiben? Danke schon mal!!!
Christiane Schuster
Hallo Susanne Bleiben Sie bei Ihrer Meinung, dass das Schlagen nichts bringt. Es "wirkt" vielleicht für den Augenblick, aber nur um beim nächsten Mal wiederholt werden zu müssen, da dem Kind die Einsicht so nicht vermittelt werden kann. Denken Sie aber bitte auch immer daran: Eltern/Erziehende sind Menschen, die menschlich handeln ohne immer jeden Satz, jedes Verhalten zu hinterfragen. Diese Tatsache müssen und können unsere Kinder lernen ohne dass sie dadurch gleich seel. Schäden davontragen.- Provoziert Ihre Tochter bewußt, während Sie das Baby stillen, geben Sie ihr rechtzeitig eine konkrete Aufgabe. So kann sie z.B. Zeit-gleich ihr Puppenbaby versorgen oder den Wickeltisch herrichten, den Nachtisch rühren, den Tisch decken, usw. Je mehr Sie sie dann loben, umso bereit-williger wird Sie Ihnen beim nächsten Mal helfen. Hält sie sich nicht an Ihren wohl überlegten und ihr gegenüber begründeten Wunsch, sollte möglichst konsequent und ebenfalls nach vorheriger Absprache eine Folge eintreten, die mit dem Wunsch in Zusammenhang steht. Ein Beispiel: Pinkelt sie provokativ beim Telefonieren oder Stillen, kann sie leider nicht im gleichen Zimmer, in dem Sie sich befinden, bleiben sondern muss im Kinderzimmer ihre Puppe versorgen oder einfach nur warten, bis das Telefon-Gespräch beendet ist.- Ein Nicht-Vorlesen sollte nur dann erfolgen, wenn die Große das Buch weggeworfen, zerrissen, usw. hat.- Haben Sie vielleicht die Möglichkeit, für 1-2Std. regelmäßig ein älteres Mädchen aus der Nachbarschaft zu bitten, mit Ihrer Großen zu spielen, spazieren zu gehen, usw.? So hätten Sie wenigstens ab und an einmal ein klein wenig Zeit nur an sich selbst zu denken und nur das zu tun, was für Sie selbst gut ist. Auf diese Weise könnten Sie neue Kraft schöpfen um viele Dinge ein wenig gelassener zu sehen.- Halten Sie durch und: ein friedliches Wochenende!
Mitglied inaktiv
Hallo Susanne ich war, bin z.T. noch in derselben Lage wie Du. Seitdem unser Baby (nun 6 Monate alt)da ist, schießt die "große"(3 1/4 Jahre alt) nur noch quer. Da gab es die ganze Bandbreite - mich hauen, treten, anspucken und Schimpfnamen geben ist weitgehend schon ausgestanden. Ichglaube gar nicht mal, weil ich so super konsequent war, sondern weil sie sich dann doch irgendwie an die neue Situation gewöhnt hatte. Ich habe sicher auch nicht immer "richtig" reagiert, d.h., mal habe ich ihren Arm festgehalten, mal bin ich aus dem Zimmer gerannt, mal habe ichsie angeschrien oder selber losgeheult (besonders, wenn sie mich mal wieder gegen eine neue Mama austauschen wollte), habe sie auch mal in ihr Zimmer geschleppt (wobei ich mir übelst den Rücken verrenkt habe :-&). Allerdings habe ich sie auch nicht geschlagen, auch keinen Klaps gegeben. Da stimme ich Dir voll zu. Ich glaube auch nicht dass Kinder dadurch irgendwas lernen. Manchmal war mir aber schon danach, dann habe ich eben gegen die Tür gehauen, aua. Letzten Endes hilft wohl nur Geduld. Inzwischen beschränkt es sich bei ihr nur noch darauf, sich unterwegs hinzusetzen und sich zu weigern, weiterzugehen, oder abends beim zubettbringen einen Mordsaufstand zu veranstalten. Allerdings hat sie vor einigen Tagen 8 mal hintereinander in die Hose gemacht. Nach einem "Abschiedspinkeln" in der Badewanne hat sie dann versprochen, wieder die Toilette zu benutzen. Überhaupt hat es sehr viel für uns gebracht, sich gegenseitig etwas zu versprechen. Das ist schon fast zum Ritual geworden. Ich verspreche ihr jeden Abend irgendwas Schönes, was wir am nächsten Tag machen werden (ihre Freundin besuchen, einEis kaufen, eine Lieblingssendung ansehen, also nichts besonderes eigentlich. Dafür nehme ich ihr das Versprechen ab, morgen keinen Streit zu machen. Jedesmal sage ich ihr, wie schrecklich ich diesen Streit mit ihr finde, aber auch, dass ich sie trotzdem lieb habe, auch wenn sie noch so viel Ärger macht. Wenns dann trotzdem Streit gibt - naja, dann machen wir trotzdem was Schönes am nächsten Tag. Es wird aber langsam immer friedlicher bei uns. Konsequente Strafen finde ich schwierig umzusetzen, weil die Streitigkeiten im Grunde ja Hilfeschreie nach mehr Aufmerksamkeit sind. Wenn sie Dich beim Stillen provoziert - laß sie doch auch mal probieren (klingt doof, ich weiß, aber meiner Tochter hat es ein bißchen geholfen. Ich habe allerdings die Probe präpariert - mit Senf und Salz, damit sie am Ende nicht noch mehr davon will. Sie konnte gar nicht verstehen wie Babys sowas mögen können igitt). Außerdem muß ich beim Stillen immer Bilderbücher mit ihr anschauen, einen Riesenstapel. Und am allermeisten hat es geholfen, ihre Freundinnen aus dem Kindergarten zu uns nach hause einzuladen. So hatte ich zeitweise gerade am Anfang jede Menge Kinder da, aber es hat doch ein bißchen vom großen Leid abgelenkt. Beim Babywickeln darf sie selbst Hand anlegen und mitentscheiden, was die Kleine anziehen soll. Und ich muß dauernd mit verstellter Babystimme erzählen, wie lieb sie ist und wie froh das Baby ist, so eine tolle Schwester zu haben und das sie dem Bay später alles möliche beibringen soll usw. Dabei komme ich mir immer ganz besonder doof vor, besonders in der Öffentlichkeit, aber was tut man nicht alles...Bestimmt glauben meine Nachbarn, ich habe einen Sprung in der Schüssel. Macht ja nix. Wenn ich das nämlich nicht mache, wird die Große unheimlich sauer. So das wärs erstmal. Das klingt ein wenig nach "oh wie toll ich das geschafft habe "- es ist noch längst nicht ausgestanden. Angeblich kann sich diese Eifersucht die ganze Kindheit mehr oder weniger stark hinziehen. Man muß nur mal überlegen, wie man selbst zu den eignen Geschwistern steht - auch nicht immer gerade die große Liebe. Wir haben noch immer jede Menge Probleme mit ihr, die immer phasenweise auftreten. Z.B. isst sie zur Zeit unheimlich viel und hat ganz schön zugenommen. Da muß ich nun gegensteuern und vom dauernden Essen abzulenken, bzw. anders Essen lernen. Aber ein kleiner Trost - auch andere Kinder in dem Alter sind manchmal echt unerträglich, auch wenn kein Baby da ist. Es liegt also wohl nicht nur alles an der Eifersucht, man interpretiert es manchmal nur selber hinein. Ich jedenfalls, weil ich zeitweise ein richtig schlechtes Gewissen ihr gegenüber hatte. Dabei ist ein Geschwister eigentlich das beste, was man für ein Kind tun kann, denn wenn die Großen diese schlimmste Krise überstanden haben, gehen sie sicher gestärkt daraus hervor. Ich wünsche Euch alles Gute, es kann nur besser werden. Ich habe einen Buchtip dazu "Team Familie" von Daniela Liebich. Dort gibt es viele gute tips, ich glaube auch zum Thema sinnvolle Strafen. Viele Grüße, Synnöve
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