arno15030
Sehr geehrte Frau Schuster, mein 1 1/2 jähriger Sohn ist sehr lebhaft und ein kleiner Kletterer. Er klettert z.B. hoch bis auf die Couchlehne oder über den Stuhl bis auf den Tisch (dies geht bei ihm richtig schnell).Wenn ich dies sehe schreite ich natürlich sofort ein und nehme ihn dann runter. Wenn ich dann im strengen und lauteren Ton mit ihm schimpfe beeindruckt ihn das nicht wirklich (ist auch nicht für einen Moment eingeschüchtert). Versteht er in diesem Alter überhaupt schon wirklich, was ich von ihm will bzw. mein "Nein". Manchmal lacht er sogar noch. Wenn er dann wieder von mir auf den Boden gesetzt wird, geht dieses Klettern sofort von vorne los. Mir schein es auch so, als würde er diese Aufmerksamkeit sehr genießen. Eine andere Mutter riet mir, ihn machen zu lassen, da er ja nur mit mir spielt. Wie kann ich ihn dazu bringen mein "Nein" als nein zu verstehen bzw. wie versteht er, dass ich es ernst meine? Ist er vielleicht doch noch zu jung? Andererseits versteht er so viel, wenn ich etwas von ihm möchte. Er macht auch schon richtige Überlegungen, z.B. damit ich auf den Tisch komme, muss ich mir den Stuhl erst richtig hinschieben bzw. drehen. Deshalb ist es für mich schwer nachzuvollziehen dass er eben in diesen Situationen nicht hört. Wie soll ich mich am Besten verhalten? Immer wieder streng "Nein" sagen (auch wenn dies nichts bringt) oder im ruhigen Ton alles erklären, warum die Mama das nicht möchte. Andererseits wenn ich schimpfe ahmt er mich nach. Was soll ich denn davon halten? Versteht er mich doch? Können Sie mir raten, wie ich mich verhalten soll? Auch zieht er mir immer wieder an den Haaren, wenn er diese zu fassen bekommt? Auch in dieser Situation begreift er mein "Nein" nicht und versteht auch nicht, dass er mir damit weh tut. Ich habe ich auch schon mal leicht an seinen Haaren in so einer Situation gezogen, damit er merkt, dass dies nicht angenehm ist. Seine Reaktion besteht dann darin, sich selber an den Haaren zu ziehen. Was ist denn das für ein Verhalten? Vielen Dank und freundliche Grüße
Christiane Schuster
Hallo arno15030 Der Bewegungs- und Erfahrungsdrang der Kleinen ist mit 1 1/2 Jahren derart groß dass ein Nein zwar gehört aber kaum von Interesse, bzw. erst zweitrangig ist. Hinzu kommt dass die Kleinen noch keinerlei Gefahren erkennen und auch nocht nicht verstehen, warum das Klettern auf Stühlen Sofas& Co. ungeeignet ist. Ihr Sohn fasst Ihr Nein eher als lustiges Spiel auf, bei dem er auch noch Ihre Aufmerksamkeit erreicht. "Machen lassen" sollten Sie Ihren Sohn dennoch nicht da er zunehmend lernen muss Gefahren, Grenzen und Regeln zu erkennen. Helfen Sie ihm bei diesem Lernschritt, indem Sie ein KURZ begründetes Nein aussprechen um ihm gleichzeitig eine geeignete Möglichkeit anzubieten seine Erfahrungen sammeln zu können. So erlauben Sie ihm ausdrücklich auf einer alten Matratze zu toben, gleich mit Ihnen auf dem Spielplatz/Draußen am Klettergerüst zu klettern (unter Ihrer Aufsicht) usw. Haare haben für Kleinkinder immer etwas besonders Faszinierendes. Sprechen Sie in konkreter Situation möglichst rechtzeitig jeweils ein KURZ begründetes Nein zum Haareziehen (z.B. "Nein, Aua!"), bevor Sie ihn auf ein (altes) Schaffell setzen, ihm ein (haariges) Kuscheltier anbieten, ihn vor eine Kiste mit Wollresten setzen o.Ä. Manchmal gelingt es auch die Kleinen mit einer anderen, ansprechenden Aktivität vom Ungeeigneten abzulenken. Beschriebenes Verhalten ist also durchaus altersgerecht und kein Anlass zur Sorge, wenn auch sehr anstrengend. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
Die letzten 10 Beiträge
- Alles Gute!
- Mein Sohn 2,5 Jahre lehnt mich seit einem Jahr ab
- Umgang mit Schwiegermutter
- Kind möchte nach knapp 2 Monaten immer noch ungern in den Kindergarten
- Zu meiner Frage am 22.10.
- Trennungsangst - Eingewöhnung Kinderkrippe verschieben?
- Er hört gar nicht mehr auf mich
- Uneinigkeit zwischen Papa und Mama: Wie am besten bei Wutanfällen reagieren (2 Jahre)?
- Kind 12M wirft alles auf den Boden
- Papa nicht ernst nehmen