Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Sensibles Kind

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Sensibles Kind

klatt

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Meine Tochter ist 4 Jahre und 7 Monate . Sie ist sehr offenes , hilfsbereites , mittfühlendes Mädchen. Sie hat gleich mit einem Mitleid, wenn sich einer weh getan hat . Wenn ich ihre kleine Schwester (2,5 Jahre) , nicht gleich auf den Arm nehmen kann wenn sie weint oder mal bei der Oma lassen muss, dann gibt es gleich Ärger. Da versteht sie kein Spaß und schimpft mich aus . Und sagt dann auch : schau, die kleine Maus weint. Sie ist sehr weit sprachlich entwickelt und fragt im Moment sehr viel , was ich nicht wirklich beantworten kann , zumindest mir unsicher bin, wie ich es ihr kindgerecht erklären kann. Zum Beispiel fragt sie oft über den Tod. Erst ohne das bei uns in der Familie einen Todesfall gab. Dann ist meine Oma gestorben vor einem halben Jahr und sie kommt ständig mit den Fragen an. Die meistgestellte Frage ist halt ob ich auch mal sterben werde. Die ich natürlich mit ja beantworte , das auch ich irgendwann sterben muss. Dann fängt sie an zu weinen und sagt das sie mich dann ja nie widersehen wird und wer sich dann um sie und ihre Schwester kümmern tut. Dann sag ich ihr , das es noch lange dauern wird und bis dahin sind die beiden groß und können sich selbst um sich kümmern und mich dann nicht mehr brauchen so wie jetzt. Ich weiss nicht , ob das richtig ist das ich es so erkläre . Vor kurzem hat sie angefangen zu weinen , weil sie nicht von mir ausziehen möchte wenn sie groß ist. Und für immer bei mir bleiben möchte. Und ob sie das darf. Dann sag ich ihr das sie das natürlich darf, aber mit Sicherheit irgendwann mal selbst eine schöne Wohnung haben möchte und eigene Familie . Dann sagt sie , sie möchte zwei Kinder und möchte zuhause wohnen bleiben. Ich weiss manchmal nicht wie ich darauf reagieren soll und ob ich das richtig erkläre. Ich rede sehr viel mit ihr und wir lesen auch viel. Ich weiss auch nicht ob das normal ist , das ihr die Trennung von mir so eine Angst macht in dem Alter . Das sie überhaupt jetzt schon über sowas nachdenkt. Sie hat auch eine Lebensmittelunverträglichkeit. Ob das daran liegt, das sie sich bei mir am wohlsten fühlt? Und Kindergarten geht sie sehr gern hin. Bei der Oma bleibt sie auch , aber da sagt sie immer , am liebsten würde sie mit mir kommen. Können sie mir vielleicht paar Tips geben , wie ich mich verhalten soll und wie ich mein Kind unterstützen kann. Danke im vorraus


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe klatt, Sie machen es genau richtig und beantworten die Fragen Ihrer Tochter ganz ehrlich. Bei allen Kindern kommt irgendwann die Phase, in denen sie nach den für sie existenziell wichtigen Dingen fragen und sich manchmal daraus auch vorübergehende Verlustängste entwickeln. Manche Kinder fragen wenige Male, andere müssen sich über einen längeren Zeitraum vergewissern. Dass sie selbst irgendwann Erwachsen sind und ihre Eltern nicht mehr in dem Maße brauchen, können Kinder im Kindergartenalter noch nicht erkennen. Die Fragen werden aber weniger werden und einer Feststellung weichen. Viele Grüße Sylvia


cube

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Vielleicht eine blöde Frage - aber gibt es auch einen Vater? Wenn sie nur dich als Elternteil hat, wäre das bei einer Antwort evt. wichtig. LG


klatt

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Ach ja. Hab irgendwie nicht dran gedacht , dazu zu schreiben. Der Papa wohnt natürlich auch mit uns. Wir streiten uns sehr wenig und wenn , dann ohne das die Kinder das mitbekommen. Und da sie ja auch bei anderen Familien mitbekommt , das der Papa nicht zuhause wohnt, beschäftigt sie sich damit auch. Sie hat z. Bsp. Angst , das der Papa auszieht. Sagt dann oft : die Anna hat keinen Papa. Er wohnt nicht mit ihr zusammen , weil ihre Mama und Papa sich gestritten haben. Aber ihr streitet euch nicht oder ? Der Papa geht nicht weg? Das erkläre ich ihr auch, das sowas halt passiert manchmal , das Mamas und Papas sich nicht mehr verstehen. Dann können sie nicht mehr zusammen wohnen. Aber die Kinder hat der Papa trotzdem lieb, auch wenn er eine andere Wohnung hat . Dann kommt gleich: aber unser Papa zieht bei uns nicht aus? Ich weiss nicht ob sie einfach normale Verlustängste hat in diesem Alter. Oder weil sie einfach Mitgefühl für die anderen Kinder hat


junima2011

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Hallo. Kinder entwickeln manchmal früher,manchmal später Ängste vor dem Tod und Sachen, die damit zusamenhängen. Du kannst nix anderes tun, als ihr es so kurz und knapp für sie verständlich zu formulieren. Dein Kind scheint ziemlich fit zu sein...mach dir keine Gedanken... das mit der Fragerei ist schon ganz gut und ok so... meiner fragt auch viel...es ist manchmal etwas schwierig aber es wird weniger ;) junima


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