Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Sensibler 6jähriger mit zur Trauerfeier des Opas

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Sensibler 6jähriger mit zur Trauerfeier des Opas

snuggels

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Hallo, mein Schwiegervater ist verstorben und nun steht die Trauerfeier an. Die Bestatterin hat geraten die Kinder mitzubringen, damit sie den Tod des Opas besser begreifen können. Die Trauerfeier wird einfach eine Möglichkeit zum Abschiednehmen sein mit offenem Sarg. Die Kinder hätten die Chance dem Opa noch was mitzugeben oder sogar den Sarg zu bemalen. Unser 6jähriger Sohn ist sehr sensibel und frisst meistens alles in sich herein. Nun sind mein Mann und ich am überlegen, was für ihn das richtige wäre. Ich bin mir sehr sicher, das er wenn wir ihn fragen würden Nein sagen würde, da er Angst vor der Situation hätte. Bei seiner 3jährigen Schwester mache ich mir gar nicht solche Gedanken, da die viel offener ist. Können Sie uns da vielleicht einen Rat geben? Viele Grüße snuggels


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe snuggels, erklären Sie Ihrem Sohn, was ihn bei der Trauerfeier erwarten wird. Er sollte dann kurzfristig selbst entscheiden dürfen, ob er mitkommen möchte oder lieber nicht. Ebenso bei der Beerdigung. Viele Grüße Sylvia


bellis123

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Ich denke nicht, dass ein 6jähriges Kind, das selbst entscheiden kann und sollte, da es die Tragweite doch gar nicht abschätzen kann. Normalerweise nimmt man kleine Kinder nicht mit zur Beerdigung. Das jüngste Kind das ich je auf einer Beerdigung gesehen habe, war 7 Jahre alt. Das 3 jährige Kind würde ich auf jeden Fall versuchen anderweitig unterzubringen, schon allein, damit du nicht damit beschäftigt bist es ruhig zu halten. Bei dem 6 jährigen kommt es wirklich drauf an. An den offenen Sarg würde ich ihn keinesfalls mitnehmen.


antia

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Wir waren vor 4 Wochen mit unseren gleich alten Töchtern auf der Beerdigung der Uroma, die sie gut kannten. In meiner Familie ist es ganz normal, dass Kinder dabei sind, in der Familie meines Mannes gibt es viele Ängste diesbezüglich (M.M. nach genau weil Kinder nie mitgenommen wurden, das Thema Tod eher tau ist). Für meine auch eher sensiblen Mädchen war die Beerdigung eine positive Erfahrung. Bei dieser Beerdigung gab es keinen offenen Sarg, ich kenne das aber aus meiner Kindheit. Meine Mutter hat mich immer mitgenommen, wir sind zu dem Verstorbenen gemeinsam hin, sie erklärte mir meine Fragen usw. Ich denke, nur so kann ich heute mit diesem Thema ganz gut umgehen.


Oktaevlein

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Hallo, meine Tochter war schon auf einigen Beerdigungen dabei, zuletzt bei der Beerdigung ihrer Oma (meine Schwiegermutter). Da war meine Tochter 5,5 Jahre alt. Es war für uns überhaupt keine Frage, sie mitzunehmen, im Gegenteil, ich hätte es seltsam gefunden, sie da nicht mitzunehmen. Allerdings: zur Verabschiedung am offenen Sarg ist mein Mann alleine gegangen. Das wollte ich selber auch nicht und meine Tochter habe ich da gar nicht vor die Wahl gestellt. Eine Trauerfeier in einer Friedhofskapelle mit anschließender Beerdigung ist meiner Meinung nach durchaus auch für jüngere Kinder zu verkraften und helfen im Gegenteil eher, den Verlust besser zu verkraften.


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