Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Seit 1,5 Jahren schlecht drauf

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Frage: Seit 1,5 Jahren schlecht drauf

Sareken

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Hallo, meine Tochter ist seit ihrer Geburt vor 1,5 Jahren fast den ganzen Tag am quengeln und weinen. Im Sommer hat sie sich einmalig weg geschrien. Der Alltag gestaltet sich mehr als schwierig, da sie sich mit nichts wirklich beschäftigen möchte. Sie wird zu Hause betreut und bekommt von mir soviel Liebe und Aufmerksamkeit. Am Tag wirkt sie meist müde und abgekämpft. Wobei das Schlafen auch meist ein Drama ist. Ohne stillen und das ich dicht an ihr liege würde es nicht klappen. Sie hasst den Kinderwagen, möchte aber auch nicht laufen. Sie hält sich den ganzen Tag an mir fest und möchte nur durch die Räume laufen. Sobald wir irgendwo zu Besuch sind oder Krabbelgruppen besuchen, steht sie an der Tür und möchte raus. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich möchte das mein Kind glücklich ist aber sie lächelt eigentlich nie. :-( Blutbild und EEG sind in Ordnung.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Sareken, Ihre Tochter braucht Ihre Nähe und Sicherheit. Da sie in Anwesenheit von Papa ganz entspannt ist, sollte er sich gerne etwas häufiger mit seiner Tochter beschäftigen, so dass sie lernt, dass auch spielen ohne zu "kleben" ganz toll ist. Sie schreiben, dass Ihre Tochter oft müde und abgekämpft erscheint. Wie viele Stunden schläft Ihre Tochter in 24 Stunden? Kann es sein, dass sie nicht nur müde scheint, sondern auch müde ist? Dann ist der Tag natürlich sehr anstrengend für Ihre Tochter und sie mag nicht spielen bzw. braucht Ihre Unterstützung/Nähe. Im allgemeinen gibt es aber viele Kinder, die in Anwesenheit ihrer engsten Bezugsperson entsprechend anhänglich sind. Es wird besser werden. Viele Grüße Sylvia


cube

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Warst du schon mal bei einem Osteopathen mit ihr? Eventuell leidet sie unter Verspannungen und fühlt sich deshalb ständig unwohl? Was sagt denn der KiA - Entwicklung ok oder gibt es irgendetwas, was ihm aufgefallen ist? Ansonsten könntest du auch mal in einem SPZ vorstellig werden. Nicht im Sinne irgendeiner Störung - aber es gibt eben auch Kinder/Menschen, die sehr viel sensibler auf ihre Umwelt reagieren als der "normale" Mensch dies tut. So eine Sensibilität (ich möchte nicht gleich von Hochsensibel sprechen) könnte dort festgestellt werden - sofern vorhanden - und entsprechend kann man dann eben auch darauf eingehen und den Alltag für alle entspannter gestalten. Gibt es denn auch einen Vater und wenn ja, wie verhält sie sich bei ihm?


Sareken

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Danke erstmal für deine Antwort. Ich hätte meine erste Nachricht vielleicht gleich ausführlich schreiben sollen. :-) Wir waren bereits in einem SPZ. Vorerst zur psychologischen Untersuchung und morgen die ärztliche. Erste Diagnose war, dass sie eine Regulationsstörung hat. Einen Papa gibt es auch. Und er ist die größte Hilfe. Bei ihm beschäftigt sie sich auch mal ganz lieb. Aber sobald ich dazu komme, geht das Theater los. Ich habe meinen Mann schon gefragt, ob ihm irgend ein "Fehlverhalten" von mir auffällt. Er bemerkt nichts aber ich glaube es liegt irgendwie an mir. Bei der Ostheopathie waren wir schon. Einmal als sie noch ganz klein war und dann vor 2 Monaten wieder. Er sagte aber, dass sie keine Blockaden hat. Nun habe ich einen Termin bei einem Facharzt für Kiss und gestern wurde erneut Blut abgenommen. Auffällig ist noch, dass sobald sie Schmerzmittel bekommt, sie wie ausgewechselt ist. Deshalb glaube ich, dass sie Schmerzen hat. :-( Zu erwähnen wäre noch, dass es eine schwierige Schwangerschaft und schlimme Geburt war (am Ende wurde sie mit der Saugglocke geholt.) Ich möchte meinem Schatz so gerne helfen aber kein Arzt glaubt uns. Es wird immer belächelt. Nach dem Motto "Sie dachte wohl Kinder laufen neben her".


cube

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Mhh, schwierig. Ich kann dir nur sagen, dass unser Kind auch so ein 24/7 Baby war. Immer bei bzw an mir. Schlafen ohne Körperkontakt no way. Kinderwagen bähh - nach 3 Wochen hatten wir eine Trage. Alleine mal 2 Min. im Raum sein, ich dabei in Sicht oder Rufweite no way. Alleine spielen ebenso. Sehr zurückhaltend in fremden Situationen und am liebsten wieder weg oder max. 30 Min. dann fing das "Genöle" an. Auch ich habe mich gefragt, warum das so ist, warum unser Kind so wenig lächelt (zumindest kam es mir so vor). Andere Kinder erschienen mir wie der strahlende Sonnenschein ;-) Aber: ich habe sozusagen allen Bedürfnissen so weit als möglich nachgegeben. Und heute ist unser Kind mit 6 (eingeschult) offen, fröhlich, hat Freunde, keine Probleme in eine Schule zu gehen, in der er niemanden kannte, besucht diese neuen Schulfreunde ohne Probleme in ihm ja unbekannten Häusern oder Wohnungen. Er ist sicher ein eher beobachtendes Kind - also kein "hallo da bin ich-Typ", würde kleinere Gruppen bevorzugen, arrangiert sich aber mit großen Gruppen. Was ich damit sagen will: ja, es gibt diese "anstrengenden" Kinder, die Mama (und Papa) ganz schön in Beschlag nehmen - aber das heißt nicht, das etwas nicht ok ist und das sich das nie ändern wird. Ich glaube, dadurch das wir eben so viel Mühe investiert haben (auch oft von anderen belächelt oder mit Unverständnis betrachtet), ihn nicht gezwungen haben, Dinge zu tun weil andere Kinder doch auch etc ist er jetzt so, wie er eben ist: ein offenes, durchaus selbstständiges Kind. Das nach wie vor gerne kuschelt und immer mal Phasen hat, in denen es sehr an uns "klebt" - aber trotzdem eben ganz normal :-)


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