Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Schwierigkeiten

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Schwierigkeiten

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Hallo Frau Schuster, mein Sohn ist gerade 6 Jahre alt geworden und ist ein sehr impulsives Kind, das sich auch leicht von anderen ärgern lässt. Er hat im Kiga Freunde (2 bis 3 Stück) und geht auch gerne dorthin. Er verunglimpft dort allerdings oft jüngere Kinder (die sind Babies etc. - seine Freunde machen da natürlich auch mit). Jetzt waren wir auf dem Kinderfasching und dort waren natürlich auch viele ältere Kinder. Er hat dann auch draussen gespielt und dort haben 3 ältere Jungen (ca. 8 - 9 Jahre) alt sein "Gebautes" kaputtgemacht (vielleicht hatte er zuvor ein freches Mundwerk). Da ist er natürlich ausgeflippt und hat die Jungen beschimpft und war frech zu ihnen. Das lassen die sich natürlich nicht gefallen und haben ihn natürlich weiter geärgert. Jetzt liegen mir mehrere Steine im Magen: 1. Er will dann auf keinen Fall Hilfe holen oder bekommen (das sei nur was für kleine). - Aber bei so einem Alters- und Mengenunterschied kann er sich nicht alleine behaupten. 2. Wann lernt er, dass es einfach besser ist, seinen Mund zu halten, denn er kann schon sehr frech sein und das lassen sich die Älteren mit Recht nicht gefallen. Gerade im Hinblick auf die Grundschule (Schulhof) 3. Er lässt sich leicht ärgern. Das führt ja gerade zu noch mehr "Ärgereien". Ich muss noch ergänzen, dass er mit seinem Sozialverhalten doch noch hinterher ist (ist bis jetzt zum Glück noch kein Aussenseiter). Wir machen Ergotherapie (für die Koordination und auch das Verhalten). Ich bin schon sehr beunruhigt und habe Angst, dass er in der Grundschule zum Aussenseiter wird (gerade auf dem Schulhof - in "seiner" Gruppe kommt er immer gut zurecht). Danke schonmal für ihre Antwort.


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Hallo Alexandra Helfen Sie Ihrem Sohn bei Auseinandersetzungen mit älteren, stärkeren Kindern nur dann, wenn ernsthafte Verletzungsgefahr besteht. Hat Ihr Sohn einige Male "einstecken" müssen, wird er von selbst darauf kommen, dass ein wenig mehr Zurückhaltung geboten ist. Nachdem Ihr Sohn den konkreten Konflikt mehr oder weniger gut gelöst hat, wird er auch mehr oder weniger geknickt zu Ihnen kommen um getröstet zu werden, bzw. Ihnen auf seine Art zu verstehen geben, dass er von Ihnen eine Reaktion, einen Kommentar erwartet. Dann schlagen Sie ihm ein geeigneteres Sozialverhalten in bestimmten Situationen vor, während Sie gleichzeitig seine Absicht, sich selbst helfen zu wollen, lobend hervorheben. Wird Ihr Sohn scheinbar grundlos geärgert, schlagen Sie ihm wiederum eine Verhaltens-Möglichkeit vor und ermutigen Sie ihn, dass er mit 6 Jahren sich lange nicht mehr Alles gefallen lassen muß. Machen Sie ihn zu gegebener Zeit und evtl. einige Male in möglichst konkreten Situationen darauf aufmerksam, dass er sich selbst bei unangemessenem Verhalten zum Außenseiter machen wird. Verdeutlichen Sie ihm wiederholte Male, dass nicht immer nur sein Handeln und Können gefragt ist und dass er leichter seine Gruppen-/Klassen-Position finden und verteidigen kann, wenn er nicht ständig den Wunsch zeigt, im Mittelpunkt stehen zu müssen. Liebe Grüße und: bis bald?


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