Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, seit langem schon habe ich massive Probleme mit unserer Tochter (8 Jahre). Seit Monaten nimmt sie Kopfweh und Bauchweh als Vorwand, wenn sie etwas nicht möchte. Es macht mich richtig fertig, weil ich nie weiss, ob sie wirklich Schmerzen hat. Beispiele: Ich arbeite halbtags und Montags nicht. Immer Sonntagabends klagt sie dann über div. Schmerzen, krabbelt nachts in unser Bett und meint, ihr gehe es immer noch nicht so gut. Ein-, zweimal haben wir sie dann zu Hause gelassen. Da ging es ihr im Laufe des Vormittags richtig gut. Sie möchte dann nur Fernseh gucken oder Nintendo spielen. Sie spielt seit 6 Wochen Tennis (auf eigenen Wunsch). Hier ist sie in einer Dreier-Gruppe von der die anderen beiden Mädchen ein bisschen besser spielen. Regelmäßig vor dem Unterricht bekommt sie plötzlich Kopfweh. Sagt aber, sie will gerne Tennis spielen. Aus ihren Äußerungen, weiß ich, dass sie es blöd findet mit Mädchen zu spielen, die besser sind. Der Trainer aber sagte ihr, dass sie bald genauso gut sein würde. Trotzdem haben wir jedes Mal vor dem Tennis dieses Theater. Ich bringe sie dann zum Unterricht, sie hat Spaß und das Kopfweh ist danach weg. … Bei den Hausaufgaben gibt es täglich Terror. Sie versteht plötzlich die einfachsten Dinge nicht mehr und jammert herzzerreißend, blockiert völlig, lässt sich nichts von mir erklären und schnauzt mich an. Sie schaut mich dabei sehr böse an, brüllt, ich solle sie in Ruhe lassen – entschuldigt sich aber auch kurz (oder später) darauf wieder. Sie macht ihre Hausaufgaben sehr unkonzentriert, macht Flüchtigkeitsfehler. Sie ist eine mittelmäßige Schülerin – hat aber auch schon Tests verhauen durch ihre Flüchtigkeitsfehler. Sie glaubt von sich, dass sie doof ist. Aber das ist sie nicht – im Gegenteil. Zu Hause ist sie sehr bestimmend, herrisch, hat einen Ton am Leib, der sehr unhöflich und eigentlich untragbar ist. Laut Lehrerin ist sie in der Schule sehr still, sehr konzentriert, lässt sich nicht ablenken. Also gerade das Gegenteil, wie sie zu Hause ist. Ich versuche, sie in die Hausarbeit einzubinden und sie hat ihre festen Aufgaben: Nach dem Essen den Tisch abwischen, einmal die Woche das Zimmer aufräumen. Sie macht es nicht selbstständig, wir müssen sie immer daran erinnern. Mehrmals. Ihr Zimmer hat sie diese Woche abends um 21 Uhr aufgeräumt – wir glaubten sie schläft schon, nachdem wir unser abendliches Ritual durchgeführt hatten – waschen, Zähneputzen, Geschichte vorlesen, kuscheln, Licht aus, schlafen. Sie steht dann wieder auf und macht alle möglichen Dinge wie malen, basteln, Geschichten schreiben oder eben Zimmer aufräumen. Meine Nerven liegen massivst blank. Wegen allem will sie diskutieren, sie fragt tausendmal z. Bsp. Ob sie noch ein Eis haben darf, obwohl wir vorher schon sagten „Nein, ein Eis pro Tag genügt.“ Kurz drauf fragt sie wieder, als ob nichts gewesen wäre, ob sie noch ein Eis darf. So geht das mit vielen Dingen (Fernseh gucken, Nintendo spielen, Süßigkeiten,….). Auch die Betreuung nach der Schule wird immer mehr zum Problem. Sie geht an zwei Tagen die Woche in ihren ehemaligen Kindergarten und kann dort zu Mittag essen, ihre Hausaufgaben machen und spielen. Sie ist dann etwas über eine Stunde dort. Lt. Erzieherinnen hat sie auch Spaß und ist fröhlich, bringt den kleineren Kindern schreiben bei. In den Ferien kommt es vor, dass sie auch mal vormittags dorthin geht, weil wir ja arbeiten müssen. Das weiß sie und versteht sie. Trotzdem gibt es täglich Diskussionen. Sie will da nicht hin, sagt sie, Kiga ist doof, nur kleine Kinder usw. Es wird ständig thematisiert. Sie will aber auch nicht in die Schulbetreuung und in Ferienfreizeiten (ohne Übernachtung) will sie auch nicht. Das alles gebündelt mit dem ständigen Vortäuschen von Kopfweh, Bauchweh macht mich mürbe. Sie war mal so ein fröhliches Kind, jetzt ist sie herrisch, unsicher, hat vor vielen Dingen Angst, weil sie glaubt, nicht gut genug zu sein oder abgewiesen zu werden. Zu Hause ist sie ein Tyrann, in der Schule ein Engelchen. Ihr Selbstbewusstsein ist wohl ziemlich angekratzt. Was kann ich nur tun? Meine Nerven liegen so blank, dass ich auch manchmal Dinge zu ihr sage, die ich nicht sagen will. Ich bin verzweifelt, wütend, traurig und besorgt zugleich. Was kann ich nur tun? Eine verzweifelte Mama ps. Mein Mann ist ein ganz toller Papa und im Gegensatz zu mir ein ruhiger Vertreter der menschl. Spezies. Sehr geduldig, diplomatisch und macht auch viel mit seiner Tochter.
Christiane Schuster
Hallo Makira Wie ich auch schon bei Mtina schrieb, vermute ich eine geringe Frustrationstoleranz bei Ihrer Tochter. Da sie bereits 8 Jahre alt ist, rate ich Ihnen, mit dem behandelnden (Kinder-)Arzt über dieses Verhalten zu sprechen, da er ggf. eine therapeutische Maßnahme anregen, bzw. zu einer Untersuchung bei einem geeigneten Kinder-Psychologen raten wird. Ihre Tochter setzt sich selbst so stark unter Leistungsdruck, dass sie tatsächlich Schmerzen davon bekommen kann und sich nach Erholung sehnt, wenn Sie zu Hause sind und ihr helfen könnten. Liebe Grüße und: bis bald?
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