Liebe Frau Ubbens, unsere Tochter ist nun fast 1 Jahr alt und hat vor kurzem damit angefangen, extrem laut und schrill zu kreischen, wenn ich gerade mit dem Haushalt beschäftigt bin und mich gerade nicht direkt ihr sondern eben der Wäsche/dem Herd/dem Staubsauger zuwende. Es ist so wahnsinnig laut, dass mir danach oft die Ohren klingeln und es kommt mir vor, als würde man es 3 Häuserblocks weiter auch noch hören. Ich bin mir nicht sicher, wie ich in diesem Alter damit umgehen soll. Das Einzige was sofort hilft, ist Zuwendung (sie auf den Arm nehmen, sich zu ihr setzen, sich zu ihr beugen und mit ihr sprechen,… also ungeteilte Aufmerksamkeit). Wenn ich nur mit ihr spreche und nebenbei den Haushalt weitermache, kreischt sie weiter. Sobald ich mich wieder abwende ebenso. Ich habe von Beginn an immer geschaut, dass sie sich auch alleine beschäftigen kann und darf, solange sie dabei zufrieden war. Als sie noch ganz klein war, hat sie dann eben ein paar Minuten auf ihrer Krabbeldecke gelegen und sich friedlich selbst beschäftigt, mit den Monaten wurden diese Zeiten immer länger und ihr Bewegungsradius immer größer. Seit sie es kann darf sie so lange sie möchte Schränke ausräumen, die gesicherte Wohnung erkunden und unsere Katzen jagen, ich habe also nie zwanghaft versucht sie zu beschäftigen wenn sie gerade glücklich irgendetwas erkundet hat und habe in der Zwischenzeit in ihrer Nähe den Haushalt gemacht. Als sie sehr klein war, habe ich immer sofort auf ihr Weinen reagiert, da stand ja auch immer ein elementares Bedürfnis dahinter. Als sie dann älter war, habe ich zwischen wirklichem Schreien und Meckern unterschieden und bei „Meckern“ nicht mehr ganz so plötzlich reagiert, also immer ihrem Alter angepasst. Das schrille Kreischen ist neu und zielt wirklich nur auf ungeteilte Aufmerksamkeit ab, „Hungerschreien“ oder Übermüdung klingen ganz anders. Ist das einfach eine Phase, die man eben durchstehen muss, und in der man in diesen Momenten am besten ablenkt oder sich zuwendet (was bedeutet, dass ich an manchen Tagen sehr viel liegen lassen muss). Oder wäre es jetzt schon an der Zeit, auf dieses schrille Schreien nicht zu reagieren (was eigentlich kaum möglich ist und auch nichts bewirkt bzw. das Kreischen noch verstärkt) oder etwas lauter und ernster mit ihr „zu reden“ (was auch nur für einen kurzen Moment hilft)? Vielen Dank und LG
von Anna198 am 12.09.2022, 14:17