Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Schrei - Attacke

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Schrei - Attacke

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Hallo Frau Schuster, folgende Situation: Ich hole meine Tochter (3) heute vom KiGa ab. Begrüßung völlig normal, mit Kuss und in den Arm nehmen. Dann das Anziehen. Ich: "Malia zieh Dich bitte an." Keine Reaktion. Ich wiederhole meine Bitte mehrmals, aber nichts passiert. Dann sage ich Ihr, das ich sie anziehe, wenn sie es allein nicht macht. Das will sie auf gar keinen Fall. Aber selber anziehen will sie sich auch nicht. Ich ziehe sie dann mehr oder weniger gegen ihren Willen an. Das ganze erfolgt unter lautem Geschrei und Gebrüll. Dann will sie nicht mit ins Auto steigen, wenn ich aber sage, das ich ohne sie los fahre, geht das Gebrüll in die nächste Phase. Weder Zureden, noch in den Arm nehmen, helfen. Am Ende sind wir beide fix und fertig, ich bin wütend über meine eigene Hilflosigkeit in dieser Situation. Das war nur ein Beispiel, von vielen. Solche Situationen gibt es mehrmals in der Woche. Wie sollen wir uns verhalten? Noch zur Info: Malia ist Einzelkind, sonst eigentlich ganz lieb, sehr aufgeweckt und neugierig, schon sehr selbstbewußt, hat Freunde im KiGa und ist bis auf diese "Attacken" nicht auffällig. Wir nehmen uns jeden Tag Zeit zum Kuscheln und Vorlesen. Ich hoffe, Sie haben einen Rat für uns. Gruß meggi


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Hallo Meggi Gerade, weil Ihre Tochter so aufgeweckt, selbstbewußt und neugierig ist, fordert sie besonders bei Ihnen als ihre vertrauteste Bezugsperson ganz bewußt das Setzen von Grenzen ein. Sie wird solange provozieren, bis sie Konsequenzen ihres Verhaltens erfährt. Mit Theater versucht sie dann immer noch, Ihr weiches Mutterherz zu treffen. Bitte setzen Sie ihr die Grenzen und weisen Sie lediglich 1 Mal auf logische Konsequenzen hin, bevor Sie entsprechend handeln -unabhängig von dem Theater, was dann evtl. kommt-. Hat Ihre Tochter erfahren, dass sie "mit dem Kopf nicht durch die Wand" kommt, wird das Theater zunehmend verschwinden. Beispiel: Gestalten Sie das Anziehen, das Steigen ins Auto usw. möglichst spielerisch: in einem Wettspiel oder indem Sie den Ehrgeiz Ihrer Tochter wecken. "Meinst du, du bist schon so groß, dass du dich selbst anziehen (ins Auto steigen) kannst oder muss ich dir dabei helfen?" oder: "Wer ist zuerst angezogen (im Auto)? Diejenige darf die Abend-Geschichte, den Nachtisch auswählen ." (o.Ä.). Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


no-kiss

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Hallo!! Bist du sicher, dass du nicht meine Tochter meinst *gg* Meine ist auch hilfsbereit, lieb und einfach kuschelig. Aaaaber, dann gibt es auch sowas, Jacke anziehen, irgendwo hin- oder wieder losfahren, schlimm. Ich halte mich aber immer an meinen Leitsatz: Konsequent sein ist das A und O. Wenn du sie 2x bittest, sich die Jacke anzuziehen, und sie dir dann nicht zu hört bzw. es ignorierst, einfach selber tun, wenn auch unter Geschrei. Ist unangenehm, ich kenne das, aber das beste Mittel. Und: Wenn du sagst, dass du ohne sie losfahren wirst, zieht nicht, denn wie wir es auch wissen, du würdest es nie tun. Lieber etwas anderes sagen, dass ihr gleich nicht ihr Lieblingsspiel spielen werdet und wenn es dann nicht fruchtet auch durchziehen!!! Meine Tochter liebt ihre Bettgeschichte abends und wenn sie Zähneputzen oder was anderes verweigert, zieht das immer gut. Musst es allerdings auch mal unter Gebrüll durchziehen. Danach war es aber gut.


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