Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Schokoladenklau...

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Schokoladenklau...

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, heute abend hatte ich mit meinem Sohn,in ein paar Tagen fünf, folgendes Problem. Zum "Nachtisch" bekamen er und seine kleine Schwester (2 1/2) etwas von ihrer Osterschokolade. Mein Sohnemann hatte mal wieder alles in zwei Sekunden weggefuttert und tat dann so, als wolle er seiner Schwester helfen und ihr die Schokolade "anreichen". Zunächst habe ich ihn gelassen, aber ihn daran erinnert, daß es ihre Schokolade ist und er seine gegessen hatte. Dann hat er sich aber (wie so oft...) doch daran bedient, und als ich ihn zur Rede stellte, vor meinen direkten Augen noch einmal! Fand die Kleine natürlich garnicht toll! Um es zu kürzen, ich habe ihr dann zum Ausgleich eine Kleinigkeit von seinem Nest gegeben. (Das er am Tag vorher innerhalb von 3 Minuten fast leergefressen hatte, wie immer!! Im Gegensatz zu seiner Schwester, die eben lieber "haushaltet" und genießt...) Bis hierhin klingt es banal, aber er ist dann völlig ausgetickt hat extrem herumgeschrien, ist total frech geworden, hat die Türen geknallt. Ich hab es versucht ihm immer wieder zu erklären, daß er etwas zurückgeben muß, wenn er einem anderen etwas wegnimmt. Aber er sieht es kein bißchen ein und fühlt sich total ungerecht behandelt. Ich sollte erwähnen, daß er freiwillig auf keinen Fall seiner kleinen Schwester etwas zurückgeben wollte, im Gegenteil, er wollte ihr nochmehr gegen ihren Willen "klauen"! Vor meinen Augen! Was sagen Sie dazu? Wie mache ich ihm klar, daß sowas nicht geht? (Er macht solchen "Mundraub" auch im Kiga oder bei anderen, und er wird nicht knappgehalten mit Süßigkeiten- aber auch nicht "zugestopft"...) War es richtig, einen "Ausgleich" zu machen? (Die Kleine war ja auch total sauer und fühlte sich ungerecht behandelt, weil sie "bestohlen" worden war...) Vielen Dank für einen Tip, Bonni


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Hallo Bonni Sie haben genau richtig gehandelt, indem Sie diesen "Ausgleich" herbeigeführt haben! Das anschließende "Ausrasten" Ihres Sohnes sollten Sie nach einer wiederholten Erklärung weitestgehend übersehen. Ihr Sohn zeigt mit diesem Verhalten, dass er genau weiß, dass er im Unrecht ist, kann Dieses aber nicht "öffentlich" eingestehen. Ist nach einer Weile wieder Ruhe eingekehrt, sollten Sie ihm zu überlegen geben, dass wohl Niemand ihm freiwillig mal Etwas abgeben wird, wenn er weiterhin Niemandem Etwas gönnt. Gleichzeitig wird er keine Freunde finden, da Jeder Angst hat von ihm "beklaut" zu werden.- Zeigen Sie ihm hin und wieder, was für ein Gefühl es ist, wenn er FREIWILLIG Etwas geschenkt bekommt und bitten Sie ihn dann, auch eine Kleinigkeit zu verschenken, bzw. abzugeben. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, vielen Dank für Ihre Antwort! Ich bin auch froh, daß ich es gemacht habe.. Heute waren wir auf einem Kindergeburtstag, und mein Sohn hat nichts gemopst und sich "brav gefügt" bis er an der Reihe war mit den Spielen und selber etwas gewonnen hat. Auf dem Rückweg hatte er dann bereits alles vernascht und seine kleine Schwester gefragt, ob sie ihm noch etwas abgibt. Erst wollte sie nicht und er hat es akzeptiert. Aber dann hat sie ihm doch etwas gegeben und er konnte sich bedanken. Er hat richtig gestrahlt. Und dann hat sie ihm noch zwei- dreimal etwas gegeben und er hat sich immer lieb bedankt. Ich glaube, so hat es ihm vieeel besser geschmeckt, als wenn er es sich wie sonst "geklaut" hat. Er scheint ein bißchen was begriffen zu haben.... (Und ich auch- manchmal muß man auch konsequent bleiben, auch wenn das Kind weint. Gut, daß ich gestern abend nicht "eingeknickt" bin...- es ist mir schwergefallen) Liebe Grüße, Bonni


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