Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

... schmeißt die Brotkrusten runter

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: ... schmeißt die Brotkrusten runter

Mitglied inaktiv

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Hallo, eine Frage zum Thema "Abend-ESSEN". Meine Tochter (17 Monate) wurde 8 Monate lang gestillt und es hat lange gedauert, bis sie sich an das richtige Essen gewöhnt hat. Jetzt bekommt sie morgens im Bett noch die Brust, dann frühstücken wir zusammen (sie bekommt Getreidebrei mit Milch), essen zusammen Mittag, Nachmittags bekommt sie Waffeln oder einen Griesbrei und Abends Wurst-, Käse-, oder Bananenbrote. Zwischendurch essen wir Obst. Sie darf (mit Hilfe) alleine essen. Anfangs klappt es mit dem Löffel auch ganz gut, bis sie irgendwann anfängt wie wild mit dem Löffel in der Schüssel rumzustochern, weil sie versucht die Bilder auf dem Schüsselboden freizulegen. Alles spritzt dann umher. Ich ermahne sie und sage zu ihrem Verhalten NEIN. Sie tut es immer wieder, so daß ich die Schüssel wegnehme und ich ihr den Rest füttere. Das stört sie nicht weiter, irgendwann fliegt ihr Löffel auf den Boden (wir haben immer 2, jeder einen), aber dann sind wir eh meist fast fertig. Aber anstrengender für mich ist das Abendessen mit ihr. Sie bekommt Häppchen hingelegt, ißt den Belag runter und dann den Rest, aber nie die Kruste. Ich bin aber der Meinung, daß die Zeit vorbei ist, daß wir den Rand abgeschnitten haben. Wenn der Boden sehr dunkel ist, schneide ich den ab. Ist sie mit dem Stück fast fertig, fliegt die Kruste links oder rechts vom Tisch runter. Ich sage NEIN, hole sie wieder, lege sie auf ihren Tisch und sage ihr, daß sie ein neues Stück Brot bekommt, wenn sie die Kruste aufgegessen hat. Aber vielleicht ist das auch falsch von mir, und sie denkt, daß es ein Spiel ist --> sie schmeißt, ich renne und hebe auf. Oft sagt sie selber NEIN, und die Stulle fliegt im hohen Bogen. :-( So geht das, bis sie fast 2 Stullen gegessen hat. So richtig "satt" erscheint sie mir nie, sie sagt immer, daß sie mehr möchte. Irgendwann entscheide ich selber, daß sie satt ist, weil sie nur noch manscht und rumspinnt. Klappbrote habe ich auch schon versucht, aber die werden auseinandergenommen und wie bisher beschrieben gegessen. Wenn ihr Vater sie füttert, braucht sie diese Krusten nicht esssen, er sammelt den ganzen Abfall auf ihrem Teller und das wird dann weggeschmissen. Aber ich möchte nicht, daß sie so rummäkelt uns dann alles in die Tonne kommt. Ich weiß nicht, ob das relevant ist, aber wir haben eine Wohnküche, da ist auch ihr Spielzeug und ich esse am Wohnzimmertisch und sitze auf der Couch. Sie sitzt in ihrem Hochstuhl mit einem Tisch davor. Ach, auch wenn sie trinkt, spinnt sie. Deswegen habe ich noch nicht auf eine richtige Tasse gewechselt. Sie trinkt, dann behält sie den Halm des Bechers (mit Auslaufschutz) im Mund und bewegt den Kopf hin und her. Oder hat den Becher in beiden Händen und stemmt ihn auf und ab. Sie spielt nur, trinkt aber nicht mehr. Öfter lasse ich sie nur noch trinken, lasse den Becher aber nicht los und stelle ihn wieder auf den Wohnzimmertisch, so daß sie ihn aber sieht, falls sie nochmal was trinken möchte. Heute habe ich mir das Spiel nicht so lange angeschaut. Als sie wieder nicht den Rand essen wollte, habe ich ihr nach ungefähr einer Scheibe Brot gesagt, daß sie ins Bett geht, wenn sie die Krusten runter schmeißt. So geschah es dann. Aber eigentlich könnte ich sie schon nach dem ersten Stück ins Bett bringen, weil es da ja schon los geht. Aber das bringe ich nicht übers Herz, dann hat sie doch nachts Hunger, oder?? So, wie sollte man sich als Mutter und Vater nun richtig verhalten?? Freundlichen Grüße Kerstin


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Hallo Kerstin Bitte weisen Sie Ihre Tochter 1 mal darauf hin, dass sie scheinbar satt, bzw. nicht mehr durstig ist, wenn sie beginnt zu matschen und die Brotkrusten herunterzuwerfen, sodass ihre Mahlzeit konsequent (!) beendet wird. Da werden Sie dann ggf. durchhalten müssen, wenn es auch noch so schwer fällt. Ist Ihre Tochter dann nachts wirklich so hungrig, dass sie davon aufzuwachen scheint, bieten Sie ihr ein wenig zu trinken an. Sie wird dann bestimmt nicht gleich verhungern, aber am nächsten Tag doch auch die Krusten essen.- Auch können Sie die heruntergeworfenen Krusten von 1 oder 1/2 Schnitte Brot sammeln und sie ihr dann zum Essen auf den Teller legen. Heben Sie dabei lobend hervor, wie gut sie doch schon kauen kann mit ihren vielen Zähnen. Wichtig ist aber auch, dass Sie und Ihr Mann auf gleiche Weise handeln, damit Ihre Tochter nicht hin- und hergerissen wird und ihre sichere Orientierung verliert. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Darf dich dich mal fragen, warum es dir so wichtig ist, das sie die Kruste ist? Mein Sohn mag die auch nicht von allen Brotsorten...und wenn er sie gar nicht mögen würde, fände ich das auch nicht schlimm... Mach dir nicht soviel Stress... lg Martina


Mitglied inaktiv

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...mein Sohn ist 4 und ich schneide ihm von manchem Brot noch immer die Kruste ab. Hm.


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