Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Schlechte Angewohnheiten

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Schlechte Angewohnheiten

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Hallo! Ich schreibe heute, da ich endlich den Punkt erreicht habe, wo ich zugeben muss, dass es nicht mehr weiter so geht. Ich habe einige Probleme mit meinen Kindern die irgendwie gelöst werden müssen. 1. Stillen: Ich stille gerne und möchte meine 6 Monate alte Tochter bis zum 16. Monat weiter stillen. Das Problem was ich im Moment mit Ihr habe ist, dass sie jede Nacht alle 1-2 Stunden gestillt werden will. Ich schlafe mit ihr seit dem 1. Tag im Bett zusammen, wo mein Mann mit meiner 2 ½ jährigen Tochter im anderen Bett schläft. Wenn ich versuche die Zeit bis zum nächsten Stillen ein wenig hin zu ziehen, fängt sie gleich ganz doll zu weinen an, was ich nicht zulassen kann, da sonst die ganze Familie wach wird. Jetzt ist sie aber schon fast 7 Monate alt und ich habe wieder angefangen Vollzeit zu arbeiten und schlafe schon fast auf den Weg zur Arbeit hinter dem Steuer ein. 2. Schlafen: Ich möchte gerne, dass meine Töchter beide abends in ihren eigenen Betten/Gitterbett schlafen. Meine Routine sieht so mit den Kindern aus. Ich mache sie fertig fürs Bett und lege mich mit beiden Töchtern zum schlafen in das Bett meiner Tochter bis beide (das Baby während des Stillens) einschlafen. Nachdem sie schlafen, trage ich meine jüngere Tochter in mein Bett, stille sie noch ein wenig und dann schlafen wir für 2 Stunden, bis sie dann alle 1-2 Stunden wieder gestillt werden möchte. Meine 2 ½ jährige hatte schon alleine geschlafen, aber dann sind wir rückfällige geworden und sie steht abends immer um ca. 1:00 Uhr auf und legt sich zu meinen Mann ins Gästezimmer. 3. Mittagsschlaf: Hält meine 2 ½ jährige Tochter nicht mehr, was OK mit mir ist, da sie so um 19:00 Uhr Abends gleich einschläft und um 6:00 Uhr mit einer Unterbrechung aufwacht. Meine 6 Monate alte Tochter wird meistens um 9:00 Uhr müde und schläft auf meinen Arm ein. Dann lege ich sie meistens in Autositz (dann schalte ich die Ablüftung vom Herd ein, damit sie nicht gleich wieder aufwacht) oder ich packe alle Sachen zusammen und wir fahren mit dem Auto irgendwo hin. So schläft sie meistens 1-2 Stunden. Um 13:00 Uhr wird sie wieder müde, aber sie schläft meistens nicht, da sie sich weigert alleine zu schlafen. Folgende Methoden habe ich schon versucht: Baby im Gitterbett schreien lassen und alle paar Minuten wieder zu ihr hin gegangen und sie getröstet und den Abstand verlängert. Ergebnis: Kind hat 3 Stunden für 2 Tage geschrieen bis ich am 3 Tag aufgegeben habe, da meine Tochter keine Stimme mehr hatte. 4. Trocken werden: Ich setze meine Tochter seit den 18 Monat immer morgens gleich nach dem Aufwachen auf Toilette und dann macht sie immer Pipi, aber leider hasst sie es. Dann versuche ich es während des Tages noch einmal 1- oder 2-mal und frage sie zwischendurch immer einmal ob sie Pipi oder Pupu machen muss, worauf ich die Antwort „Nein“ bekomme. Sie versteckt sich immer wenn sie Stuhlgang hat, aber wenn ich sie dann schnell auf Toilette setze kommt gar nichts und wenn ich die Windel anziehe Pupt sie. 5. Kneifen und Kratzen: Meine 2 ½ jährige Tochter hat im Moment eine Phase wo sie Kinder auf den Spielplatz, meine kleine Tochter und mich und meinen Mann einfach Kratzt oder Kneift. Meistens ist es wenn ein Kind sie zur Seite geschoben hat, aber manchmal macht sie es einfach nur so. Ich habe mit Ihr geschimpft, sie in Time Out (auf den Stuhl) gesetzt. Sie zurück gekratzt damit sie weiß wie doll das weh tut und mit ihr lange Gespräche geführt, es ist auch schon ein wenig besser geworden, aber trotzdem macht sie es noch immer. Ich weiß das die Schuld nicht bei meinen Kindern liegt, aber ich brauche Hilfe diese Probleme zu lösen, da wir alle sehr gereizt und müde sind. Jeder Ratschlaf wird Dankend angenommen. Ich werde dieselbe Nachricht auch unter anderen Expertenforen stellen, da es verschiedene Probleme sind. Vielen Dank im Voraus für die Ratschläge. Sonja


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Hallo Sonja Auch ich werde versuchen, Ihnen einige Tipps zu geben, die Ihnen hoffentlich helfen werden, einige Probleme lösen zu können: Zu 1. Wenn möglich, lassen Sie Ihre Tochter in einem eigenen Bett, bzw. sog. Babybalkon neben Ihrem Bett schlafen, sodass Sie sie vielleicht auch schon mit sanftem Streicheln beruhigen können oder mit dem Reichen eines nach Ihnen duftenden Schnuffeltuches, wenn sie nachts zu weinen beginnt und Ihrer Meinung nach noch keinen Hunger haben kann. Überlegen Sie aber auch einmal, ihr zur Nachtmahlzeit ein paar Löffelchen Gemüse- oder Obstbrei zuzufüttern, da MuMi sehr leicht verdaulich ist und entsprechend nicht so lange sättigt. Zu 2. Vielleicht können Sie beide Kinder auch schon jetzt in ein gemeinsames Zimmer legen, da dann Niemand alleine schlafen muß und die "Große" stolz sein wird, ihre Schwester beschützen zu können? Sie werden dann zwar zum Stillen aufstehen müssen, was aber sicherlich weniger Ihres Schlafes kosten wird, als ständig die Kinder in Ihrem Bett zu haben.- Zu 3. Lassen Sie Ihre jüngere Tochter morgens gegen 9.00Uhr nur ein kurzes Schläfchen in der Babywippe, dem gemütlich eingerichteten Laufgitter o.Ä.in Ihrer Nähe halten, während Sie um die Mittagszeit zu einem GEMEINSAMEN Nur-Ausruhen in einer Kuschelecke, mit entspannender Musik, einem Bilderbuch... anregen, zu Dem Sie die Jüngere wiederum mit Bettzeug ins Laufgitter legen oder aber in ihr Bett, wenn sich die Kuschelecke im Kinderzimmer befindet. Zu 4. Bieten Sie Ihrer Tochter noch eine Weile eine Trainings-, bzw. Höschenwindel an und erlauben Sie ihr großzügig, SELBER auf die Toilette (mit Sitzverkleinerer) zu gehen, wenn sie merkt, dass das Pipi oder Pupu kommen möchte. Legen Sie evtl. ein Klo-Buch neben die Toilette und loben Sie jeden noch so geringen Erfolg. Alles Weitere wird die Entwicklung Ihrer Tochter von ganz allein erledigen. Zu 5. Reagieren Sie auf dieses beschriebene Verhalten mit einem bestimmten und kurz begründeten NEIN, bieten Sie ihr eine geeignete, konkrete Möglichkeit an, ihre (verärgerte) Stimmung mitzuteilen, bzw. vorangegangenen Konflikt zu lösen und weisen Sie sie gelassen auf die konsequent eintretenden (!) und möglichst logischen Folgen hin, wenn sie weiterhin kratzt. Viel Erfolg, erholsames Wochenende und: bis bald?


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