Scheidungskinder-sorry lang!

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Scheidungskinder-sorry lang!

Liebe Frau Schuster, mein Exmann und ich sind nun 1 Jahr geschieden. (wegen seiner schlimmen Alkoholprobleme-Kinder haben genug mitbekommen). Unsere gemeinsamen Kinder sind 8,5 (Tochter) und 6,5 (Sohn) Jahre alt. Wir haben beide wieder neue Partner, wobei mein neuer Partner die Kinder wie seine eigenen angenommen hat und alles fuer sie macht. Sie mögen ihn sehr! Gestern beim Abendessen brach mein Sohn in Tränen aus, und sagt er sei manchmal so traurig, dass Mama und Papa nicht mehr zusammen sind. Ich habe ihn in den Arm genommen und ihm erklärt, dass ich mit seinem Papa oft Steit hatte und wir uns nicht mehr lieben so wie frueher und daher nicht mehr zusammen leben können. Habe ihm auch gesagt, dass sein Papa und ich ihn immer liebhaben! Er hat mir auch erzählt, dass er die neue Partnerin von seinem Papa nicht so mag, er hätte am liebsten dass Papa und mein neuer Freund bei uns zu Hause wohnen. Habe ihm gesagt, dass das nicht möglich ist. Das sind leider die bitteren Kehrseiten einer Scheidung, doch ich denke trotzdem dass es richtig war mich scheiden zu lassen, denn mit einem Alkoholiker kann man nicht leben. Die Kinder haben genug mitbekommen, auch gehört was er alles zu mir gesagt hat. Mein Sohn geniesst nun einen stabilen Mann an seiner Seite (meinen Freund), der ihm zuhört, dem er vertrauen kann, der fuer ihn da ist, der mit ihm Autospielt, der mit ihm Fussballspielt... Ich denke er wuenscht sich in seinem innersten, dass sein Papa solche Sachen mit ihm machen wuerde, aber an den Wochenenden wenn die Kiner bei ihm sind, duerfen sie bis ewig fernsehen und kommen immer uebermuedet nach Hause. Habe schon versucht mit meinem Exmann zu reden, aber er meinte nur er mache das so wie er will. Mein Partner und ich versuchen hier den Kindern ein sicheres zu Hause zu bieten, ohne den grössten Luxus aber mit der grössten Liebe die wir fuer unsere Kinder haben. Ich hoffe sie können es irgendwann verstehen. In diesem Alter denke ich ist es natuerlich auch schwierig, der Schulbeginn war auch zu verdauen, die Oma ist vor kurzem gestorben, aber ich hoffe wir werden das schaffen. Die grösserer Tochter hat das alles schon besser verstanden und kann mit der Situation besser umgehen. Haben sie vielleicht den einen oder anderen Tipp fuer uns wie wir unserem Sohn helfen könne wenn er wieder traurig ist? Vielen Dank, Eva

Mitglied inaktiv - 12.11.2008, 12:25



Antwort auf: Scheidungskinder-sorry lang!

Hallo Eva Da Ihr Sohn vermutlich nicht immer traurig ist und beschriebene Situation "nur" hin und wieder aufkommt, haben Sie genau richtig gehandelt, indem Sie ihn tröstend in den Arm genommen und ihm die Situation sachlich, kurz und kindgerecht erklärt haben. Er wird bald wie seine Schwester feststellen, dass es doch viel schöner ist miteinander zu reden und zu spielen, als vor dem Fernseher abgestellt zu werden. Zusätzlich können Sie evtl. in ihm die Freude wecken, wie schön es doch ist, nun wenigstens zwei Papas und eine Mama und eine Schwester zu haben, die gleichzeitig seine Freunde sind; da kann die eine Frau und neue Lebensgefährtin gar nichts gegen ausrichten.- Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 12.11.2008