Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Sauberkeitsentwicklung

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Sauberkeitsentwicklung

Evelyn91

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Liebe Fr Ubbens, Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt. Bereits seit gut einem Jahr sagt er kurz vor dem Stuhlgang an, dass er muss, geht dann in eine besondere Ecke unseres Wohnzimmers und kommt anschließend, um die Windel gewechselt zu bekommen. Auch Urin sagt er zuweilen an, das allerdings seltener. Ich habe schon vor einem Jahr ein Töpfchen gekauft und wir haben auch einen Toilettensitzverkleinerer als Alternative. Mein Sohn hat mit mir gemeinsam ohne Druck und auf eigenen Wunsch beides mit und ohne Klamotten ausprobiert. Vor der Toilette hat er definitiv Angst, das sagt er mir jedes Mal, die Höhe, das Wasser unten drin und dass es platscht ist ihm unheimlich. Aber auch das Töpfchen lehnt er ab. Ich frage ihn jedes Mal wenn er mir Stuhlgang ansagt ob wir gemeinsam zum Topf gehen sollen, er antwortet aber „ich mach lieber in die Windel“. Wie kann ich die Sauberkeitsentwicklung fördern? Er zeigt im Prinzip ja alle Reifezeichen, kann aber sehr gut verbalisieren, dass er die Windel bevorzugt. Soll ich ihn das einfach weiterhin entscheiden lassen? Vielen Dank!


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Evelyn91, lassen Sie Ihren Sohn weiter selbständig entscheiden bzw. fragen in den nächsten Wochen nicht weiter nach, ob er auf das Töpfchen möchte. Bald kommt der Sommer und vielleicht haben Sie einen Garten, in dem Ihr Sohn auch mal ohne Windel herumlaufen kann. Kinder merken dann, wie der Urin läuft und viele lernen auf diese Weise zu bemerken, wann es los geht und ein in der Nähe stehendes Töpfchen wird genutzt. Beim Stuhlgang kann es sein, dass in dem Moment nach einer Windel verlangt wird, die nicht verwährt werden sollte. Ist das Töpfchen erst einmal akzeptiert, landet auch irgendwann das große Geschäft darin. Aber auch ohne Garten lernen Kinder trocken zu werden. Meist ganz von alleine und vor allem ohne Druck von außen. Kinder sagen an, wann es soweit ist. Um zu erfahren, wie es sich anfühlt, sich auf einem Töpfchen zu entleeren, können Sie, wenn Ihr Sohn es zulässt, beispielsweise morgens nach dem Aufstehen, wenn sowieso die Windel gewechselt werden muss, Ihren Sohn aufs Töpfchen setzen. Evtl. führen Sie als Ritual ein, dass Sie ihm dort ein kleines Büchlein vorlesen. Kommt etwas ist gut, kommt nichts, ist auch gut. Viele Grüße Sylvia


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