Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Sabine

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Frage: Sabine

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Liebe Frau Schuster, meine Tochter, 23 Monate, ist in Gesellschaft fremder Leute eher ruhig, manchmal sogar ängstlich, es geht teilweise bis hin zum Weinen. Sie ist auch sonst eher ängstlich, fliegt ein Flugzeug über unser Haus, kommt sie zu mir gerannt und schreit "Mama holen, Angst Flugzeug", das gleiche mit der Dusche und etlichen anderen Dingen, alles erklären nützt nichts, sie hat nach wie vor Angst. Wenn wir mit anderen Kindern zusammen sind und sie bekommt ein Spielzeug weggeholt, fängt sie meist wie von Sinnen an zu schreien und zu weinen. Wir gehen seit sie 1 Jahr alt ist in einen Spielkreis, anfangs hatte sie dort auch absolut keine Probleme, sie hat ihr Spielzeug verteidigt, ging freudig auf andere zu etc. aber mittlerweile habe ich wirklich das Gefühl, je älter sie wird, desto empfindlicher, ängstlicher und scheuer wird sie. Woran kann das liegen und wie kann ich ihr helfen?? Ich habe wahnsinnige Angst, daß sie sich später im Kindergarten einfach nicht zu wehren weiß und gleich als "Heulsuse" abgestempelt wird. Ich weiß von einer Bekannten, die Kinderpflegerin ist und in einem Kindergarten arbeitet, wie aggressiv die Kinder teilweise sind. Ich mache mir jetzt schon Sorgen, ob sie sich dort zurechtfinden wird. Vielen lieben Dank für Ihre Antwort im voraus. Eine besorgte Sabine


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Hallo Sabine Gehen Sie soweit wie möglich auf die Bedürfnisse Ihrer Tochter ein und geben Sie ihr die Sicherheit Ihrer Nähe. Ermutigen Sie sie immer wieder zu eigenständigem Tun und gehen Sie verschwenderisch mit Lob um. Schauen Sie sich die Dinge, vor Denen sie sich ganz besonders ängstigt, mit ihr gemeinsam an. Halten Sie sie dabei evtl. auf dem Arm oder an Ihrer Hand. Wie wär`s z.B. mit einem Besuch eines Flughafens oder eines Schwimmbads?- Beobachten Sie im Spielkreis, dass ein anderes Kind ihr ein Spielzeug abnimmt, gehen Sie zu ihr, nehmen Sie sie an die Hand und erklären ihr, wie sie das Spielzeug zurückbekommt, bzw. machen Sie ihr einen Vorschlag, wie sie dennoch mit dem gewünschten Gegenstand spielen kann; etwa durch einen Spielzeugtausch, ein Abwechseln (Hilfsmittel: Sanduhr) oder gar ein gemeinsames Spiel mit dem "Rivalen". An Ihrer sicheren Hand fühlt sie sich bestimmt mutiger um dem anderen Kind Vorschläge zur Konflikt-Lösung zu machen. Loben Sie anschließend jeden noch so kleinen Erfolg, wird sie zunehmend lernen selbständig zu handeln und irgendwann vergessen, Ihre schützende Hand zu greifen. Laden Sie hin und wieder ein Kind (oder 2) aus der Spielgruppe zu sich nach Hause ein. In der gewohnten Umgebung wird sich Ihre Tochter ebenfalls sicherer fühlen und vielleicht in dem anderen Kind eine "Freundin" finden, mit der sie dann auch überwiegend im Spielkreis spielen wird. Bis zum KiGa-Eintritt wird es wahrscheinlich ja noch ein ganzes Jahr dauern. Sie glauben gar nicht, wie viele Fortschritte Ihre Tochter in dieser Zeit machen wird,und wie sehr sich ihr Selbstbewußtsein steigert, wenn Sie ihr bis dahin zeigen, dass Sie ihr immer dann helfen, wenn sie sich selbst nicht zu helfen weiß!- Machen Sie sich deshalb bitte keine Sorgen! Erholsames Wochenende und: bis bald?


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