Adelgunde
Sehr geehrte Frau Ubbens, meine Nichte (5) wird immer schwieriger. Meine Schwester hat praktisch kein eigenes Leben, weil dieses Kind so dominant, mittelpunktsüchtig und oft aggressiv ist. Sobald ihr etwas nicht passt, brüllt sie herum und/ oder schmeißt mit Sachen. Natürlich nimmt sie dabei keinerlei Rücksicht, ob sie etwas kaputt machen oder jemanden verletzen könnte. Ich fühle mich immer unwohl, wenn sie sich hinter meinem Rücken aufhält, weil es leicht sein kann, dass sie einem (grundlos) den Notenständer oder sonstwas auf den Kopf knallt. Natürlich schlägt sie einen auch, wenn sie zornig ist, oder beißt einem ins Bein. Beschimpfungen wie "Arschloch!" und "Blödes Schwein!" sind bei ihr an der Tagesordnung. Meine Schwester ist extrem gutmütig mit ihr, schimpft sie praktisch nie und geht immer auf ihre Launen ein. Z.B.: Warum bist Du denn jetzt beleidigt auf mich, mein Schatzi?, usw. Wenn meine Mutter es nicht mehr aushält und versucht, das Kind zu erziehen, wird sie beschimpft. Sogar wenn sie freundlich und geduldig erklärt, dass man dies und jenes nicht machen soll, weil das gefährlich ist, wird sie angebrüllt, z.B.: Lass mich! Geh weg! Ich mag dich nicht! Du bist blöd! Mit dir red ich nicht! Meine Schwester erklärt gerne, wie sensibel ihre Tochter sei und wie sehr sie die Gefühle (z.B. Stress, Nervosität, etc.) anderer spürt. Das mag sein, aber früher war sie mitfühlender, mittlerweile habe ich den Eindruck, dass sie eigentlich nur mehr "für sich selber" sensibel ist. Ihr respektloses Verhalten geht auch gegen meine Schwester. Wenn ich beim Spielen zu ihr sage: "Was sagt denn deine Mama dazu?", erklärt sie mir regelmäßig: "Ach die Muazi ... Die ist bissi dumm. Die lasst sich eh alles gefallen von mir ... / Mit der kann ich eh alles machen ...!" Den Kindergarten besucht sie max. 1 Stunde lang. Die meisten Kinder und Erzieherinnen findet sie unsympathisch. Meine Schwester muss jeden Tag vorm Kindergarten warten, bis das Kind irgendwann beschließt, dass es heim möchte. Würde meine Schwester weggehen, würde ihre Tochter nicht aufhören zu brüllen. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass sie sich bessert, denn sie kann auch ganz zauberhaft sein. Was ist Ihre Meinung, Frau Ubbens? Danke! Rosi
Liebe Rosi, ich würde Ihrer Schwester zu einer Erziehungs- oder Familienberatung vor Ort raten. Ihre Schwester darf gerne andere Erziehungs- und Umgangsstrategien entwickeln, damit ihre Tochter lernen kann, wie ein gutes Miteinander gelingt. Viele Grüße Sylvia
KielSprotte
Ich denke, solange deine Schwester sich von dem Kind herum kommandieren läßt, wrid sich nichts ändern. Warum auch? Der Ansatz müßte aus meiner Sicht bei deiner Schwester erfolgen, nicht beim Kind bzw. ist die Erziehung des Kindes erst der zweite Schritt. Was sagt denn der KV dazu? Die Kleine erhält durch die Mutter eine Macht, mit der sie noch gar nicht umgehen kann.
Adelgunde
Vielen herzlichen Dank, Frau Ubbens und KielSprotte! Hab die Nachrichten an meine Schwester weitergeschickt und hoffe, es hilft was.
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