Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

reif für psychologische hilfe???

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: reif für psychologische hilfe???

Mitglied inaktiv

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Liebe Fr. Schuster! Heute und gestern war für meinen 3 jährigen Sohn wieder schlimm. Extrem aggressive aussetzer waren dabei. Wir hatten ein paar Kinder zu besuch und bei fast allen Spielsachen etc. das sie angriffen fing er zu brüllen und zu schlagen an. Blieb gleich extra von Anfang an in seiner Nähe um ihn zurück zu halten. Sonst schlägt er nämlich bis die Wut raus ist auf die Kinder ein. Es war mir den anderen Müttern gegenüber auch sehr peinlich. Es nahm kein ende. Heute waren wir einkaufen und auf einem Spielplatz. Als ihm was nicht passte schlug er auf seine kleine cousine ein die mit war. Ich zerrte ihn weg und er schaffte es leider noch der kleinen ins Gesicht zu treten. Natürlich mit absicht! Was soll ich nur tun? Habe gesagt wenn er haut müssen wir gehen. Danach hatte er einen Anfall und schrie nur mehr bis wir zuhause waren. Bin mit meinen nerven am ende. Andauernd dieses extrem aggressive verhalten. Er hat auch keine richtigen Freunde deshalb. Überlege schon ihn untersuchen zu lassen. Es geht schon eine sehr lange Zeit so. Ca. 1 Jahr. Meine Mutter meint immer das sei normal bei kindern. Wie kann ich reagieren wenn ich merke das die Wut kommt? Was sagen sie zu psychologischer Hilfe? Wäre die nötig? Ihr Rat ist mir sehr wichtig! Danke für ihre Hilfe. Lg aus Österreich.


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Hallo Chanel19 Das beschriebene Verhalten Ihres Sohnes scheint mir ein wie bei allen Kindern recht spontanes Handeln zu sein, aber auch ein Handeln aus einer hilflosen Wut heraus. Statt Ihrem Sohn zu "drohen" empfehle ich Ihnen, ihm so rechtzeitig wie möglich ein KURZES, begründetes NEIN zu sagen, ihm aber gleichzeitig eine angemessene Konfliktlösung vorzuschlagen. Nehmen Sie für dieses NEIN und Ihren Vorschlag zuvor direkten Blick- und möglichst auch Körperkontakt zu Ihrem Sohn auf, damit er spürt, dass Sie ihm gerne helfen möchten. Um medizinische Ursachen, wie z.B. eine Seh-, Hörschwäche, Wahrnehmungsstörung o.Ä. auszuschließen, sprechen Sie bitte einmal mit dem behandelnden Kinderarzt über das Ihrer Meinung nach auffällige Verhalten Ihres Sohnes. Er wird Sie dann mit ihm an einen geeigneten Therapeuten empfehlen, wenn er es für notwendig und erfolgversprechend hält. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo, darf ich Dir etwas dazu sagen, mir tat das alles so leid, als ich es gelesen hatte, weil es mir mit meinem Sohn in dem Alter ähnlich ging. Was ich getan habe: ich habe Verabredungen und gemeinsame Spielplatz-Ausflüge reduziert. Er war einfach noch nicht soweit. Wenn wir uns verabredet hatten, dann sind wir zu den anderen gegangen, denn dort war es einfacher, er musste sein Spielzeug nicht verteidigen. Aud dem Spielplatz habe ich immer darauf geachtet, wie es läuft, und bin (meist) frühzeitig eingeschritten und habe ihn abgelenkt. Wenn wir woanders hingingen, hat er immer ein Spielzeug mitgenommen, damit das andere Kind auch etwas von ihm hatte. Oft musste ich auch nach Hause gehen - das habe ich konsequent gemacht. Es ist schwer, vor allem, weil viele andere Mütter dieses Verhalten nicht kennen und darauf merkwürdig reagieren. Aber es gibt genügend, die es doch kennen, glaub mir. Und wenn Du konsequent bleibst, wird es immer besser mit zunehmenden Alter. Meiner ist jetzt 5, und er kann ohne Probleme Besuch bekommen, Besuch sein, auf dem Spielplatz mit anderen spielen. Und hab keine Angst, dass er keine Freunde hat - in dem Alter ist das noch garnicht wirklich wichtig. Ich hoffe, ich konnte dich zumindest ein bißchen aufmuntern!


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