Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Regerssion Sauberkeit bei 3 1/2 jaehriger

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Regerssion Sauberkeit bei 3 1/2 jaehriger

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Unsere Tochter Amanda ist 3 1/2 Jahre und seit 1 1/4 Jahren sauber. Nach einschneidenden Veraenderungen in diesem Jahr (im Januar Umzug von USA nach Deutschland inklusive Umstellung von Haus im Vorort zu Wohnung in der Stadt, Kulturwechsel, Sprachumstellung, Verlust des Freundeskreises, Kindergartenwechsel etc., dann im Mai Geburt eines Geschwisterchens, seit August eine neue Gruppe und Betreuerinnen im KiGa) zeigt sie seit ca. 8 Wochen Regressionen. Neben einigen voruebergehenden Phasen ("Ich moechte meinen Daumen wieder nehmen", "Kann ich Milch in der Flasche haben?") haelt die Regression beim Thema Sauberkeit an. Zuneachst waren es nur vereinzelt ein paar Troepfchen oder "Bremsspuren", dann fast regelmaessig. Heute hat sie gleich zweimal die Hoeschenwindel, die wir mittlerweile (gegen ihren Willen) wieder anziehen, nachdem etliche Unterhosen verdorben waren und Slipeinlagen es nicht mehr abhalten konnten, vollgemacht und nichts gesagt - ein Novum. So wie ich es einschaetze, steht dabei im Vordergrund nicht so sehr das klassische Imitieren von Babyverhalten, sondern bei ihr sind diese "Unfaelle" haeufig Zeichen von Stress (sie hatte bereits zweimal eine solche - allerdings deutlich kuerzere -Phase, einmal, als die Moebelpacker in den USA alles in den Container verpackt haben, und dann, als wir in Deutschland ankamen). Ich gebe ihr Bachblueten und mache mit ihr abends Entspannungsuebungen aus dem Yoga. Das hat auch aeusserst positive Auswirkungen gehabt (sie ist in der neuen KiGa-Gruppe wieder ganz die alte - froehlich, selbstbewusst, weint nicht mehr beim Abgeben etc.), aber beim Thema Sauberkeit hat es bislang keine Erfolge. Wie schaetzen Sie die Situation ein? Wie lange kann eine solche Phase Ihrer Erfahrung nach dauern, wenn die externen Veraenderungen so gehaeuft kommen (jetzt steht auch noch ein zweiwoechiger Urlaub an und danach im Oktober ein Wechsel in den Waldorf-KiGa....)? Und: Wie reagiere ich am besten? Ich fuerchte, ich habe da einiges Verbesserungspotential: Ich weiss, dass ich dem Thema am besten keine Beachtung schenken sollte, aber das gelingt mir nicht immer.... Vor allem, weil unsere Tochter ansonsten ein Kind ist, das extrem frueh sehr gut auf offenes Ansprechen von Themen reagiert hat, neige ich immer wieder dazu, zu Erklaeren, wenn etwas in die Hose geht. Und ab und zu mal werde ich auch (Kardinalfehler, ich weiss) ungeduldig. Herzlichen Dank, Sabine


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Hallo Sabine Ganz wichtig ist, dass Sie selbst versuchen, so ruhig und gelassen wie möglich zu bleiben und Ihrer Tochter zu zeigen, dass Sie mitfühlen. Sicherlich ist es Amanda -auch wenn sie es nicht zugeben wird- auch selbst peinlich, eine häufig nasse/volle Hose zu haben, sodass Sie ihr anbieten können, sie regelmäßig an den Gang zur Toilette zu erinnern. Vereinbaren Sie mit ihr z.B. ein "Geheimzeichen", sodass nicht alle übrigen Personen von diesem "Makel" gleich miterfahren, was wiederum zur Peinlichkeit führen könnte. Handeln Sie nach dem Motto: "Gemeinsam werden wir es schon schaffen" und nehmen Sie häufig liebevollen Körperkontakt zu Amanda auf, wird sie bald merken, dass sie nicht allein ist und Jemanden hat, auf Den sie sich auch bei innerer Unruhe 100% verlassen kann. Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


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