Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Reagiert nicht mehr...

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Reagiert nicht mehr...

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Frau Schuster, seit 2 Monaten geht mein Sohn (gerade 4) vom ersten Tag an sehr gerne in den KiGa. Daß natürlich viel Eindrücke, Zurückweisungen etc. dazugehören, ist mir klar, und daß das nicht ohne Problem abgeht, auch. Bisher haben wir ein sehr offenes Verhältnis, er erzählt mir gerne sehr viel vom KIGa, singt ständig alle neuen Lieder, berichtet, was sie machen etc. und wie es ihm geht, was der und der zu ihm gesagt hat etc. Die Erzieherinnen und auch wir werten das sehr positiv und eher ungewöhnlich. Umso mehr macht mich ein neues Verhalten stutzig, um nicht zu sagen bringt mich regelrecht auf die Palme: wenn ich ihn manchmal anspreche (kommst Du mal bitte?/ Gibst Du mir mal dies und jenes?) schaltet er um und beginnt zu singen! Dann ist er wie in einer anderen Welt, zu der ich keinen Zugang mehr habe. Mir erscheint das so provokant. Wenn ich dann etwas lauter werde, sagt er "Ohhhh", fängt an mit dem Kopf zu wackeln, grinst mir ins Gesicht, wird richtig albern, aber so unterschwellig aggressiv. Ich verliere richtig den Kontakt zu ihm (so in etwa stelle ich mir die Pubertät vor *g*). Nun würde ich gerne 2 Dinge wissen: 1. So scheint er also mit den natürlichen Konflikten im KiGa umzugehen, d.h. er vergräbt sich in seine Welt. Heißt das, er bleibt da auf sich gestellt und hat nun diesen Abwehrmechanismus entwickelt?? Das sieht ihm so gar nicht ähnlich, der sonst so fröhlich, offen und selbstbewußt ist. 2. Wie gehe ich damit um??? Ich könnte wirklich platzen dabei, zumal er jede Aufmerksamkeit von uns bekommt, die er sich nur denken kann. Ihn schimpfen hilft nichts, ihn in sein Zimmer schicken, damit er sich dort wieder besinnt, auch nicht, da singt er nur munter vor sich hin. Überhaupt scheint ihm neuerdings wichtig, die Oberhand zu haben, ist hämisch (hähä, Du hast noch kein Essen/ Du hast verloren) KLar, daß das die Verhaltensweisen sind, die ihm gegenüber gezeigt werden. Aber wie reagieren wir dabei???? Danke für Ihren Rat und liebe Grüße Britta


Beitrag melden

Hallo Britta Im Kiga werden vermutlich keine Forderungen/Bitten ausschließlich an ihn gerichtet, was er auf Zuhause überträgt und sich gar nicht persönlich angesprochen fühlt. Er schafft es scheinbar noch nicht zu unterscheiden, dass Kiga und Zuhause, bzw. Erzieherin und Mama unterschiedliche Reaktionen zeigen, die es zu akzeptieren gilt. Richten Sie nun einen Wunsch an ihn, nehmen Sie bitte zuerst direkten Blick- und evtl. auch Körperkontakt zu ihm auf, um sicher zu sein, dass er Sie auch versteht. Informieren Sie ihn zusätzlich über möglichst logische Folgen, wenn er sich absichtlich nicht an Ihre ggf. kurz begründete Bitte hält und handeln Sie entsprechend konsequent. Kinder lernen bekanntlich besonders gut aus den möglichst logischen Folgen. Liebe Grüße und: bis bald?


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.