Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Rabenmutter?!

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Rabenmutter?!

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, mich beschäftigt ein Vorwurf, den ich vor ein paar Tagen von einer anderen Mutter erhalten habe: Ich kümmere mich nicht ausreichend um die Kleine!!! Meine Tochter ist 14 Monate alt. Sie schläft im Elternschlafzimmer in ihrem eigenen Bettchen. Das Einschlafen geht ohne Probleme mit einem Schlaflied innerhalb weniger Minuten vonstatten. Morgens gegen fünf wacht sie auf und wird dann von mir im Elternbett gestillt. Dann bleiben wir alle noch 2 Stündchen liegen ;-)... Anschliessend spielt sie für max. eine Std. nach dem Anziehen in ihrem Zimmer - fröhlich und vergnügt. Dann erledige ich ein bisschen Hausarbeit, bei der sie mich begleitet, wenn sie mag. Meistens beschäftigt sie sich in der Nähe. Nach dem 2. Frühstück geht´s an die Frische Luft. Danach wieder Hausarbeit, Essen kochen und Mittagsschlaf bis zu 2, 5 Std. Der Nachmittag wird frei gestaltet. Zu Abend isst die ganze Familie gemeinsam, danach ist Spielzeit für 1/2 Std. u. dann geht´s ins Bett. Meine Kleine ist ausgeglichen und fröhlich; beschäftigt sich sehr gut selbst und ist nur direkt nach dem Aufwachen etwas weinerlich... Sie bleibt ohne Probleme bei Ihrer Oma (wohnt im selben Haus) und setzt sich tagsüber auch schon einmal in ein anderes Zimmer zum Spielen ab. Ich habe mir bislang nie Gedanken gemacht... Sollte ich das doch??? Gruß Carola


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Hallo Carola Lassen Sie sich bitte kein schlechtes Gewissen einreden. An der Zufriedenheit und Ausgeglichenheit Ihrer Tochter sehen, Sie, dass Sie absolut keine Rabenmutter sind! Da sich Ihre Tochter ja nicht hinter verschlossenen Türen aufhält, während Sie die notwendige Hausarbeit erledigen, sondern entweder Ihnen "hilft" oder dort spielt, wo sie es möchte, sie morgens mit Ihnen kuschelt, mit Ihnen nach Draußen geht, ißt und auch gezielt bespielt wird, läuft Alles, wie es wünschenswert wäre in JEDER Familie. Dass sie sich mit 14 Mon. auch gerne bei der Oma aufhält, die sich dann ausschließlich mit ihrer Enkelin beschäftigen wird, können doch sicherlich ALLE Familienmitglieder genießen? Eine Phase des Fremdelns kann noch früh genug kommen! Also: Kopf hoch und bitte nicht weiter über diesesn unreflektierten Vorwurf nachdenken. Werden die Kleinen übrigens zu sehr vermarktet, bzw. gibt`s ein programm "von morgens bis abends", werden weder die Phantasie noch die Kreativität des Kindes angeregt, da nahezu Alles vorgegeben wird.- Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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also ich finde nicht das du eine rabenmutter bist. ein kind braucht einen geregelten tagesablauf und das hat es wie es mir scheint. und auch einen sehr schönen. aber beschäftigt sich die kleine immer nur alleine oder spielst du auch mal mit ihr? ich finds sogar sehr schön das deine kleine keine schlafprobleme macht. mein kleiner ist 10 monate, schläft nicht alleine ein und will immer nur an die brust. aus welchem grund sagt denn die andere mutter das du eine rabenmutter bist? woher kann sie das beurteilen? sofern die kleine keine probleme macht, nicht ständig weint und sich selberbeschäftigen kann würde ich es so beibehalten, denn ich denke das es auch ein großer schrit ist für die weiterentwicklung das sich ein kind auch mal selber beschäftigen kann, sich dann die nähe der eltern sucht wenn es gerade lust dazu hat und sie sich dabei auch wohl fühlt. aber vielleicht könntest du sie ja bei den hausarbeiten mit einbeziehen... sie kann ja sicher schon laufen und ganz ganz kleine dinge mit erledigen, im spielerischen sinne. aufräumen oder so. daniela


Mitglied inaktiv

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Liebe Carola, es ist schlicht eine Unverschämtheit, einer Mutter, die sich um Ihr Kind kümmert, so etwas zu sagen aus zwei Gründen: 1. hat sie überhaupt keinen Einblick in Euren 24-Stunden-Ablauf (der für mich extrem harmonisch und geregelt klingt - püh da muss ich mir viel eher den Rabenmutterschuh anziehen) 2. selbst wenn sie Recht hätte, wäre es eine Unverschämtheit, weil es nichts hilft, sondern nur deprimiert. Ich persönlich halte es für sehr ungut, wenn ein Kind in seinen Wachzeiten ausschließlich von der Mutter "bespielt" wird. WEnn es zufriedne mit sich ist, sind diese "Auszeiten" ganz wichtig. So, wie es klingt, kümmerst Du DIch sofort um sie, wenn sie nach Dir verlangt. Sie wird wohl kaum im Nebenzimmer nach DIr brüllen und Du in Seelenruhe weiter Deiner Tätigkeit nachgehen. neinein, diesen dauerbeschäftigten Kindern wird kein Gefallen getan, nach zwei Jahren beklagen sich die Leute dann, dass die Kinder aber auch nie mit sich alleine spielen. Eine Rabenmutter wärst Du, wenn Du die Bedürfnisse Deines Kindes, die es sehr wohl äußern kann (schreien, meckern, weinen), nicht beachtest. Das kommt aber überhaupt nicht so aus Deinem Posting raus. Rabenmütter sind übrigens sehr liebevoll in der Aufzucht ihrer Jungen. Gräme Dich nicht so sehr über eine derart platte und unkonstruktive Kritik. Wenn die Kleine noch die Oma im Haus hat und gerne bei ihr ist, klingt das für mich fast wie ein Bilderbuchhaushalt. Viel Glück und ein dickeres Fell. Trine


Mitglied inaktiv

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Hallo! Das klingt wirklich ziemlich harmonisch bei euch. Trotzdem möchte ich aber (allgemein!!) was anmerken: Manchmal denke ich, dass man leicht in die Gefahr gerät, gerade besonders pflegeleichte, sanfte, ruhige Kinder aus Bequemlichkeit oder auch, weil man die Einsamkeit nicht bemerkt, zu sehr "links liegen zu lassen". Ist mir, ehrlich gesagt, auch schon einige Male in meiner Umgebung aufgefallen. Es gibt Kinder, die melden sich gar nicht, auch wenn sie eigentlich gerne mit ihren Eltern spielen würden. Entweder, weil sie so ruhig sind oder weil sie wissen, die Mama spielt ja sowieso nie mit mir, da geben sie es irgendwann auf. Da muss man schon ein bisschen aufpassen! Ich sage das nicht, um jemandem zu nahe zu treten. Aber ich erinnere mich da an meine eigene Kindheit: Mit mir wurde auch nur extrem wenig gespielt. Meine Eltern schwärmen heute noch davon, was für ein tolles, pflegeleichtes Kind ich immer gewesen sei, das sie quasi gar nicht gebraucht habe. Aber ich erinnere mich noch sehr gut, wie einsam ich mich oft gefühlt habe. Ich war auch so jemand, der sich nie gemeldet hat. Also kurz: Ich glaube, dass auch diese Kinder, die sich scheinbar immer so schön alleine beschäftigen können, mal jemanden brauchen, der sich kümmert!


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