Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Quengelkind

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Frage: Quengelkind

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Liebe Frau Schuster, mein Kleiner ist jetzt 16 Monate alt. Als Baby hat er viel geschrien und sich nie leicht beruhigen lassen. Das ist jetzt besser geworden. Aber er quengelt immer noch sehr viel und kann sich kaum allein beschäftigen. Er quengelt oftmals ohne erkennbaren Grund. Einkaufen mit ihm ist für mich Horror. In Spielgruppen fängt er nach ca. 1/2 Std. an zu quengeln. Ich bin konsequent, gebe ihm nichts zu essen oder trinken, er hat vorher genug bekommen. Auch seinen Schuller schlägt er dann vor lauter Wut aus. Ich bin so ratlos, habe schon jede Menge probiert. Ignorieren, bin laut geworden, versuche wirklich konsequent zu sein. Beispiel: wenn ich koche, will er mich wegziehen oder hängt an meinen Beinen. Ich setze ihn dann auf den Boden zu Spielzeug, erkläre, daß ich kochen muß, und er allein spielen muß. Bis zu 10 Mal geht das Spiel, bis er wirklich mal für 5 Minuten sitzen bleibt. Dann kommt er wieder an. Meine Nerven liegen ziemlich blank und ich stehe innerlich immer auf Hochspannung wann der nächste Quengel-Anfall kommt. Mir macht es keinen Spaß mit ihm irgendwohin zu gehen, da er doch immer wieder zu mir kommt, quengelt und ich mich nicht einen Satz mit anderen unterhalten kann. Wenn ich mich intensiv mit ihm beschäftige, kann er wunderbar spielen. Aber sobald ich etwas anderes tue, quengelt er oder läuft quengelnd durch die Wohnung. Ich versuche auch, ihm meine Gründe verständlich zu machen, rede mit ihm. Aber ich habe das gefühl, er versteht nicht. Er spricht auch noch kein Wort, versteht aber recht viel. Seit er 1 Jahr alt ist, geht er in eine Kindergrippe für 2 Mal einen ganzen Tag (ich gehe arbeiten). Die Eingewöhnung viel ihm nicht leicht. Da er immer weint, wenn ich gehe, habe ich mich bis jetzt immer davongeschlichen. Aber ich hatte ein ungutes gefühl und habe mich die letzten Male bewußt verabschiedet. Natürlich hat er angefangen zu weinen. Aber wie die Betreuerin meinte (es ist immer die gleiche), ist das nur kurz, und sie kümmert sich sehr um ihn. Und wenn ich ihn abhole, wirkt er immer sehr zufrieden. Ich mache mir natürlich Gedanken, ob seine heftige Quengelei auch damit zusammen hängt.Ansonsten ist er ein fröhliches Kerlchen, er lacht viel, wenn man Späße mit ihm macht. Dann geht auch richtig die Sonne für mich auf. Aber ich habe das gefühl, er will mich mit Haut und Haaren verschlingen. Nun meine Fragen: 1. Wie gewöhne ich meinem Sohn das Quengeln ab, zumindest auf ein erträgliches Niveau? 2. Wie sollte eine richtige Verabschiedung bei der Kindergrippe erfolgen? 3. Wie bringe ich ihm bei, sich auch mal alleine zu beschäftigen? 4. Oder wo liegt überhaupt der Knackpunkt? Für ihre Antwort schon jetzt vielen Dank. Der Beitrag ist leider sehr lang geworden, aber wo kann man schon mal sein Herz ausschütten? Anke M.


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Hallo Anke Diese Quengelei wird weniger, je älter Ihr Sohn wird und je mehr er sich in seiner Umwelt zurecht findet. Haben Sie viel, viel Geduld und Verständnis. Ein sensibles Kind ist später häufiger in der Lage sich lange konzentrieren zu können als ein Draufgänger, der stets neue Anreize fordert.- Bieten Sie Ihrem Sohn konkrete Spielanreize und wecken Sie gleichzeitig die Freude in ihm, dass Sie mit ihm und dem "Werk" gemeinsam spielen, sobald Sie Ihre Tätigkeit erledigt haben. Er kann z.B Bausteine sortieren oder von einem Behälter in einen Anderen füllen, mit einem Spiel-Telefon telefonieren, Fahrzeuge beladen, u.Ä. Sparen Sie nicht mit Lob. Diese positive Verstärkung wird ihn anregen in seiner Beschäftigung fort zu fahren, bis Sie wieder Zeit für ihn haben. Reden Sie zu Hause oft über die Krippe und spielen Sie die Spiele nach, die dort gespielt werden. Ebenso sollten Sie die Lieder und Fingerspiele zu Hause des Öfteren wiederholen, damit Ihr Sohn sein Heim und die Einrichtung als etwas zusammen Gehörendes empfindet. Verabschieden Sie sich von ihm, und geben Sie ihm wiederum eine konkrete Aufgabe für die Zeit Ihrer Abwesenheit. Zeigen Sie ihm evtl. auch eine Uhr, an der er erkennen kann, wo die Zeiger stehen, wenn Sie ihn wieder abholen. Sprechen Sie dieses Vorgehen mit der Erzieherin ab. Auf diese Weise wird die Quengelei sicher bald nachlassen. Sie können aber immer wieder hier Ihren Rat einholen. Dafür sind wir da!! Erholsames Wochenende und: bis bald?


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