Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Quängeligkeit

Frage: Quängeligkeit

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Liebe Frau Schuster, mein Sohn ist 18 Monate alt und ich halte ihn eigentlich für ein glückliches und zufriedenes Kind. Leider nur eigentlich, denn schon seit einigen Monaten ist er sehr quängelig geworden und ich habe das Gefühl es wir immer mehr. Mit quängelig meine ich, dass er viel einen nörgeligen Ton hat, mir am Rockzipfel hängt und nicht wirklich weiß was er möchte. Ich glaube nicht, dass er unausgelastet ist. Er geht vormittags in die Kita und nachmittags gehen wir viel raus auf dem Spielplatz, in den Park oder zum schwimmen. Er braucht viel bewegung und frische Luft. Aber die bekommt er auch. Ich habe etwas den verdacht, dass es mit mir zu tun hat. Denn in der Kita ist er deutlich besser drauf und ich habe ihn schon oft beobachtet wie er selbstvergessen spiel. Zuhause macht er das nie. Er schaut immer wo ich bin und was ich mache und braucht 100 Prozentige Aufmerksamkeit. Das ist ja auch ok und richtig. Schließlich ist er noch sehr jung und muss schon vormittags auf mich verzichten. Allerdings scheint ihm meine Aufmerksamkeit und meine Spielbereitschaft auch nicht zu reichen. Denn immer wieder, aus heiterem Himmel, beginnt er zu nörgel und will dies oder das und dann doch nicht und so weiter. Er möchte z. B. mit mir ein Buch angucken und schon nach der ersten Seite ist Schluß und er möchte was anderes. Wir sind draußen, er möchte rein und umgekehrt. Ich frage mich ob ich es ihm vielleicht zu recht mache, ob er vielleicht zu viel Aufmerksamkeit bekommt und sogenannte Einzelkindallüren zeigt. Wobei er natürlich nicht alles darf oder bekommt, aber eben schon im Punkto Aufmerksamkeit. Was meinen Sie, kann ein Kind zuviel Aufmerksamkeit bekommen? Ich war immer der Meinung nicht. Aber ich gewinne immer mehr den Eindruck. Vielleicht bin ich ja auch auf dem Holzweg. Ich würde mich auch über die Erfahrungen anderer Mütter freuen.


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Hallo Ratsuchende Sie haben es ganz richtig erkannt, dass Ihr Sohn sich in einer Entwicklungsphase befindet, in Der er seinen eigenen Willen zu entdecken beginnt, aber nicht richtig einschätzen kann, was er denn will, sodass er mit sich selbst unzufrieden wird und sich verstärkt klammernd an seine vertrauteste Bezugsperson wendet, von Der er sich Hilfe erhofft. Bitte verhalten Sie sich so gelassen wie möglich, während Sie seinem Wunsch nach Ihrer Nähe nachgeben, wenn es möglich ist. Sagen Sie ihm, dass er keinen Grund zu quengeln hat und bieten Sie ihm eine KONKRETE, geeignete Möglichkeit an, Ihnen seine Wünsche und Stimmungen mitzuteilen. So kann er Sie an die Hand nehmen und zu seinem Spielzeug, zu seinem Trinkbecher, zum Obstteller führen, wenn er mit Ihnen spielen, Etwas trinken usw. möchte und braucht nicht zu quengeln. Liebe Grüße und: bis bald?


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