Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, hallo Mitlesende, meine 3jährige Tochter hat die Angewohnheit, wenn ich sie anspreche, nicht zu hören. Z.B. sage ich ihr 5 Min. voher, daß gleich Bett-/Essenszeit ist und sie sich vorbereiten soll, ihr Spiel zu unterbrechen bzw. zu beenden. Nach 5 Min. hört sie nicht auf und ich muß sie dann zum Bett/Tisch tragen, weil sie nicht aufhören will. Oder ich sage:"geh nicht über den Rasen, da gedüngt wurde" oder schlicht "komm her, wir haben einen Termin und müssen dich anziehen": immer taube Ohren und genau das Gegenteil vom Gewünschten passiert! Da dieser Zustand schon länger anhält, ich eine zweite Tochter von 11 Monaten in der besten Kletterphase habe, sind meine Nerven z.T. schon ziemlich blank. Nach der dritten Ermahnung brülle ich meine Älteste an und lasse mich schon einmal dazu hinreißen, sie grober als gewollt auf ihr Bett/Fußboden zu setzen. Mir ist das im Nachhinein immer sehr unangenehm und schäme mich für meinen Ausbruch. Danach entschuldige ich mich bei ihr, aber damit ist es ja auch nicht aus der Welt... Was kann ich tun, damit so etwas nicht mehr vorkommt, sie aber trotzdem besser auf mich hört? Geht das überhaupt? Hat jemand einen ultimativen Tipp, wie ich eine größere Toleranzschwelle bekomme bzw. Gelassenheit? Sollte man immer gelassen bleiben, auch wenn man bis zur Weißglut provoziert wird? Auf der anderen Seite habe ich auch das Gefühl, daß ich sie mit meinen Anspüchen überfordere. Wenn ich von ihr verlange, daß sie ihre kleine Schwester nicht gegen ihren Willen festhalten soll, oder sie nicht beißen soll, oder die Umsicht erwarte, daß sie die ganzen Kleinteile wegen ihrer Schwester nicht an erreichbaren Stellen liegen läßt. Sind das überhöhte Forderungen an eine sonst sehr aufgeweckte 3jährige? Ich wäre dankbar für jede Meinung und jeden Tipp. Liebe Grüße Kirsten
Christiane Schuster
Hallo Kirsten Versuchen Sie das Wort Nein Ihrer Tochter gegenüber möglichst zu vermeiden. Gehen Sie zu ihr und räumen Sie gemeinsam mit ihr auf, bevor Sie anschließend gemeinsam zum Essen gehen. Sie können auch eine Abmachung mit ihr treffen, indem Sie ihr nach vorheriger Absprache beim Zusammenräumen helfen und Sie Ihnen beim Tischdecken. Sie wird sich als Ihr Partner und als "Grosse" vorkommen.- Sparen Sie nicht mit Lob, wenn es geklappt hat. Ein anderes Nein können Sie vermeiden, indem Sie sich gemeinsam "schick" machen für den Einkauf. Vielleicht haben Sie auch etwas Lippenstift oder Nagellack für Ihre Tochter übrig? Geben Sie ihr ein eigenes kleines Beet, für das sie verantwortlich ist. Es reichen oft schon 1-2 Blumentöpfe, die sie versorgen/anschauen kann, während Sie im Garten zu tun haben. In Ihrem Garten können Sie sich von Ihrer Tochter "zeigen" lassen, wie man pflanzt, Unkraut jätet, usw. Richten Sie ihr eine persönliche Ecke ein, in der sie auf ihre Schwester keine Rücksicht nehmen muss und wo sie auch Kleinteile herumliegen lassen kann. Reden Sie mit ihr darüber und betonen Sie dabei, dass sie das schon alles machen kann, weil sie grösser als Ihre Schwester ist. Genauso kann sie als Ihr "Partner" Ihnen auch helfen, die Schwester zu versorgen, mit ihr zu spielen, usw. Haben Sie dennoch das Gefühl, gleich die Nerven zu verlieren, atmen Sie einmal tief durch und zählen Sie leise bis 3. Dann gehen Sie singend oder summend auf Ihre Tochter zu, nehmen Sie in den Arm und erklären Ihr liebevoll, was und warum Sie etwas gern möchten, bzw. nicht möchten. Das hört sich zwar etwas komisch an, aber einen Versuch ist es doch wert, oder?- Ihre Tochter muss merken, dass sie so wie sie ist akzeptiert wird und dass Sie sie genauso lieben wie die Kleine. Bei all` dem bedenken Sie bitte: Auch Mütter sind nur Menschen mit Gefühlen und Wünschen. Ist ein Vertrauen zwischen Mutter und Kind erst einmal aufgebaut, wird ein Schimpfen oder ein Verbot die Kleinen nicht gleich "aus der Bahn werfen". Noch eine FRage zum Schluss: Wie wär`s mit einem Babysitter für ca. 2Std. pro Woche? Diese Zeit sollten Sie dann einmal ganz für sich allein nutzen um neue Kräfte zu sammeln, die Ihnen wiederum ein "dickeres Fell" wachsen lassen. Bis bald?
Mitglied inaktiv
Nur mal ein kleiner Tipp von mir: Sag doch zu deiner Tochter was sie tun soll, anstatt was sie nicht tun soll. Du sagst: geh nicht über den Rasen - sie hört: geh über den Rasen. Wie wär es, wenn du ihr dann z.B. sagst: bleib auf der Terrasse. Das Wörtchen Nicht hören die Kinder nicht. Funktioniert bei uns ganz gut, obwohl Lisa erst 20 Monate alt ist.
Mitglied inaktiv
Hallo, als ich das gelesen habe, musste ich an das Buch "Jedes Kind kann Regeln lernen" von Annette Kast-Zahn denken, in dem es auch um solche Probleme geht. Da wird auch über die Vermeidung von "nein" und "nicht" geschrieben. Ich habe das Buch, da ich auch einen fast 2 Jährigen kleinen Eigensinn habe und finde gute Anregungen darin. Gruß Zieli
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