Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Provokation einer 4jährigen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Provokation einer 4jährigen

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Liebe Frau Schuster, die Tochter Tina meiner Schwester ist vier Jahre alt und ein sehr aufgewecktes Kind. Leider provoziert sie ihre - inzwischen entnervten - Eltern mitunter sehr. Während eines Telefonats ließ nmeine Schwester sie in der Küche allein. Tina schüttete Mehl, Zucker, Salz etc. auf den Boden und wälzte sich darin. Als meine Schwester dies sah, verlangte sie von Tina, es aufzukehren und ging wieder aus der Küche. Als sie etwas später wiederkehrte, hatte Tina Speiseöl, Fit und andere Flüssigkeiten dazu gekippt. Meine Schwester schickte sie nun in ihr Zimmer. Stattdessen ging Tina jedoch in das Arbeitszimmer ihres Vaters, welches wegen wichtiger Unterlagen grundsätzlich für sie tabu ist (was sie auch weiss). Dort warf sie sämtliche Papiere durcheinander und entleerte rote Tinte darüber. Als die Eltern dies mit ihr besprechen wollten, gab sie nur patzige Antworten. Die Familie ist verzweifelt und wir alle mieinander ratlos. Das kann doch kein normaler Trotz mehr sein!! Bitte helfen Sie Tina. Herzlichen Dank! Sara


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Hallo Sara Dieses Verhalten zeigt an, dass Tina unbedingt mehr Aufmerksamkeit und wahrscheinlich auch mehr liebevolle Zuwendung von Ihren Eltern benötigt und entsprechend einfordert. So war das Mädchen sicherlich sehr verärgert, als sie allein in der Küche zurückgelassen wurde, während Mama telefonierte und noch weniger geliebt und akzeptiert wird sie sich gefühlt haben, als dann mit ihr geschimpft und sie WIEDER allein gelassen wurde.- Was sollte sie anschließend in Ihrem Zimmer tun, wo sie doch eigentlich auch mit ihrer Mama spielen/sprechen wollte? Drum ging sie ins Arbeitszimmer, da sie dann ganz bestimmt beachtet wurde. Ein Besprechen der negativen Verhaltensweisen werden keine Verhaltensänderungen hervorbringen, da die Ursache des Verhaltens Damit nicht beseitigt werden kann. Für ganz wichtig halte ich es, wenn Ihre Schwester intensiver auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Tochter eingeht, sie häufiger liebevoll in den Arm nimmt und ihr zu verstehen gibt: Ich habe dich sehr lieb, auch wenn ich hin und wieder keine Zeit für dich habe. Besucht Tina einen Kindergarten oder Interessengruppen, um unter Ihresgleichen Anerkennung zu erhalten? Nachdenkliche Grüße und: bis bald?


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