Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Probleme

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Probleme

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Liebe Frau Schuster, ich habe mit meinem Sohn (wird im Januar 5 Jahre alt) zur Zeit grosse Probleme. Ich habe vor knapp 6 Monaten mein zweites Kind zur Welt gebracht und selbstverständlich war mir bewusst, dass sich eine gewisse Eifersucht bei meinem Sohn zeigen wird. Seiner Schwester gegenüber verhält sich Florian sehr liebevoll, meinem Mann und mir gegenüber verhält er sich unmöglich. Im Grunde fing dies schon in der Schwangerschaft an, jetzt bin ich aber mittlerweile mit meinem Latein am Ende. Egal worum wir ihn bitten (Spielsachen wegräumen, mithelfen beim Tisch decken etc.), seine Antwort ist grundsätzlich "nein". Und dabei bleibt er auch. Er ist wahnsinnig trotzig, zornig und hört überhaupt nicht mehr. Ich weiss mittlerweile einfach nicht mehr, wie ich ihn "anpacken" soll. Die Stimmung zu Hause ist mittlerweile sehr gereizt, was natürlich auch zu keiner Besserung der Situation beiträgt. Es ist aber durchaus so, dass wir uns ganz gezielt täglich nur mit ihm beschäftigen - zB Geschichten vorlesen oder abends zusammen spielen. Das funktioniert dann auch wunderbar - bis ihm irgendetwas wieder nicht in den Kram passt. Mittlerweile könnte ich schon bei jeder Kleinigkeit an die Decke gehen (was ich auch immer öfter tue) - vor allem wenn ich merke, dass nichts hilft. Dazu muss man sagen, dass er, bevor seine Schwester auf der Welt war, eigentlich immer sehr brav war und man auch wirklich vernünftig mit ihm reden konnte. Dies geht momentan überhaupt nicht. Wobei dies auch nur zu Hause der Fall ist. Kaum ist er bei Freunden oder bei den Grosseltern, ist Florian das bravste Kind überhaupt..... :-) Ich würde mich über Ratschläge, wie ich vielleicht wieder besser mit meinem Sohn zurechtkomme, sehr freuen. Liebe Grüsse, Petra


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Hallo Petra Versuchen Sie, Ihre Bitte möglichst so umzuformulieren, dass es Ihren Sohn geradezu reizt, sie aktiv umzusetzen. Beispiel: "Meinst du, du bist schon so groß, dass du den Tisch ganz allein decken kannst oder soll ich dir helfen" oder: "Mal schauen, wer zuerst fertig ist: ob du die Autos in die Kiste geräumt hast oder ich die Bücher ins Regal gestellt habe. Wer zuerst fertig ist, darf die Gute-Nacht-Geschichte, die Nachspeise o.Ä. wählen." Vermeiden Sie möglichst eine Befehlsform. Haben Sie aber dennoch ein manchmal unumgängliches NEIN ausgesprochen, begründen Sie es bitte, weisen Sie möglchst sachlich auf eine LOGISCHE Konsequenz hin, wenn er absichtlich ignoriert, bzw. sich Ihrem begründeten NEIN/ Ihrer begründeten Bitte widersetzt. Handeln Sie anschließend ggf. konsequent, aber loben Sie auch, wenn er Ihre Bitte akzeptiert, bzw. ausführt. Zeigen und sagen Sie Florian immer mal wieder, wie stolz Sie auf Ihren "großen" Sohn und auch hiflsbereiten großen Bruder sind und denken Sie bitte daran, dass auch er noch ein Kleinkind ist. Wenn möglich, organisieren Sie auch eine regelmäßige Auszeit für sich selbst, um auftanken zu können. Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?


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