Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

probleme mit unserer nichte

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: probleme mit unserer nichte

Mitglied inaktiv

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HAllo Frau Schuster! ich hätte gern einen Rat zu unserem Problem. Wir haben eine Nichte, die ist jetzt 12 jahre alt. Sie ist ein Enzelkind und hat einen sehr schweren Charakter, das hatte sie schon immer. Essenverweigerung, ständig schlechte Laune, ich habe noch nie (kenne sie jetzt seit über 4 Jahren) gesehen, dass sie herzlich lacht, im Alltag hat sie keine freunde, zeigt keine Initiative. Ihre Eltern sind vom Geldsparen sehr bedrengt und das Mädchen teilt Menschen jetzt schon auf Armen (die alle blöd sind) und reichen (die sie wirklich beneidet),. Obwohl in der Familie genug Geld da ist, hat sie nie anständige Kleidung, hat sehr oft zerrissene Unterhemde oder verschiedene Socken an (ist wirklich, kein Scherz:(((). Mich würde das vielleicht nich angehen, wenn sie nicht gern mit unserer Tochter Kontakt hätte. Unsere Tochter ist fast 8 Jahre alt und ich wäre sehr froh, wenn sie mit ihrer Cousine näher befreundet wäre... ich erzähle lieber über das letzte Treffen: Mein Schwager kam mit seiner Familie uns Besuchen, Maria (unsere Nichte) war natürlich auch dabei. Bevor sie in die Wohnung reinkam, sagte sie zum Lisa (unsere Tochter): "ich habe keine Lust mit dir zu Spielen" und setzte sich zu ihrem Vater auf die Sofa und spielte mit ihrem Spiel. nicht weiter schlimm, muss sie auch nicht. Nach ein paar Minuten fragte Lisa: "Vielleicht willst Du mit mir malen oder Computer spielen?" Zum Antwort bekam sie nur" Du bist ja doof und langweilig" (obwohl noch vor einer woche Lisa bei denen übernachtet hatte und Maria sehr enttäuscht war, als wir sagten, dass es diese Woche nicht geht). Dann zeigte Maria uns ganz eindeutig, wie schlecht es ihr ginge und nach meiner direkten Frage, ob sie einfach nach HAuse wolle, antwortete mit "ja". Ich weiß, das ist ihr recht, aber meiner Meinung nach, sollten die Eltern das mit ihr klären noch bevor sie zu uns kamen. Wir haben sie nicht eingeladen, das war ihr Wunsch zu bésuchen, wir hatten überhaupt andere Pläne udn sie alle wissen, dass ich schwanger bin und das mir gar nicht so gut geht. egal, ich habe Tee gemacht, Tisch gedeckt, zwischendurch meine Tochter beruhigt, die in ihrem Zimmer weinte (sie dachte, sie(!!!!!) hätte was falsch gemacht). Die Eltern haben gar nicht reagiert nur weiter gesessen und uns erzählt, wie schwierig Maria in der Zeit sei... Dann auf ein mal steht Maria auf kommt zu uns in die Küche (wo ich mit Lisa Kuchen schnitten und dabei lachten, weil wir beide mit Puderzucker beschmiert waren) und sagt mit ganz gelangweilter Stimme "na ja, jetzt hab ich vielleicht Lust mit dir zu spielen..." Meine Kleine war sehr froh darüber, ich dagen stinksauer und konnte es nicht verkneifen dem Mädchen zu sagen, dass ich es gar nicht lustig finde, wie sie mit den Gefühlen von Lisa spielt und das sie sich benehmen soll, besonders wenn sie zu Leuten kommt, die sich auf sie freuen, aber von ihr als erstes eine "Ohrfeige" bekommen. Ich glaubte, ich habe recht darauf, weil ich wirklich sehr viel zeit mit ihr verbracht hatte und mit ihr (und natürlich mit meinen kindern) viele Sachen unternommen, die ihre eigenen Eltern mit ihr nie machen. ich habe sie im Sommer zum Strand gefahren, sie hat bei uns wochen gelebt, weil sie uns leid tat, wie sie ganz alleine in den Ferien zu Hause war, sie war mit uns im Urlaub und wir haben nie einen Unterschied zwishen ihr und unserer Tochter gemacht (ihre Eltern haben kein Pfennig ihr/uns gegeben und wir "durften" den urlaub ihrer Tochter bezahlen, obwohl uns finanziel viel schlechter geht)und wir haben das wirklich gern ggetan!!!!! Allerdings muss ich segen, es war schwierig mit ihr (wie ic schon sagte Essenverweigerung, Erwartungen, dass man alles für sie macht usw), sie hat mir nie geholfen, hat Lisa absichtlich zu sachen angestiftet, für die Lisa dann bstraft wurde (bis ich das mitgekriegt hatte), hat unseren Kleinen (damals 10 mon. alt gekniffen und geschlagen), hatte einen WUtanfall, als Sie einmall dabei war, als ich Lisa eine neue Hose kaufen wollte und hat die Hose zurück zum Ständer gebracht:))). ich habe es jedesmal auf Aufmerksamkeitdefizit verschoben. Vor einem Monat haben wir uns verabrerdet, dass wir zusammen ins Kino gehen, ich (!!!) sollte Karten besorgen und sie würden dann mitkommen. Aber ich habe keine Lust mehr und werde die Verabredung absagen. Kann ich denEltern den wahrn Grund sagen oder lieber nicht? Oder soll lieber mein Mann mit seinem Bruder reden, obwohl ich die meiste Zeit mit Maria verbrachte? Zugegeben, ich möchte sehr gern den Eltern sagen, was ich von ihrer "Erziehung" halte, andererseits weiß nicht, ob ich recht darauf habe. Entschuldigen Sie bitte, dass es so lang und wirr wurde, aber diese Angelegenheit beschäftigt mich sehr und das Mädchen ist mir nicht fremd. Ich danke ihnen im Voraus!!! Liebe Grüße, Maggy


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Hallo Maggy Auch, wenn dieses Forum eigentlich nur für Kleinkinder gedacht ist, möchte ich zu Ihren Sorgen als erfahrene Mutter Stellung nehmen, da ich bis jetzt auch noch kein Forum finden konnte, in dem Eltern mit Kindern in diesem Alter einen päd. Rat erhalten können. Es ist hart mit ansehen zu müssen, wie andere Kinder unter der Erziehung ihrer Eltern leiden. Leider werden Sie die Eltern -selbst, wenn es sich um Geschwister handelt- kaum von einer anderen Erziehungsmethode überzeugen können. Deshalb: Helfen Sie dem Kind durch eine besonders intensive und liebevolle Zuwendung. Ihre Nichte ist im Moment in einem Alter, in dem sie selbst nicht weiß, was sie eigentlich möchte. Sie fühlt sich von Allem und Jedem unverstanden und reagiert entsprechend heute so und morgen anders und ständig nörgelnd. Sie steht z.Zt. zwischen zwei sehr großen Abschnitten in der Entwicklung: Einerseits ist sie noch ein Kind, andererseits machen sich Symptome einer Frau bemerkbar (wachsender Busen, beginnende Menstruation, usw.) Sie hat ihre Orientierung verloren, sodass sie gerade in dieser Zeit besonders viel Verständnis und Akzeptanz braucht. Das erklärt auch ihr Verhalten zu Ihrer Tochter: eigentlich hat sie das Bedürfnis, ihrem kindl. Spieltrieb zu folgen, andererseits fühlt sie sich Dem schon entwachsen. Am Besten ist Maria jetzt unter Gleichaltrigen aufgehoben. Dort wird sich geschminkt, in Zeitschriften geblättert, sich über Jungen lustig gemacht (umgekehrt natürlich auch) oder einfach nur auf dem Bett oder Sofa "rumgelümmelt" und mit offenen Augen geträumt.- Vielleicht können Sie Marias Eltern dazu überreden, ihre Tochter an einer Freizeitgruppe ihrer Wahl teilnehmen zu lassen oder sie gar in den großen Ferien mit einer Organisation Urlaub machen lassen. Diese vom Jugendamt oder einer caritativen Vereinigung (DRK, Malteser...) organisierten Fahrten und Gruppen, geben diesen Kindern eine neue Perspektive und kosten recht wenig, da sie von vielen verschiedenen Seiten gesponsert werden. Ist Maria bei Ihnen zu Besuch, kann sie vielleicht gemeinsam mit Lisa etwas Schönes kochen, nachdem sie sich selbst Etwas überlegen und auch schon dafür einkaufen konnte? Lassen Sie die Beiden mal einen Koffer mit abgelegten Kleidern "durchforsten" und stellen Sie ein paar Schminkutensilien zur Verfügung, nehmen Sie Maria als Beraterin mit, wenn Sie für Lisa etwas Schönes (zu Weihnachten?) besorgen möchten. Kurz: Geben Sie ihr so viel Selbstbestätigung wie möglich ohne dass sie sich bevormundet oder eingeschränkt fühlen muß. Erklären Sie den Eltern, dass Sie es sehr begrüßen, wenn die beiden Kinder zusammen Etwas unternehmen, dass Ihre finanzielle Situation Ihnen aber auch Grenzen auferlegt, sodass jede Familie ihren eigenen Anteil bezahlen muß. Aus diesem Grund können Sie z.B. die Kino-Karten zurücklegen lassen und von Jedem bei Abholung bezahlen lassen. Versuchen Sie, in Maria eine junge (unfertige) Dame zu sehen und nicht ein Kind, wie sie es bis vor Kurzem noch war. Sie wird sich dann verstanden fühlen und von sich aus wieder ihre tatsächlichen Bedürfnisse anmelden. Viel Verständnis und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster! Ich möchte mich herzlich bedanken, dass Sie auf meine Frage, obwohl sie nicht so ganz altergemäß war;)))) Aber es war für mich wirklich wichtig, zu dieser Situation einen Rat vom Spizialisten zu holen!!! Wir denken auch, dass dem Mädchen u.a. Freundinnen fehlen und haben mit den Eltern schon mal darüber gesprochen, leider ohne ERfolg. Jeder Kurs kostet Geld und das wird für solche "unwichtige" Sachen nicht ausgegeben:((( Ich habe gerade mit der Oma des Mädchens gesprochen, sie sieht das Problem auch, helfen kann da wohl leider keiner. Was ich sehr traurig finde, ist aber so... Ich bin im Moment leider auch nicht in der Lage, mich ständig mit ihr zu beschäftigen (zwei Kinder und nicht so leichte Schwangerschaft). Wir möchten versuchen, noch mal mit den ELtern vorsichtig zu reden. Dürfte ich Sie dann noch mal um einen Rat bitten, falls wir noch fragen haben? Aufgeben wollen wir nicht, nur Intesotät konnen wir nicht gewähren...Noch mal vielen vielen Dank!!! Liebe gRüße, maggy


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Hallo Maggy Selbstverständlich können Sie sich weiterhin an dieses Forum wenden. Vielleicht treffen Sie ja auch mal Erziehende mit ähnlichen Erfahrungen innerhalb ihrer nächsten (familiären) Umgebung. Es ist auch für mich sehr frustrierend zusehen zu müssen, mit welch` schlechten Startvorausetzungen manchen Kindern der Weg in die Selbständigkeit blockiert wird, obwohl es ein Leichtes wäre, sie auf diesem Weg sicher zu begleiten.- Liebe Grüße und: bis bald?


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