Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Probleme mit Tochter

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Probleme mit Tochter

Kornblume2016

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Hallo Frau Ubbens, Unsere Tochter wird im September 5. Sie hat noch eine kleine Schwester, 2,5 Jahre. Die beiden verstehen sich aber gut. Leider ist meine große Tochter noch nicht richtig trocken, sie hat immer ein bisschen Stuhlgang in der Unterhose, sagt dann aber direkt Bescheid und macht den Rest in die Toilette, soweit so gut. Nun hat uns der Kindergarten angesprochen, unsere Tochter würde häufig träumen und abwesend wirken, insgesamt ist sie wohl wenig selbstsicher und Abläufe, die sie eigentlich im Kindergarten kennt, würde sie nun immer und immer wieder hinterfragen. So, als hätte sie Angst etwas falsch zu machen. Wenn die Erzieherinnen sie ansprechen, würde sie häufig abwesend wirken. Auch zu Hause ist uns schon häufiger aufgefallen, dass sie etwas verwirrt wirkt. Unsere Nachbarin fragt sie in welche Kiga Gruppe sie geht, darauf sie "in die Fischgruppe", dabei geht sie in die Löwengruppe, was sie auch definitiv weiß. Warum antwortet sie dann falsch? Wir haben ein Buch gelesen über Tiere und ihre Kinder. Ich habe erklärt, dass das Kind vom Schaf Lamm heißt, dann kamen die nächsten Tiere. Als wir wieder von vorne angefangen habe, hatte sie schon wieder vergessen, dass es Lamm heißt. Bei der ersten Wiederholung vlt. noch ok, aber doch nicht nach drei Runden mit 4 Tierkindern. Da wusste sogar die Kleine, wie das Kind vom Schaf heißt. Mir kommt das sehr seltsam vor. vlt. noch kurz ein paar Sätze zu unserer Tochter: Sie ist ein aufgewecktes Mädchen, was gerne mit Gleichaltrigen spielt, Freunde hat und integriert ist, zu Kindergeburtstagen und Spielenachmittagen eingeladen wird, zum Tanzen geht etc. Aber all das nur mit Mama, ich muss überall mit hingehen. Ich bin echt ein bisschen verzweifelt, haben Sie einen Rat? danke schonmal


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Kornblume2016, warten Sie in jeder Hinsicht noch ein wenig ab. Ihre Tochter wird zwar bald 5 Jahre ist aber dennoch erst 4 Jahre alt. Da ist es ganz normal, dass sie noch nicht ganz sauber ist. Da sie bemerkt, dass sie muss, wird sie auch bald etwas früher spüren, dass sie zur Toilette gehen muss. Das Verträumte oder abwesend wirken, sich Dinge nicht zu merken, weil gedanklich ganz woanders, ist phasenweise auch ganz normal. Auch hier gilt es, ein wenig abzuwarten. Sollte sich im Herbst noch nichts geändert haben und vor allem falls im kommenden Jahr eine Einschulung ansteht, sollte geguckt werden, ob eine Förderung sinnvoll ist. Dies besprechen Sie bestenfalls mit den Erziehern. Für Ihre Tochter ist es zur Gewohnheit geworden, dass Sie immer dabei sind. Warten Sie auch hier den Sommer ab und wenn beispielsweise das Tanzen nach der Sommerpause wieder anfängt, erklären Sie ihr, dass Sie möchten, dass sie nun, wie die anderen Kinder auch, alleine beim Tanzen bleibt. Ähnlich bei anderen Aktivitäten. Oder Sie können mit ihr absprechen, dass Sie ein kleines Weilchen da bleiben, dann aber gehen und sie sich entscheiden kann mitzukommen oder weiter zu tanzen. Bzgl. der Empathie ist die Frage, ob Ihre Tochter diese auch bei anderen nicht sieht oder "nur" bei ihren Eltern und der Schwester nicht, bzw. die Gefühlsregung des Gegenübers ignoriert und womöglich austestet, wie diese reagieren, wenn sie "einfach" weitermacht. Gerne darf Ihre Tochter mit liebevollen aber deutlichen Worten erfahren, dass sie mit ihrem Verhalten eine Grenze überschreitet. Viele Grüße Sylvia Ubbens


Kornblume2016

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Nachtrag: Was uns noch auffällt, ist, dass sie wenig empathisch ist. Sie tobt mit Papa, und selbst wenn sie ihm wirklich weh getan hat, letztens hatte sie ihm das Knie ins Gesicht gerammt, und er signalisiert, dass sie ihm weh getan hat, hört sie trotzdem nicht auf


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