Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, mein Sohn ist 2,5 und ein richtig lebhaftes und an allem interessiertes Kind. Seit letztem Jahr August, da wurde er 2, geht er 2 mal die Wochen Nachmittags in den Minikindergarten. Ich fand das ganz toll als Vorbereitung für den Kindergarten und auch für den Kontakt untereinander. Wir haben leider kaum Bekannte und Freunde mit Kindern in seinem Alter. Am Anfang über den Sommer lief das auch alles super gut. Die Kinder konnten den ganzen Tag im Garten rumtoben und er hat sich rund um wohl gefühlt. Auch ich selbst war ganz euphorisch, weil er vorher eher geklammert hat. Als es auf den Herbst und Winter ging, und die Kinder nur noch oder größten Teils drin spielten, fingen die ersten Schwierigkeiten an. Mein Sohn war über den Sommer schon sauber, zumindest Tagsüber, und machte jetzt plötzlich wieder in die Hosen. Als ich ihn fragte, warum er das macht, sagt er, die anderen Kinder machen das auch. Toll. Bei einem meiner Dienste (es ist immer eine Mutter zum Dienst mit dran), hab ich dann auch gesehen, das da keiner so richtig Wert drauf legt. Die Kids werden auf der Toilette frisch gewickelt, und die anderen stehen drumherum und findens toll auch wieder in die Hosen zu machen. Nach langen üben und loben, auch mal ein Gummibärchen oder ein Stückchen Schokolade, wenn er wieder mal einen Tag überstanden hatte ohne volle Hose, hatten wir das wieder im Griff. Dann kam meine erste richtige Differenz, mit der Erzieherin, die mir plötzlich und unerwartet abends beim Abholen an den Kopf knallte, mein Kind sei hyperaktiv und es dürfte keine Musik mehr hören. Mein Sohn liebt Musik. Und ich hatte auch beruflich mit dem Thema ADAS zu tun, so das ich wirklich auch wusste, das das meinen Sohn ganz sicher nicht betrifft. Vor allem, weil die Begründung, die sie erst viel später lieferte, doch mehr als fadenscheinig war. Auch Dr. Busse und mein Kinderarzt zu Hause sowie Kollegen, die sich mit dem Thema noch mehr beschäftigt hatten wie ich, konnten den "Verdacht", aus der Welt schaffen. Nur diese leichte Disharmonie zwischen Erzieherin und mir blieb bestehen. Mein Sohn hat das Spielen mit anderen Kindern genossen. Da hab ich mir gedacht, was solls, wenn es ihm machts Spaß, spring über Deinen Schatten und lass ihn weiter dort. Das ging aber nicht allzu lange gut. Plötzlich fing er an, sich auf die Erde zu werfen und wie am Spieß zu schreien, aber richtig zu quieken und das ohne irgendeinen Anlass. Als ich nachhörte, kam raus, das macht ein anderes Mädchen auch. Ich hab ihm dann erklärt das das dumm ist und vor allem, das er sich da auch weh tun kann, wenn er sich hinwirft. Als ich die Erzieherin darauf ansprach, fand sie das Quiecken des Mädchens eher lustig. Das Komische ist, andere Mütter teilen meine Meinung zwar auf der einen Seite, als ich aber die Erzieherin auch im Beisein einer anderen Mutter auf das Quieken angesprochen hab, hat sie gemeint, das wär ja alles doch ganz normal. Dann gibt es einen Jungen, der die anderen Kinder schlägt, und das nicht grad zimperlich. Auch das Problem ist seit fast einem halben Jahr bekannt und es passiert gar nichts. Vor 2 Wochen kam mein Sohn mit einem riesen blauen Fleck am Bein nach Hause, und sagte, der Junge hat ihn getreten. Vor 2 Tagen hat es mein Mann beim Abholen dann selbst miterlebt, das dieser Junge, auf meinen Sohn zu ist und ihn einfach umgestoßen hat. Als mein Sohn zu weinen anfing, hat die Erzieherin ihn getröstet und gesagt, das ist ja alles nicht so schlimm. Sowas macht man ja nicht mit Absicht. Ich finde, vielleicht sollte man dem Jungen mal erklären, das sowas nicht geht. Er schlägt ja auch die anderen Kinder. Aber wie gesagt, vor der Erzieherin sagt keine andere Mutter was. Warum auch immer. Das sind nur Beispiele. Es gibt 100 Kleinigkeiten. Da läuft oder krabbelt ein Mädchen über den Tisch beim Essen, spuckt das Essen halb gekaut wieder aus, klettert außen an den Stühlen hoch, wischt mit der Trinkflasche die Teller vom Tisch u.u.u. Das Problem an sich ist, wenn die Erzieherin wirklich mal "nein" sagt, passiert nichts. Das Problem hab ich dann zu Hause. Wenn ich dann sage "Lass das bitte", reagiert er gar nicht mehr drauf. Und ist dann ganz verwundert, wenn ich eingreife. Ich bin mir immer mehr unsicher. Ganz schlimm war es im Winterurlaub. Ich hatte vorher wieder Dienst und hab die o.g. Dinge selbst miterlebt. All das hat unser Sohn versucht im Urlaub nachzumachen. Das war für uns alle purer Stress. Ich fühl mich auch irgendwie total unfair, wenn ich schimpfe oder ihm halt Dinge wegnehme, wenn er sie voll Genuss auf die Erde knallt oder auf den Tisch, weil er ja dort erlebt, das keiner was dagegen sagt. Im Gegenteil. Das wird noch als lustig dargestellt. Vor allem hab ich schon überlegt, ihn wirklich aus der Gruppe rauszunehmen. Aber da plagt mich immer das schlechte Gewissen, das ich ihn damit bestrafe und sonst niemanden. Ein Gespräch mit der Erzieherin hat damals zu gar nichts geführt. Und jetzt geht sie mir demonstrativ aus dem Weg. Als ich ihn vor 2 Tagen in die Kindergruppe gebracht hab, ist sie nicht mal aus der Küche gekommen um "Guten Tag" zu sagen. Und wenn mein Mann unseren Sohn abholt, redet sie mit ihm gar nicht. Das hat sie allerdings noch nie gemacht. Ich hab schon gesagt, ich möchte zumindest von ihr informiert werden, wenn mein Kind geschlagen oder getreten wird, und mit riesen blauen Flecken heim kommt oder mit einer riesen Schramme am Kinn. Aber da sößt man leider auf taube Ohren. Da ich nachmittags häufig arbeite, holt mein Mann unseren Sohn häufig ab und mit Männern scheint sie nicht wirklich zu reden. Das sind Erziehungsansichten, die total widersprüchlich sind. Auf der einen Seite steht sie auf dem Standpunkt, das Kinder keine Musik und kein Fernseh haben dürfen. Und wenn Musik, dann nur Selbstgemachte, und auf der anderen Seite, können sich die Kinder benehmen wie sie wollen. Ich wüsste gern, wie Sie die Sache beurteilen. Ich möchte nur das Beste für meinen Sohn. Tut mir leid, es ist glaub ich ziemlich viel geworden. Trotzdem vielen Dank Kathrin
Christiane Schuster
Hallo Kathrin Scheinbar läßt sich Ihr Erziehungsstil mit der Vorstellung von Erziehung in der Einrichtung in keiner Weise vereinbaren, sodass ich Ihnen rate, sich nach einer anderen Kindergruppe umzuschauen oder vorerst noch mit Ihrem Sohn gemeinsam ein Eltern-Kind-Turnen, einen Schwimmkurs o.Ä. zu besuchen. Grundsätzlich fühle auch ich mich mehr zu Ihrem pers. Erziehungsstil hingezogen, da ich zwar schon der Meinung bin, dass Kinder aus ihren eigenen Erfahrungen lernen sollten, sich aber gleichzeitig auch an ihren Bezugspersonen, bzw. deren Handlungsweisen orientieren können müssen. Zu diesem Thema möchte ich Ihnen -wenn Sie gern lesen und sich informieren möchten- folgende Literatur empfehlen: - "Freiheit und Grenzen - Liebe und Respekt." Rebeca Wild, Beltz Taschenb. 11,90€. Erholsames Wochenende und: bis bald?
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