Hallo Frau Schuster, ich mache mir zur Zeit etwas Sorgen um unsere fast fünfjährige Zwillingstochter Lena. Sie ist ein recht sensibles, aber auch ausgelassenes und fröhliches Kind, welches jedoch auch ziemlich mamabezogen und in neuen Situationen sehr zurückhaltend ist. Vor 2 Jahren hatten wir bei der KITA-Eingewöhnung ziemliche Trennungsprobleme, welche wir jedoch gemeinsam mit dem tollen Erzieher und der liebevollen Erzieherin mit langem Atem prima bewältigt haben. Danach ging sie mit fliegenden Fahnen jeden Morgen dorthin, wollte auch oft nachmittags zu den AGs und nahm an allen Aktivitäten begeistert teil, ging noch nebenbei dort zur Musikschule. Sie ist nicht in der gleichen Gruppe wie ihr Zwillingsbruder und das hat beiden Kindern sehr gut getan, denn so hat sich jeder seinen eigenen kleinen Freundeskreis aufgebaut, mit denen sie sich auch regelmäßig außerhalb der KITA verabreden. Seit April letzten Jahres ging Lena auch zum Training der hiesigen Funken-Bambino-Garde und nachdem ich zwei-dreimal beim Training dort bleiben sollte, ging sie ohne Probleme mit ihren Freundinnen dorthin und nahm alleine an allen Aktivitäten dort teil, die z.T. auch mal am Wochenende waren. Wenn sie mal krank war, hat sie sich hier zu Hause immer „gelangweilt“ und wollte in die KITA, zum Training oder zu ihren Freundinnen. Alleine zu Kindergeburtstagen zu gehen, war nach der KITA-Eingewöhnung auch gar kein Problem mehr. Zwischendurch hatten wir höchstens mal Phasen, wo sie nicht so gerne alleine, dann ohne ihren Zwillingsbruder (mit dem ich in dieser Zeit beim Arzt war), bei Oma und Opa geblieben ist, und manchmal fand sie es nicht so toll, wenn ich abends mal weggegangen bin, der Papa hat aber dann immer schnell für Abwechslung sorgen können, Tränen hat es da aber nie gegeben. Auch Übernachtungen in der KITA und bei den Großeltern waren kein Problem. Nun hat sich seit ein paar Wochen das Blatt schleichend gewendet: vor 3 Wochen weinte sie das erste Mal beim Training und wollte „zur Mama“, anschließend hatte sie an dem Wochenende noch einen Auftritt mit ihrer Garde, auch da durfte ich auf einmal nicht von ihrer Seit weichen und musste direkt vorne an der Bühne stehen. Beim nächsten Training, zu welchem sie noch fröhlich mit der Mutter ihrer Freundin und ihrer Freundin gefahren ist, hat sie nur noch geweint bis ich sie wieder abgeholt habe. Seitdem weigert sie sich auch standhaft, an einem Auftritt teilzunehmen, mit der Trainerin habe ich nun vereinbart, da die Auftrittssaison nun eh fast abgeschlossen ist, dass sie erst einmal Pause macht bis das Training wieder im April neu beginnt. Nun hat Lena seit Donnerstag morgen auch ganz plötzlich wieder in der KITA Probleme, sich von mir zu trennen. Die letzen drei Morgen gab es Tränen, da war sie jedoch nach einer halben Stunde trotzdem wieder ganz bei der Sache und hat fröhlich bei allen Aktivitäten mitgemacht und ist auch ohne Probleme dort zur Musikschule gegangen, hat auch nicht einmal mehr nach mir gefragt und war mittags wie immer. Sie erzählt weiterhin, wie toll es in der KITA ist, mit wem sie alles Spaß hatte, usw. Sie plant auch nachmittags und abends schon immer, was sie mit ihren Freundinnen alles machen möchte, nur ist dann urplötzlich morgens in der KITA beim Ausziehen sehr ruhig und in sich gekehrt. Heute morgen hat sie nicht geweint, sondern „nur“ traurig geschaut und mir mit ihren Freundinnen noch nachgewunken. Vor Weihnachten ist sie noch mit ihrer Kindergartengruppe auf der Weihnachtsfeier aufgetreten, stand dort selbstbewusst in der ersten Reihe und hat ihren Erzieher noch lautstark vor allen Leuten „zurechtgewiesen“, dass er schon wieder vergessen hätte, ihr einen Stern für den Sternentanz zu geben . Am letzten Sonntag hatte die KITA wieder eine kleine Vorführung geplant, da war sie nicht auf die Bühne zu bewegen…. Auch das Bleiben bei den Großeltern ist nun plötzlich ein Problem, auch wenn ihr Zwillingsbruder dabei ist. Sobald ich mich von ihr verabschiede, fließen Tränen. Ebenfalls geht sie auf keinen Kindergeburtstag mehr alleine, ich soll immer mitkommen und ihre Freundinnen möchte sie lieber zu sich einladen, als dorthin zu gehen, in den letzten 3 Wochen hat sich aufgrund der Arbeitssituation der anderen Mütter auch noch keine Möglichkeit für einen auswärtigen Spielbesuch ergeben. Ich habe mich in einer stillen Stunde mal mit ihr hingesetzt und sie gefragt, warum ich denn nun überall mitkommen und bleiben soll. Ihre Antwort war, dass die Angst hätte, dass ich nicht mehr wiederkomme… Es gab jedoch bis auf neue Kinderzimmer, worin sich beide aber sehr wohlfühlen und gut schlafen, keinerlei Veränderungen bei uns und ich habe sie auch immer verlässlich überall und zum verabredeten Zeitpunkt abgeholt, so dass ich keine Ahnung habe, woher diese plötzliche Angst herrührt. Sorry, dass es nun sooo lang geworden ist, aber ich erkenne meine Kleine wirklich im Moment nicht wieder und es tut mir so leid, dass sie sich mit ihrer Angst so sehr im Wege steht, wo doch so viel Lebensfreude in ihr steckt. Ich habe mit dem Training ja nun den Kompromiss gemacht, dass wir da pausieren, aber ich möchte eigentlich bei der KITA konsequent bleiben, da sie dort dann auch viel Spaß hat. Ebenso möchte ich auch, dass sie zumindest zeitweise bei den Großeltern bleibt, da dies für mich auch die einzige Zeit ist, einen Arztbesuch wahrzunehmen und dort ist sie auch in den besten liebevollsten Händen. Ich kann ja nun auch nicht jede Trennung um jeden Preis vermeiden. Ich hoffe sehr, dass Sie mir ein wenig weiterhelfen können, wie ich Lena unterstützen kann, dass sie wieder selbstbewusster wird und diese Ängste wieder abbauen kann. Vielen, vielen Dank bereits im voraus!!!!
Mitglied inaktiv - 09.02.2010, 10:43