Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Patchworkleben

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Patchworkleben

Babyspeck27

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Hallo, ich habe eine Frage bezüglich meines Ziehsohns. Mein Partner hat zwei Kinder mit seiner Ex Frau. Der Kleine ist 6 Jahre. Im Moment nimmt es etwas überhand das er mich kaum noch aus den Augen lässt. Ich fühle mich geschmeichelt das er mich so mag, denn es könnte auch schlimmer sein. Aber er überschreitet eine Grenze. Ich kann kaum noch irgendwo sitzen ohne das er eingerollt auf meinen Schoss rutsch. Andauern egal wo er mich sieht heißt es, Kuschi ich will kuschi (also kuscheln) oder Arm nimm mich auf den Arm. Wenn ich mich dann mal woanders hin setze kommt er gleich und streichelt mich oder spielt mir in den Haaren rum. Hauptsache Körperkontakt. Bin ich morgens im Bad zum Zähne putzen (im Shirt und Unterwäsche) kommt er einfach rein umklammert mich von hinten und drückt sein Gesicht in meinen Po. Auch fasst er andauernd meine Brüste an und drückt da sein Gesicht rein wenn er sich zu mir legt und versucht mich immer mal zu küssen. Ich bin damit total überlagert und es nervt mich mittlerweile so das ich gar nicht hin fahren mag. Ich weiße ihn schon ständig zurück aber möchte ihn natürlich auch nicht mit Lieblosigkeit strafen. Was kann ich tun? Wo kommt das denn her? Ich bin doch nicht seine Mutter. Man muss dazu sagen mein Partner und seine Ex Frau verfahren im wöchentlichen Wochenwechsel. 7 Tage er die Kinder/7 Tage sie die Kinder


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Babyspeck27, auch wenn der Junge das Familienmodell bisher sicherlich gut mitgemacht hat, kann es sein, dass er derzeit mit der Situation (Betreuungsmodell, Coronasituation, (bald) Schulkind oder schon Schulkind mit Wechselunterricht usw.), überfordert ist und aus dem Grund die viele Nähe sucht. Holen Sie den Vater mit ins Boot und sprechen gemeinsam mit dem Jungen. Erklären Sie ihm, was für Sie in Ordnung ist und was nicht. Machen Sie ihn liebevoll auf die Grenzen aufmerksam, wenn er diese überschreitet. "Du darfst gerne auf meinem Schoß sitzen, ich mag aber nicht so gerne, wenn du dein Gesicht in meine Brust drückst oder diese anfasst." Auf diese Weise lassen Sie eine gewisse Nähe zu, die dem Kind wichtig ist, ohne dass Sie sich bedrängt fühlen müssen. Evtl. kann ja auch der Papa den Jungen in nächster Zeit durch gemeinsame Spielezeit, Aktivitäten oder Kuscheleinheiten von Ihnen ablenken. Viele Grüße Sylvia


cube

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Hast du deinen Partner mal gefragt, ob er schon immer so kuschelig war bzw. ob er dies auch so bei seiner Mutter tut? Ansonsten würde ich sagen, dass auch beim eigenen Kind es dennoch Grenzen gibt in dem, was man mitmacht/erlaubt. Ganz grundsätzlich musst du nichts mitmachen, was dir unangenehm ist. Das kann man ja auch kindgerecht sagen ohne das es eine Zurückweisung generell bedeutet. So finde ich es für 2 oder3-jährigen ok, sich an die Brust zu kuscheln (insbesondere, wenn es ein Stillkind war) - ein 6-jähriger darf aber ruhig erfahren, dass man das jetzt so nicht mehr möchte. Ankuscheln ja, aber nicht zwischen die Brüste. Ebenso musst du nicht tolerieren, dass er sein Gesicht in deinen Po drückt. Auch hier ist Kuscheln grundsätzlich ok - aber ebenso wie sein Körper ihm gehört und niemand ihn anfassen darf, wenn er das nicht möchte, darfst du eben auch über deinen Körper bestimmen und bestimmte Sachen nicht wollen. Auch darfst du mal gar nicht kuscheln wollen. Das kann man auch kingerecht sagen und zB darauf verweisen, dass man jetzt gerade mal lieber nicht aber später zusammen ein Buch lasen kann und dabei gerne kuscheln. Wie gesagt fände ich es aber interessant (oder auch wichtig?) zu wissen, ob dies ein grundsätzliches Verhalten ist oder nur dich betrifft. Und evt. auch, wie die Mutter darauf reagiert. Oder ob sie evt. ungerne kuschelt und er deswegen bei dir alles nachholen will.


Babyspeck27

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Er ist schon immer recht kuschelig veranlagt aber so übertrieben wie jetzt war es noch nie. Seine Mama ist nicht so die extrem kuschelig veranlagte. Ich kann nicht mal sagen ob es für mich okay wäre wenn er erst 3 ist. Ich lieb ihn sehr aber er ist nun mal nicht mein Kind und gehört da irgendwie nicht hin. Vielleicht ist es auch die Menge aus allen Situation das ich so auf Abwehr gehe. Im Moment nervt es mich so sehr. Ich muss ihm das denke ich nochmal kindlicher Zutragen. Wobei wenn ich dann anfange ihm was zu erklären, macht er einen auf "großer Macker" und äfft mich nach. Das bringt mich dann erst recht auf die Palme. In einem Moment wie ein Baby "kuschi" und im nächsten "blablabla ich hör dich nicht"


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