Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Patchworkfamilie oder wie fange ich es an???

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Patchworkfamilie oder wie fange ich es an???

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Frau Schuster, ich habe 2 Mädchen (fast 4 und fast 6 Jahre alt). Seit 1,5 Jahren wohnen wir im Hause meiner Mutter und sind hier sehr glücklich! Ich bin mit einem US-Soldat verheiratet, der Feb.’02 abkommandiert wurde. Die Kinder sahen ihn seit dem ing. 3 Wochen. Die Große fragte anfangs sehr nach ihm u. war auch etwas traurig! Der Kleinen scheint dies völlig egal zu sein! Da mein Mann u. ich uns entschieden haben uns scheiden zu lassen, weiß ich nun nicht genau, wie ich es meinen Töchtern beibringen soll. Sicherlich habe ich schon mit ihnen darüber gesprochen. Ich sagte, dass Papa und Mama sich oft gestritten haben, uns immer noch lieben aber halt nicht zusammen leben könnten. Daß Papa sie auch sehr liebt, aber er nicht nach Deutschland kommen würde um hier zu leben, da er die Sprache nicht beherrsche und dies nicht sein Land sei. Er liebt in der Tat sein Land (großer Patriot). Ich hingegen möchte nie mehr in den Staaten leben! Es ist nun mal beschlossene Sache, dass wir hierbleiben. Den Kindern würde auch etwas fehlen, denn sie sind sehr glücklich. Inzwischen vermissen sie ihren Papa auch nicht mehr. Ca. 1 Mal/Monat sprechen sie ihn an, werden aber sehr schnell wieder abgelenkt!b Nun zum zweiten Problem. Da ich nicht ewig alleine sein möchte, ist es ganz natürlich (finde ich), dass ich neue Leute (auch Männer) kennenlerne! Ich begann vor ca 1 jahr ein sehr nettes Verhältnis zu einer kleinen „Patchworkfamilie“ zu haben! Mit dem Vater u. der Tochter unternahmen wir oft Dinge gemeinsam. Meine Grosse(damals noch 4) freute sich jedes Mal diesen Freund zu sehen und sagte eines Tages, dass er wohl nun ihr neuer Vater sei! Wie reagiere ich denn auf so etwas? Momentan habe ich einen supernetten Mann kennengelernt, der auch schon ein tolles Verhältnis zu meinen Kindern aufgebaut hat. Sie mögen ihn beide sehr gerne. Schwer ist es für uns beide, weil wir gerne einmal zusammen einschlafen und aufwachen würden! Nun haben wir vor diese Woche gem. essen zu gehen. Am nächsten Tag möchten wir etwas mit den Kindern unternehmen u. dachten uns, dass es wohl geeignet wäre, dass er hier schläft! Ich sprach meine Kinder darauf an und sie meinten, dass er wohl in ihrem Zimmer auf einer Matratze schlafen könne! Das ist zwar ganz schön, aber schöner wäre es natürlich, wenn er in meinem Zimmer schlafen könnte. Wie kann ich (wir) meinen Kinder beibringen, dass er und ich uns sehr gerne haben und zusammen sind? Was ist, wenn sie ihren richtigen Vater erwähnen? Wie läuft so etwas? Im Kindergarten sind auch einige Mädchen , deren Eltern getrennt sind und deren Mütter und Väter teilweise wieder neue Partner haben. Meine Große (Bianca) bekommt das Ganze ganz genau mit und erwähnte neulich den Ausdruck: „Ersatzvater“. Ich sagte, dass das nichts schlimmes sei...fand sie auch! Mein neuer Freund sei schon ok als Ersatzvater sagte sie, nachdem ich sie um 10 Ecken fragte! Sie hat ihn auch ein paar Mal direkt gefragt, ob er eine Frau habe, warum er nicht mich als Frau nehme (mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht). Oder sie sagte eines Tages zu mir, warum er noch nicht verheiratet sei und eigene Kinder habe...dann könne er mit seinen Kindern zu Hause spielen. Darauf erwiderte ich, dass er dann ja weniger Zeit für uns hätte, ob sie das wirklich wolle! Nee, sagte sie! Ich denke, dass sie sehr glücklich ist, wenn er bei uns ist! Es ist alles sehr spannend und ich hoffe, dass wir keine Probleme bekommen werden. Kann das Ganze gefährlich für die Kinder werden? Freunde und Bekannte machen mich öfter darauf aufmerksam!!! Kann das stimmen? Ich bezweifle dies! So, liebe Frau Schuster....ich hoffe Sie können an Hand dieses Textes erkennen, was nun meine (unsere) Sorge ist! Hoffe auf baldige Antwort Mit freundlichen Grüßen, Anke


Beitrag melden

Hallo Anke Gefährlich kann`s für Ihre Kinder nur werden, wenn sie Ihren Freund nicht akzeptieren würden und wenn Sie häufig "neue" Männer als Ihren liebsten Freund anerkennen müßten, der dann auch noch bei Ihnen schläft.- Beides scheint mir Ihrer Beschreibung nach nicht als Gegeben. Warum sagen Sie den Beiden dann nicht, dass Sie mit Ihrem Freund, den Sie sehr, sehr gern haben, auch mal im Bett kuscheln möchten und dass Sie gerne bereit sind, die Beiden ebenfalls am Morgen zu einem Kuschelstündchen ins "große Bett" zu holen?- Für ganz wichtig halte ich es allerdings, den Kindern vorher zu sagen, dass Sie den ...sehr lieb haben, aber dass er deshalb nicht ihr richtiger Papa sein kann, der ja in einem anderen Land lebt und arbeitet. Für ebenso wichtig halte ich es, Ihrem Freund die Existenz Ihres Noch-Ehemannes nicht zu verheimlichen.- Liebe Grüße und: bis bald?


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.