Tinchen81
Sehr geehrte Fr. Schuster, meine Tochter hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Sie wurde große Schwester von einem extrem Frühchen, sie selber hat einen Herzfehler. Die letzten 4 Monate haben wir alle nur funktioniert. Seit Sommer sind wir jetzt alles vereint und das Familienleben ist eigentlich ganz normal, sie ist wenig eifersüchtig und lieb zu ihrer kleinen Schwester. In letzter Zeit weiss ich aber nicht mehr was ich tun soll sobald ich sie tadle oder korrigiere oder ihr mal was erklären will, hält sie sich die Ohren zu oder sagt jetzt will ich auch nicht mehr (z.b. will ich ihr zeigen wie man die Karten richtig hält etc.) Sie ist jetzt 3,75 Jahre alt und wird jetzt plötzlich frech d.h. sie spuckt , haut einen, wenn wir sie z.b. schimpfen und befolgt zur Zeit sehr schwer Regeln z.b. nicht auf dem Sofa hüpfen. Sie tanzt uns auf der Nase herum. Ich habe das Gefühl das ich nur noch am Schimpfen und drohen bin " wenn du nicht aufräumst, dann muss ich ein paar Spielsachen auf die Bühne räumen" , wenn sie es nicht macht halte ich stets meine Androhung ein. Aber ist das Sinn und Zweck einer Erziehung? nur auf Druck zu funktionieren ? Ich möchte wieder ein Kind das auf mich hört, natürlich nicht bedingungslos aber in manchen Situation muss ich mich auch auf darauf verlassen können das sie mir zu hört und das dann auch macht. (z.b. nicht über die Straße rennen). Sie macht immer das Gegenteil von dem was wir sagen. Können sie mir einen Tipp geben wie ich meine Tochter ohne ständiges schmipfen und tadeln richtig zum zuhören bekomme. Auch ruhige Gespräche in Augenhöhe oder am Familienstammtisch bringen zur Zeit nix. Was machen wir falsch, schimpfen wir zuviel ?? Wenn sie aber blöder dummer Papa, Opa etc. oder Spuckt kann ich das doch nicht ignorierten oder ??? Auch das sie immer beleidigt ist, ist doch nicht normal GlG Tinchen
Christiane Schuster
Hallo Tinchen81 Bitte versuchen Sie in jeder Situation eine möglichst große Gelassenheit gegenüber Ihrer Tochter zu zeigen. Nehmen Sie zuerst direkten Blickkontakt zu ihr auf, bevor Sie einen Wunsch an Sie richten, bzw. ihr eine geeignete Handlungsweise vorschlagen. Hält sie sich dann die Ohren mit einem trotzigen "ich will nicht" reagieren Sie mit einem bestimmten "ICH möchte aber" und handeln Sie, bzw. äußern Sie Ihren Vorschlag/Wunsch. Ganz bestimmt hört Ihre Tochter Sie auch mit vorgehaltenen Händen vor ihren Ohren. Beginnt sie zu spucken fragen Sie erstaunt ob ihr das Spucken so viel Spaß macht und regen Sie sie konkret dazu an doch ins Waschbecken zu spucken. Auf Ausdrucksweisen wie blöder dummer Papa etc. fragen Sie einmal ob sie überhaupt weiß, was blöd (dumm) wirklich bedeutet oder ob Sie es ihr erklären dürfen.- Da Sie nicht die erwartete Reaktion zeigen, werden beschriebene Verhaltensweisen bald uninteressant für Ihre Tochter sein. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?