Mitglied inaktiv
Hallo Frau Dr. Schuster, mein Sohn ist 5,5, muss im Sommer in die Schule. Er ist ein kleiner Kasper: den ganzen Tag will er Blödsinn machen, Streiche und Quatsch. Er ist einfach für NICHTS zu begeistern, was ein Minimum an Ernsthaftigkeit verlangt, traut sich auch viele Sachen nicht. Sportkurs haben wir aufgegeben, Musik interessiert ihn nicht, Spiele will er immer nur die ganz leichten, die er schon längst kann. Wenn man versucht ihm etwas zu erklären blockt er ab. Zuhören tut er gar nicht gerne: Geschichtenlesen geht fast gar nicht, er hört entweder nicht zu oder redet dauernd dazwischen. Immer wenn's mal darum geht, etwas neues zu probieren, albert er lieber herum. Da ist überhaupt kein Minimum an Ehrgeiz, etwas zu versuchen, etwas zu schaffen, etwas neues zu lernen. Am liebsten trifft er sich mit Freunden. Wenn er Besuch hat tickt er völlig aus, kaspert herum, dass es sogar seinen gleichaltrigen Freunden manchmal zuviel wird und hört überhaupt nicht mehr. (Wenn wir alleine sind geht's). Ich will ihn auch nicht unter Druck setzen. Es macht mich aber oft nachdenklich, wenn ich mitbekomme, was manche Gleichaltrigen schon draufhaben: Da ist ein Hobby, da sind Interessen, da ist Wißbegier. Meiner fragt zwar auch viel und man kann sich manchmal auch richtig toll mit ihm unterhalten, aber das sind lichte Momente. In der Regel muss ich ihn ständig maßregeln, "es" nicht zu übertreiben. Lass ich mich auf Quatsch ein und mache mit, steigert er sich so rein, dass er kein Ende findet. Wenn er gebremst wird, rutscht die Stimmung ins andere Extrem ab: Motzen, heulen, Bockigkeit. Konzentrieren kann er sich schon. WENN er will! Er kann sich durchaus lange mit Legogebäuden beschäftigen, Burgen bauen, voller Eifer Schatzkarten malen. Aber so banale Dinge wie ein Klogang ... da wird nichts ohne Aufforderung erledigt: Ziehen, Hosen hoch, Händewaschen - nee, da wird endlos gesessen und erzählt, Blödsinn gemacht und gekichert - es geht mir manchmal so sehr auf die Nerven. Ich gönn ihm seine kindische unbekümmerte Albernheit - der "Ernst des Lebens" kommt noch früh genug, ich will ihn nicht mit übertriebenem Ehrgeiz unter Druck setzen. Aber ist das alles noch normal? Bzw. wie kann ich etwas gegensteuern, ohne Spaßbremse zu sein? Oder liegt's an meiner Sichtweise ...? LG, Stefanie
Christiane Schuster
Hallo Stefanie Da ich keinen Doktortitel habe, können Sie ihn beim nächsten Mal getrost weglassen.:-)) Besucht Ihr Sohn eine Tageseinrichtung, wie z.B. einen Kindergarten, fragen Sie bitte dort einmal nach, ob er sich in der Gruppe ähnlich wie zu Hause verhält. Da er sich konzentrieren KANN, wenn er entsprechend gefordert wird, empfehle ich Ihnen, ihm ganz klare, begründete Vorgaben zu machen, die er entweder alleine oder aber mit Ihnen gemeinsam umsetzen werden muß. Zeigt er im Kiga o.Ä. ebenfalls ein auffälliges Verhalten, bitten Sie die ErzieherInnen um einen Kurzbericht, den Sie dann dem behandelnden Kinderarzt vorlegen, während Sie gleichzeitig von ihren eigenen Sorgen und Beobachtungen berichten. Er wird dann hoffentlich medizinische Ursachen ausschließen können und, wenn nötig, Sie mit Ihrem Sohn an einen geeigneten Therapeuten weiterempfehlen. Liebe Grüße und: bis bald?
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