Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, meine fast 3-jährige Tochter - seit 2 Monaten hat sie eine Schwester - will mich seit kurzen ständig provozieren. Beispielsweise schlägt sie mir auf den Arm, ich sage ihr sofort, daß das weh tut und ich es deshalb nicht mag, woraufhin sie mich dort streichelt und mit schiefgelegtem Kopf und lachendem Gesicht fragt "schon besser?". Heute hat sie ihrer kleinen Schwester, die sie sonst immer lieb , wenn auch manchmal etwas robust, streichelt den Mund zugehalten. Ich habe ihr erklärt, daß sie das nicht darf und kurze Zeit später sah ich sie das erneut machen. Ich war sehr sauer und habe sie in ihr Zimmer gesetzt und ihr vorgemacht, daß das nicht angenehm ist. Daraufhin weinte sie (sie weint iummer, wenn ich etwas kritisiere oder verbiete und sagt dann, ich habe ihr wehgetan. Perverserweise endet das dann tatsächlich auch oft damit, daß ich mich entschuldige, ihr wehgetan zu haben und dann aber schon noch mal erkläre, was vorher nicht ok war). Anschließend knallte sie die Türe zu ihrem Zimmer zu, bockte 2 Minuten und rief dann nach mir. Daraufhin kam ich gleich und wir hielten uns im ARm. Ich weiß aber nicht, wie ich mich verhalten soll. Oft höre ich ein "das mache ich nicht", wenn ich etwas sage. Bis vor kurzem war sie sehr brav mit nur Wut- und Trotzanfällen und wir konnten vieles immer ins Spaßige auflösen. Jetzt weiß ich nie, wie ich agieren soll. Auch das abendliche Bettbringen wird zum Machtkampf, wie oft sie mich noch "reinlocken" kann, bis ich dann sauer werde, dann klappt es. Was kann ich tun, damit ich eben nicht erst sauer werden muß und wie sollte ich in o.g. Situationen reagieren. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe Cornelia
Christiane Schuster
Hallo Cornelia Ihre ältere Tochter testet zur Zeit verstärkt Ihre Reaktionen und fordert mit beschriebenem Verhalten Ihre Aufmerksamkeit geradezu ein. Vermutlich fühlt sie sich durch ihre Schwester aus dem Mittelpunkt der Familie verdrängt und muß nun lernen, dass sie genauso akzeptiert und geliebt wird wie immer, aber Ihre Liebe und Fürsorglichkeit nun mit ihrer Schwester zu teilen hat. Die kleine Schwester ist für Ihre "Große" eher eine lebendige Puppe, deren Reaktion sie ebenfalls ausprobieren möchte, ohne ihr absichtlich weh tun zu wollen. Werden Sie z.B. auf den Arm geschlagen, reagieren Sie mit einem: "Es hört sich viel schöner an, wenn du in die Hände klatschst" und klatschen Sie dann selbst fröhlich in die Hände. Hält sie ihrer Schwester den Mund zu, schimpfen Sie bitte auch nicht sondern schlagen Sie ihr vor, ihre Hand doch mal kurz vor den eigenen Mund zu halten, um zu merken, wie sie atmet. Sie wird dann sicherlich auch mal das Atmen ihrer Schwester fühlen mögen, ihr aber nicht mehr den Mund zuhalten. Macht sie Etwas nicht, um das Sie zuvor mit einer kurzen Begründung gebeten haben, informieren Sie sie möglichst gelassen über möglichst logische Folgen und handeln Sie bitte entsprechend konsequent. Je ruhiger und konsequenter Sie reagieren, umso schneller wird Ihre Tochter erkennen können, dass sie sich an begründete Grenzen und Regeln zu halten hat und umso sicherer wird sie sich orientieren können, was ein ausgeglichenes und zufriedenes Verhalten zur Folge haben wird. Liebe Grüße und: bis bald?
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