Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Nun habe ich auch mal etwas...

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Nun habe ich auch mal etwas...

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! Mir spukt im Moment so einiges im Kopf herum, was unseren Großen (wird im Februar 6 jahre alt) angeht. Also, mir wurde vom Kindergarten ja schon mal gesagt, daß er Probleme hat, Konflikte mit anderen Kinder zu lösen. Gleichzeitig hat er auch motorische (Gleichgewicht)und vielleicht auch akustische (es wurde letztes Jahr ein Hörtest gemacht und da hörte er auf dem linken Ohr schlechter, als auf dem rechten, was aber bald überprüft wird) Probleme. Wir bekamen dann bei der Caritas einen Platz in einer Psychomotorik-Gruppe, da unser damaliger KiA ergotherapie nicht für nötig hielt (sein Kommentar wegen Merlins Gleichgewichtproblems:"Sie sollten ihrem Kind zu Weihnachten ein Trampolin schenken!") So wurde also auch gesagt, daß er ein zu geringes Selbstwertgefühl hätte und sich nicht wehren würde, wenn er von anderen Kindern geärgert wird. Ich habe dann versucht, ihn mit Worten zu stärken. Also, er soll versuchen, sich mit Worten zu wehren und wenn das nicht hilft, dann könne er dem anderen zeigen, daß es weh tut. Nun ist es aber wohl so, daß er die anderen regelrecht anschreit und das nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen, wenn ihm etwas nicht paßt. Jetzt hatte ich ein Gespräch mit der Ergotherapeutin, die Merlins Gruppe betreut und sie meinte, daß er engere Grenzen bräuchte, er förmlich nach Grenzen schreien würde. Er würde Erwachsenen gegenüber aggressiv werden (mündlich) und wäre auch sehr egoistisch. Sie legten mir nahe, einen Kurs zu besuchen, wo ich einen Erziehungsstil erlernen könnte. Und zwar den Triple P-Kurs. Ich habe mich ein wenig darüber informiert, bin aber nicht SOOO begeistert, von der Methode. Da sagt mir persönlich Jesper Juul mehr zu (ich habe das Buch aber leider noch nicht durchgelesen). Eigentlich finde ich alles, was mir die Ergotherapeutin gesagt hat, bei mir wieder. Ich war in letzter Zeit (30. Geburtstag meines Mannes, 2 Geburten wo ich Beistand geleistet habe, Arztbesuche, Feiertage, Haushalt bricht teilweise über mir zusammen,...) auch gereizt und schnell genervt und am Motzen. Mein Sohn hat sich eigentlich nur so verhalten, wie ich mich zu ihm verhalten habe. Ich bin keineswegs stolz darauf, denke aber, daß ich erst an mir arbeiten muß, bevor ich bei meinem Sohn eine Besserung zu erreichen hoffe. Wie oft vergessen wir Erwachsenen uns selber und lassen das an den Kindern aus, ohne an die Folgen zu denken? Was kann ich machen, damit er wieder auf die richtige Schiene kommt? Da ich selber eine teilweise schwere Kindheit hinter mir habe (Wechsel der Bezugspersonen, Alkoholkonsum der Bezugspersonen,...), überlege ich, ob ich selber eine Therapie machen sollte, um meine eigene Vergangenheit aufzuarbeiten. So kann ich mich auch nicht anderen gegenüber wehren. Ich schlucke alles hinunter und irgendwann platze ich dann- genau wie mein Sohn. Ich lebe ihm das vor, wie helfe ich ihm/mir da heraus? Können Sie mir einen Tip geben? Entschuldigung, es ist nun sehr lang geworden, aber das mußte heraus. Danke! Ciao, Kerstin!


Beitrag melden

Hallo Kerstin Eigentlich kann ich mich Ninas Worten nur anschließen! Denken Sie daran: Sie handeln für sich und Merlin und nicht für die Anderen und möchten ein möglichst zufriedenes und ausgeglichenes Leben führen!- Falls Sie nicht umgehend mit einer Therapie beginnen können, rate ich Ihnen zusätzlich zu einer Mutter-Kind-Kur, die aber ebenfalls vom Haus-, bzw. Kinderarzt befürwortet werden muß. Kopf hoch und: handeln Sie -sich selbst zum Gefallen- möglichst rasch! Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Kerstin! Vielleicht erinnerst du dich, wir hatten vor einiger Zeit mal im Forum zusammen geschrieben? So wie du es schilderst, würde ich dir wirklich zu einer Therapie raten! Manche Leute denken heut zu Tage ja immer noch, wenn ich (oder die) da hin geht, ist man ein bissel Meschugge im Kopf! Das ist völliger Blödsinn! Es hilft Dir sicher, dass alles in einer Therapie zu besprechen und neue Lösungswege zu erarbeiten (ja erarbeiten, es werden dir dort keine Patentrezepte gegeben). Der Therapeut wird dich hauptsächlich anleiten, selbst Lösungen zu finden und dabei Hilfestellung geben. Ganz wichtig finde ich ein Vorgespräch, damit man merkt ob die "Chemie" stimmt. Falls nicht, scheu dich nicht, noch einen weiteren aufzusuchen! Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft! Ach ja, die Kosten trägt für gewöhnlich die Krankenkasse! Wenn du einen Therapeuten gefunden hast, wird er dir nur einen Bogen mitgeben, den ein Allgemeinmediziner ausfüllen muss. Du musst damit nicht unbedingt zu Deinem Hausarzt gehen, wenn du das nicht möchtest, kann jeder x-beliebige Allgemeinmediziner sein! Es geht hauptsächlich darum, dass nicht andere Krankheiten zu Grunde liegen, die der Therapeut nicht erkennen könnte. Na ja und halt die Befürwortung zur Therapie, ist aber keine große Sache und du musst dort nicht deine Lebensgeschichte preis geben, sondern halt nur ganz kurz schildern, warum du eine Therapie machen möchtest. LG Nina


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.