Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

nicht hören

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: nicht hören

Mitglied inaktiv

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meine kleine ist jetzt 2 einhalb jahre alt, und zur Zeit hört sie absolut nicht wenn ich ihr was sage. Zbsp.wir gehn einkaufen nach einer Zeit möchte sie nicht mehr im Einkaufswagen sitzen sondern laufen..dann rennt sie ständig weg, fasst alles an etc.. ich weiß das es in dem Alter normal ist, aber was mich so stört das sie absolut nicht hört wenn ich sage hör auf, oder komme bitte her. Wenn ich dann hingehe, und sie hole schreit sie rum, lässt sich auf den Boden fallen etc.. wie reagiere ich in so einer Situation? Auch mit dem essen ist es seid 3-4 tage schlimm, sie möchte zbsp. Schinkennudel essen, ich mache ihr die dann ißt sie 2-3 Nudel und will nix mehr später möchte sie dann 1 Brot, dann das gleiche Spiel es kommt dann soweit das sie nix ißt sondern nur Ihre Milchflasche trinkt. Ich weiß nicht was ich amchen soll das sie endlich mal hört wenn wir ihr wass agen, ist das denn normal? Oder habe ich was verkehrt gemacht? Wie ändere ich diese Situation? Vielen dank


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Hallo Patrizia Dem ausführlichen Ratschlag von Astrid kann ich mich voll und ganz anschließen: akzeptieren Sie bitte, dass auch Kinder eigene Wünsche und Bedürfnisse haben, die befriedigt werden wollen und versuchen Sie stets, Kompromisse zu schließen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Tochter während eines Einkaufs (mit eigenem Einkaufswagen, Einkaufszettel, der mit Ihnen zuvor angefertigt wurde, ausgesuchtem Spielzeug...) beschäftigt ist, da kein Kleinkind "einfach nur" neben der Mama hergehen kann. Kochen Sie kindgerecht und abwechslungsreich und nehmen Sie die Mahlzeiten mit Ihrer Tochter gemeinsam ein. Lassen Sie Ihre Tochter sich SELBER nehmen und übersehen sie es, wenn sie mal eine (Gemüse-)Sorte nicht auf ihren Teller legt. Informieren Sie sie gelassen darüber, dass sie nicht essen MUSS sondern essen DARF. Ißt sie Nichts, wird sie auch nicht hungrig sein.- Handeln Sie bitte konsequent. Voraussetzung für ein begründet konsequentes Handeln ist natürlich, dass keine medizinischen Ursachen für beschriebenes Nicht-Hören, wie z.B. eine Hörschwäche vorliegen. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Patrizia, jap, es ist leider normal, dass Kinder (besonders in diesem Alter) nicht gehorchen, das kennen alle Eltern, und ich natürlich auch (habe zwei Kinder). Bedenklich wäre es eher, wenn Deine Kleine aufs Wort folgen würde, denn dann würde etwas nicht mit ihr stimmen! Kinder MÜSSEN ständig ihre Grenzen austesten und gucken, wie weit sie gehen dürfen. Und Eltern MÜSSEN diese Grenzen ständig wieder neu setzen und auch durchsetzen, damit die Kinder Halt finden in der für sie sonst unüberschaubaren Welt. Das ist sehr anstrengend (ich weiß, seufz), macht aber den Großteil der Erziehungsarbeit überhaupt aus. Ich finde es wichtig (und auch schwierig), dass man als Eltern einen goldenen Mittelweg findet: Dem Kind also Freiheit lässt, bestimmte Dinge selbst zu entscheiden, und nur verbietet, was wirklich verboten werden muss. Zuviele "Neins" und Gebote hemmen ein Kind in seiner Entwicklung und machen es schwierig und bockig. Versuche, wenige Regeln zu finden, diese aber konsequent durchzusetzen. Wenn Dir etwas wichtig ist, erkläre einmal kurz, warum dies jetzt sein muss. Endlose Erklärungen, Diskussionen und Überzeugungsarbeit sind nicht nötig. Überlege aber bei jeder Ermahnung und jedem "Nein", ob dies jetzt wirklich (!) sein muss. Wenn man das als Mutter mal eine Weile übt, merkt man, dass man sich eigentlich oft zu schnell aufregt und Dinge leicht zu rasch verbietet. So ging es mir jedenfalls oft. Und seltsamerweise entspannt sich allein durch diese Übung die Situation oft schon merklich, man wird gelassener, und auch das Kind wird kooperativer. Was das Essen angeht, so musst Du Dich nicht von Deiner Tochter manipulieren lassen wie eine Marionette. Wenn Du extra ihr Lieblingsessen kochst, braucht sie es zwar nicht zu essen, es gibt dann aber auch nichts anderes. Deine Tochter WILL, dass Du berechenbar bleibst und nicht in allem gleich umfällst und nachgibst, Kinder brauchen Halt und eine souveräne Mutter. Wenn es mal nicht ihr Lieblingsessen ist, kannst Du ihr eine Auswahl von Dingen auf den Teller legen, die sie nicht alle essen muss (Fleisch, Kartoffeln, Gemüse). Auch hier würde ich ihr aber keine Extra-Mahlzeit bereiten. Was die (normalen) Trotzanfälle Deiner Kleinen im Supermarkt angeht, so hilft auch hier: Contenance bewahren :-) Sich also nicht schämen für das Kind, sondern warten, bis sich das Kind beruhigt. Ein Kind ist in so einem Trotzanfall regelrecht gefangen. Es ist kaum ansprechbar und kann sich in diesem Moment selbst nicht kontrollieren. Es braucht einfach einige Zeit, um die Wut abebben zu lassen, bevor man wieder mit ihm reden kann. Quassel also mittem im Trotzanfall nicht auf Deine Tochter ein, drohe und schimpfe nicht, sondern bleibe ruhig stehen, gucke zu und warte ab. Wenn sie sich beruhigt hat (geht von selbst, keine Angst), machst Du ihr keine Vorwürfe, sondern gehst mit ihr zusammen weiter, fertig. Gib aber nicht nach, wenn es um Süßigkeiten geht, oder sie zum fünften Male rein und raus aus dem Einkaufswagen möchte. Ich habe mit Gelassenheit bei Trotzanfällen bei meinen Kindern gute Erfahrungen gemacht. Es geht einem selbst in dieser Situation viel besser, wenn man versteht, dass das Kind seinem Trotzanfall wirklich ausgeliefert ist und nix dagegen tun kann, bis er vorbei ist. Wenn man trotzdem konsequent bleibt, werden diese Anfälle aber seltener. Liebe Grüße, Astrid


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