Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Nein, nein und nochmals nein

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Nein, nein und nochmals nein

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Liebe Frau Schuster, eigentlich ist meine Tochter (19 Monate) ja ein Sonnenscheinchen und im Beisein Fremder setzt sie auch meist ein Engelsgesicht auf, aber momentan nervt sie ungemein mit ihrem "Nein". Sie sagt zu allem nein! Egal was es auch ist, selbst bei Dingen, wo es nur entweder oder gibt, sagt sie zu beiden Möglichkeiten nein (soll ich im Zimmer bleiben - nein, soll ich hinausgehen - nein). Auch mit dem Gehorchen ist das so eine Sache: Rufe ich sie und sage ihr, daß sie herkommen muß, dann heißt es natürlich ebenfalls nein und wenn der Ton etwas schärfer wird, nähert sie sich in Millimeterschritten, immer begleitet mit nein, nein, nein. Sie ist ja echt ein kleiner Schlawiner: Bis vor ein paar Wochen hat sie einfach versucht dem Schimpfen aus dem Weg zu gehen, indem sie einfach die Augen zugemacht hat. Nun reagiert sie auf Drohungen wie "wenn Du nochmals mit dem XY in die Scheibe schlägst, nehme ich es Dir weg" mit nochmaligem Schlagen und dann streckt sie mir XY entgegen und meint nur ganz ruhig "weg". Ähnliches mit der Drohung "dann gehst Du in Dein Zimmer". Da kommt nochmals die Handlung, die ich abstellen wollte und sie sagt, sie geht in ihr Zimmer (tut sie dann allerdings nicht). Ist es wirklich notwendig, sie in ihr Zimmer zu bringen, dann schreit sie gleich herzerweichend "brav!" Wie geht man mit diesem dauernden "Nein" um, bzw. inwieweit sollte sie in diesem Alter schon "gehorchen"`?


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Hallo Kerstin Haben Sie Ihrem Sonnenschein einmal gesagt, dass sie in ihr Zimmer gehen soll, wenn sie sich nicht an das hält, was Sie ihr sagen, bleiben Sie unbedingt konsequent! Was soll Ihre Tochter sonst von Ihrer Aussage halten? Sie lernt nur sie zu verstehen, indem sie auch umgesetzt wird. Überlegen Sie bei jedem Nein, bevor Sie es aussprechen, ob es wirklich notwendig ist.Erklären Sie anschließend Ihrer Tochter, warum Sie das Eine oder Andere wünschen und: bleiben Sie bei Ihrer Meinung. Nur so kann Ihre Tochter erkennen, dass es Grenzen und Regeln gibt, die auch sie schon ein zu halten hat. Das Wort "Nein" klingt in den Ohren Ihrer Tochter durch das vertraute "Ei" sehr interessant. Mit 19Mon. kann sie es auch durchaus schon zuordnen; aber, wo soll sie es zuordnen, wenn Sie es nicht liebevoll und konsequent verwenden? Sie weiss schon, wie sie von Ihnen immer wieder positive, emotionale Zuwendung erhalten kann, wie sie Sie "um den Finger wickeln" kann, und probiert das halt immer wieder mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln aus.- Versuchen Sie diese "Annäherungs-Versuche zu ignorieren, wenn`s manchmal auch noch so schwer fällt. Drehen Sie sich lieber um um zu lachen. Sieht Ihre Tochter das, wird sie Ihren Wunsch nicht ernst nehmen.- So hart wie es klingen mag: Nur auf diese konsequente Art und Weise wird Ihre Tochter lernen, sich sicher orientieren zu können und Regeln, bzw. Grenzen an zu erkennen. Halten Sie durch und: bis bald?


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