Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, mein Sohn ist 18 Monate alt und für sein Alter sehr groß (wird immer über 2 Jahre geschätzt). Ich kann ihm sehr leicht technische Sachen beibringen. z.B. den Autoschlüssel. Wenn man ihn sagt, drücke nicht auf den roten Knopf sondern hier auf den Schwarzen, drückt er auch genau nur auf den schwarzen Knopf. Und das macht er bei allen Dingen, (die interessant sind) nur nach einmal vormachen. Andererseits hört er überhaupt nicht auf mein NEIN. z.B. sind wir seit Oktober neu umgezogen und haben eine große Küche. Seit Oktober habe ich das Problem, daß er ständig alle Schranktüren aufreißt und alles ausräumen möchte. Wenn ich NEIN sage haut er die Türen meißt zu und rennt grinsend weg und es fängt alles von vorn an, oder er räumt einfach den Schrank weiter aus. Andere Mütter meinten, ich solle ihm mal was auf die Finger geben. Dies habe ich mal ausprobiert und es stört ihn wenig. Er weint kurz und fängt wieder an. Auch mit Ablenkungsversuchen wie eine Spielekiste mit Küchensachen habe ich schon ausprobiert - ist alles uninteressant. Meine Schwiegermutter meint, ich bin zu weich und nicht konsequent genug, weil wenn sie ihm einmal nein sagt guckt er komisch, weil es jemand anderes sagt und nicht Mama.("früher war das anders - ich habe meinem Sohn einmal NEIN gesagt und er hat gehorcht" haha) Er hat ein riesiges Kinderzimmer mit vielen Möglichkeiten an Spielsachen (welche ich ab und zu auswechsel). Auch wenn ich mich mit ihm hinsetze und z.B. Bausteine zusammenbaue macht er kurz mit und dann verliert er die Lust daran. Ich frage mich manchmal, ob er zuviel an Spielsachen hat (was ist zu viel?), nur wenn er kaum etwas hat, beschäftigt er sich nicht damit. Ich kann ihm doch nicht ständig neue Sachen kaufen, nur damit es interessant ist. Dazu kommt noch, ich bin selbständig und muß (müßte eigentlich) wenigstens 1-2 Stunden am Tag auch mal was tun wie z.B. Buchhaltung. Aber es ist mir leider nicht möglich, da er sofort dazurennt und entweder alles Papier zerreißt (Papier was für ihn bestimmt ist, ist ihm egal) oder sogar den Computer an und ausschaltet und auf der Tastatur herumhämmert. Wenn ich ihm eine eigene Tastatur gebe ist sie auch nur kurz von Interesse. (Mamas ist natürlich interessanter). Was soll ich nur machen? Ich möchte ihn genausowenig in den Kindergarten bringen. Das bringe ich einfach nicht übers Herz. Ich habe auch immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn allein spielen lasse (wo er nur heult), damit ich mal was tun kann. Ich muß deshalb auch alle Türen abschließen weil er ja überall ran geht. Ich weiß wirklich nicht weiter. Was kann ich machen? Soll ich immer 1 Stunde mit ihm Spielen und 1 Stunde muß er wieder allein spielen oder was kann ich machen? Auch auf draußen - ich kann weitergehen, es stört ihn nicht, er rennt dahin wo er möchte. Da hilft auch kein Rufen. Ich bin für jeden Tip dankbar. Danke. Sani
Christiane Schuster
Hallo Sani Ihr Sohn probiert im Moment aus, wie weit er bei Ihnen gehen kann, bzw. wann Sie mit den Nerven am Ende sind. Bewahren Sie auf jeden Fall die Ruhe. Mit der Spielkiste in der Küche liegen Sie genau richtig. Sagen Sie Ihrem Sohn, dass er nur bei Ihnen in der Küche sein kann, wenn er damit spielt, da Sie sonst das Essen nicht zubereiten können. Lassen Sie sich von ihm "helfen", indem er z.B. in einer Plastik-Schüssel Erbsen oder sogar Pudding rühren darf. Geben Sie ihm ein Trockentuch, mit dem er Löffel und Plastik-Geschirr abtrocknen kann. Loben Sie ihn, wie gut er das schon macht.- Provoziert er Sie allerdings, indem er die Schränke ausräumt und Sie lächelnd dabei anschaut, muss er leider in seinem Kinder-Zimmer weiter spielen. Sagen Sie ihm Das, und halten Sie sich konsequent daran, damit er lernt, dass es Grenzen und Regeln gibt, die auch Kinder einzuhalten haben. Machen Sie ihm in seinem Zimmer oder wenn Sie arbeiten konkrete Spiel-Angebote. So kann er z.B. mit Duplo-Steinen eine Garage bauen oder einen Turm, mit dem Sie nach getaner Arbeit gemeinsam spielen können. Sitzen Sie am PC, kann er Ihnen "helfen", die Stifte zu sortieren. Macht er das nicht oder möchte er das nicht, sollte er wieder konsequent in sein Kinder-Zimmer gebracht werden. Bleibt er draussen trotz eines konkreten Angebots nicht in Ihrer Nähe, muss er wie ganz kleine Kinder wieder konsequent an die Hand. Sagen Sie ihm Das vorher. Verhalten Sie sich liebevoll und möglichst konsequent und versuchen Sie nicht zu schimpfen. Begründen Sie Ihr Handeln Ihrem Sohn gegenüber. Er wird stolz darauf sein "wie ein Großer" von Ihnen behandelt zu werden.- Mit 18Mon. versteht er auch so gut wie Alles, was Sie ihm sagen. Je liebevoller und konsequenter Sie zu Ihrem Sohn sind, um so sicherer kann er sich orientieren. Halten Sie durch -auch wenn`s manchmal schwer fällt-. Starke Nerven und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Sani, ja ja, die Kleinen scheinen unter der *selektiven Schwerhörigkeit* bei dem Wörtchen Nein zu leiden. Räume doch in ein paar Schränke *kindgerechte* Sachen wie Tupperdosen, Kochlöffel...ein. Kinder sollen ihren Forscherdrang ausleben dürfen. Was dir lieb und teuer ist, würde ich in Sicherheit bringen. Ständig neues Spielzeug muss nicht sein, meistens kommen die Kleinen nur durcheinander. Außerdem ist, dass was die Erwachsenen benutzen viel interessanter :0 Laß ihn doch ein wenig im Haushalt mithelfen: Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine ein- und ausräumen. Oder eine Plastikschüssel mit lauwarmen Wasser füllen, Plastikgeschirr rein und ihn spülen lassen. Hmmm...bei draußenlaufen muss ich mir Lisa auch manchmal schnappen und sie einige Meter tragen, weil nichts anderes hilft. Da hilft halt nur konsequent tragen oder in den Buggy setzen, und zwar jedes Mal, wenn er dir nicht folgen will. Was die Sprüche von den *lieben* (Schwie)Müttern betrifft: die Erinnerung spielt einen manchmal einen Streich :0
Mitglied inaktiv
Vielen Dank Frau Schuster für die Tips. Ich hoffe, daß wir so zurechtkommen. Sani
Mitglied inaktiv
Hallo Sani, ich kenne genau dieses Problem. Meine Tochter (21 Monate) kennt das Wort Nein auch nicht. Auch wir sind vor kurzem Umgezogen in ein Haus, ich habe es mittlerweile aufgegeben nein zu sagen wenn sie die Küchenschränke ausräumt, aber wir haben einen Holzofen im Wohnzimmer und an dem macht sie sich mit Freude daran. Wenn ich ihr auf die Finger haue dann lacht sie mich an und wenn’s was auf die Pampeers gibt reagiert sie nur kurz. Aber sie kümmert sich überhaupt nicht darum was ich sage oder tue, sie macht einfach weiter oder wartet bis ich ihr den Rücken zudrehe und macht dann weiter. Meine Schwiegermutter meint ich bin zu streng, weil ich alles verbiete (haha). Ich muss sie aber nicht mit Gummibärli von der Stereoanlage weglocken. Las dich nicht durch deine Schwiegermutter beeinflussen, Kinder wissen genau wo sie was machen dürfen, oder bei wem sie wie weit gehen können. Und wenn dein Sohn so toll auf die Oma hört, soll sie sich doch freuen. Bestimmt macht er bei ihr Sachen die er bei dir nicht macht, nur sagen die lieben Omas das meistens nicht! Auch das mit dem Spaziergang kann ich dir nachempfinden, Lena stört es wenig wenn ich einfach weitergehe oder sie mich nicht sieht. Aber ich habe dieses Problem so gelöst: Immer wenn sie wegrennt und nicht auf mich hört, muss sie für eine Zeit in den Kinderwagen (am Anfang hat sie gebrüllt wie am Spieß, mittlerweile jammert sie nur noch). Sie hat das ziemlich schnell begriffen, entweder ich folge oder Kinderwagen. Ich versuche Lena in den Haushaltsaufgaben mit einzubeziehen. Und wenn es Sachen sind wo ich sie überhaupt nicht brauchen kann, mache ich ihr immer einen Vorschlag: ich male mit ihr (sie malt sehr gerne) und dann darf ich meine Sachen machen und dann malen wir wieder. Man muss sich aber daran halten, sonst klappst nicht. Auch dauert es ein bisschen, bis die Kinder merken, Mama macht ihre Arbeit und malt dann wieder mit mir. Auch ich wechsle das Spielzeug monatlich aus. Lena hat im Wohnzimmer eine große Kiste und die mache ich immer voll, mehr oder weniger gibt’s nicht. Außerdem hat sie noch in der Küche eine Kiste mit Küchenutensilien (Plastikteller, Becher usw.). Ach ja, einen Tipp hätte ich, habe ich aber selber nicht ausprobiert: Man stelle eine Eieruhr und sagt dem Kind wenn die Uhr klingelt spielt man wieder mit dem Kind, aber solange die Uhr nicht klingelt muss sich das Kind alleine beschäftigen. (Buch: Jedes Kind kann Regeln lernen) Vielleicht haben dich meine Zeilen aufgemuntert, den du bist mit diesem Problem nicht alleine. Aber freuen wir uns, dass wir so lebhafte Kinder haben. Heike
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